10 Jahre Jugendbox

wochenblatt.pl 28 minut temu

Eine Bühne für Sprache, Gemeinschaft und junge Talente

Auf der Bühne des Kulturzentrums in Oberglogau wurde am Wochenende des 22. und 23. Novembers 2025 Theater in deutscher Sprache aufgeführt. Zum 10. Jubiläum des Theaterfestivals „Jugendbox“ kamen neun Jugendgruppen der Deutschen Freundschaftskreise zusammen, um ihre monatelang vorbereiteten Stücke zu präsentieren.

DFK Raschau nahm die Zuschauer durch eine magische Tür in andere Welten mit
Foto: Jan Kruk Photography

Der Ansatz des Projekts besteht darin, dass Jugendliche sich mit ihren Betreuern treffen und gemeinsam ein Theaterstück von der Idee bis zum Bühnenbild und den Kostümen in deutscher Sprache erarbeiten.

Die Gruppe des DFK Malnie stellte das Märchen über den Fischer und seine Frau vor
Foto: Jan Kruk Photography

Das Projekt lebt seit einem Jahrzehnt, wie Koordinator Sebastian Gerstenberg in seiner Eröffnungsrede betonte:

„Es ist nicht nur so, dass es das Projekt seit 10 Jahren gibt. Davon zeugt, dass einige der ersten Teilnehmer weiterhin im Projekt engagiert sind, sei es als Gruppenleiter oder als Moderatoren unseres Theaterfestivals. Für viele ist es der erste mutige Schritt, auf einer Bühne Deutsch zu sprechen. Die Kinder trauen sich, vor Publikum aufzutreten und zu sprechen. Das sind alles Kompetenzen, die das Projekt ihnen für ihren weiteren Werdegang vermittelt.“

DFK Raschau nahm die Zuschauer durch eine magische Tür in andere Welten mit
Foto: Jan Kruk Photography

Von der Idee zum Applaus

Der Weg von der ersten Idee bis zum fertigen Stück ist oft der schwierigste Teil.

Eine tiefe Psychoanalyse gelang den Darstellern aus dem DFK Oberglaogau
Foto: Jan Kruk Photography

„Da waren ein paar verrückte Ideen, aber letztendlich haben die Mädchen entschieden, welches Thema wir nehmen. Die Dialoge haben wir in kleinen Gruppen erarbeitet“, berichtet Monika Giesa-Köhler, Leiterin der Gruppe des DFK Rosenberg.

Mit der Gruppe aus dem DFK Mechnitz ging es in die Wieder Oper
Foto: Jan Kruk Photography

Doch nicht nur der Text ist eine Herausforderung

„Das schwierigste Problem war nicht das Lernen der Texte, sondern die Dekorationen und alle Requisiten“, erzählt der 13-jährige Alexander Drewienkowski aus der Gruppe des DFK Raschau. Viele Bühnenelemente wurden von den Jugendlichen selbst von zu Hause mitgebracht, gebastelt und kreativ verbaut.

„Für viele ist es der erste mutige Schritt, auf einer Bühne Deutsch zu sprechen. Die Kinder trauen sich, vor Publikum aufzutreten und zu sprechen. Das sind alles Kompetenzen, die das Projekt ihnen für ihren weiteren Werdegang vermittelt.“ – Sebastian Gerstenberg

Eine entscheidende Rolle spielt die Generalprobe vor dem heimischen Publikum

„Die Premiere finde ich sehr wichtig. Sich vor dem eigenen Publikum zu präsentieren – vor der Mutter oder den Gleichaltrigen – ist für viele stressiger als das Finale selbst“, betont Monika Giesa-Köhler.

Die Gruppe aus Rosenberg griff das Jahr 1945 in Schlesien auf
Foto: Jan Kruk Photography

Stimmen von der Bühne

Was motiviert die Jugendlichen, ihre Freizeit zu investieren? Für die 13-jährige Astrid Giesa, die zum ersten Mal dabei war, steht die Zeit mit Gleichaltrigen im Vordergrund:

„Das Schöne war, dass wir uns getroffen haben, neue Freunde gefunden haben und zusammen etwas auf die Bühne gebracht haben“, sagt die Schülerin aus Groß Borek.

Gewalt gegenüber Tieren und und den Umgang mit dem Müll nahmen die Teilnehmer aus Guttentag auf den Schirm
Foto: Jan Kruk Photography

Die Entwicklung der Teilnehmer ist deutlich sichtbar

„Die Kinder, die letztes Jahr dabei waren, sind viel offener auf der Bühne. Sie wissen, dass sie ihre Rolle selbst gestalten dürfen und dass nicht alles wie in der Schule vorgegeben ist“, beobachtet Monika Giesa-Köhler.

DFK Cosel thematisierte den Einfluss von Social Medien auf die Menschen
Foto: Jan Kruk Photography

Diese kreative Freiheit inspiriert. Der 13-jährige Benjamin aus der Rosenberger Gruppe musste kurzfristig drei verschiedene Rollen übernehmen und ist begeistert:

„Theater ist super. Es macht Spaß, in andere Rollen zu schlüpfen.“

Eine tiefe Psychoanalyse gelang den Darstellern aus dem DFK Oberglaogau
Foto: Jan Kruk Photography

Ein Festival der Begegnung

Dass Jugendbox mehr ist als nur ein Wettbewerb, war der Projektentwicklerin und Jurymitglied Romana Janik von Anfang an wichtig:

„Mir lag sehr am Herzen, dass es wirklich die Form eines Theaterfestivals hat. Also nicht nur, dass die Gruppen ihre Stücke hier aufführen und anschließend nach Hause fahren, sondern dass gegenseitiges Kennenlernen und Integration stattfinden.“

Einen Rollentausch zwischen Vater und Tochter stellten die Schauspieler des DFK Tost vor
Foto: Jan Kruk Photography

Feste Bestandteile des Wochenendes sind daher eine Stadtrallye durch Oberglogau in gemischten Gruppen und eine gemeinsame Disco, die den Austausch unter den Teilnehmern fördert.

Gewalt gegenüber Tieren und und den Umgang mit dem Müll nahmen die Teilnehmer aus Guttentag auf den Schirm
Foto: Jan Kruk Photography

Ein würdiger Jubiläumsabschluss

Das Jubiläum fand einen feierlichen Ausklang. Am Sonntagmorgen gestalteten die Teilnehmer die deutschsprachige Messe in Oberglogau mit, indem sie Lesungen vortrugen und die Psalme sangen. Nach der mit Spannung erwarteten Bekanntgabe der Jury-Ergebnisse wurde eine große Geburtstagstorte angeschnitten. Eine Präsentation mit Bildern aus 10 Jahren Jugendbox sorgte für Lacher und weckte viele gemeinsame Erinnerungen.

Eine tiefe Psychoanalyse von Jugendlichen gelang den Darstellern des DFK Oberglogau
Foto: Jan Kruk Photography

Zum Schluss nutzten zahlreiche Gruppen die Möglichkeit, im Gespräch mit der Jury ihre Stücke zu analysieren und wertvolle Tipps für die Zukunft zu erhalten – ein Beweis für den nachhaltigen, pädagogischen Geist des Projekts.

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