Zdjęcie: Auf der Bühne in der Aula des Amphitheaters in Osterode präsentierten sich beim 19. Deutschen Liederwettbewerb 42 künstlerische Gruppen mit insgesamt fast 100 Interpreten. Foto: Lech Kryszałowicz

Wird es eine neue Kategorie geben?

Die Hauptakteure der deutschen Liederwettbewerbe sind natürlich die Interpreten. In diesen für die deutsche Sprache schwierigen Zeiten gäbe es ohne das Engagement der Lehrer sicherlich nicht so viele motivierte Teilnehmer.

Osterode. Auf der Bühne in der Aula des Amphitheaters in Osterode präsentierten sich beim 19. Deutschen Liederwettbewerb, der am 21. November stattfand, 42 künstlerische Gruppen mit insgesamt fast 100 Interpreten. Es handelte sich hauptsächlich um Jugendliche aus den jüngsten Klassen der Grundschule bis hin zu den weiterführenden Schulen. Einige von ihnen traten auch unter dem Namen ihrer deutschen Vereine auf, sowohl aus der Woiwodschaft Ermland-Masuren als auch aus Pommern.

Auf der Bühne in der Aula des Amphitheaters in Osterode präsentierten sich beim 19. Deutschen Liederwettbewerb 42 künstlerische Gruppen mit insgesamt fast 100 Interpreten.
Foto: Lech Kryszałowicz

Auf der Bühne ist bereits ein Generationswechsel unter den Deutschlehrern zu beobachten, die die Kinder vorbereiten. Diese singen nicht mehr nur Lieder von Nena, Rammstein und Helene Fischer. Immer häufiger greifen sie auf Lieder anderer Interpreten zurück. Natürlich sind die Klassiker aus den Deutschlehrbüchern nach wie vor aktuell. Denn wie kann man Deutsch sprechen, ohne „Grün, grün, grün sind alle meine Kleider” zu kennen?

Auch ihre Bühnenpräsenz wird immer besser, wie Anna Zapaśnik-Baron, Schauspielerin und ehemalige Leiterin des Kulturzentrums in Osterode, bemerkt hat:
„Die Kinder singen nicht nur, sondern schauspielern auch recht gut während des Singens, und viele von ihnen haben sehr gut ausgewählte Bühnenoutfits. Wenn das so weitergeht, müssen wir neben der Alterskategorie noch eine weitere Kategorie einführen: deutsches Schauspiellied“, scherzte sie. Aber wer weiß…

Und wie sah ihre sprachliche Vorbereitung aus?

„Unterschiedlich. Es gab Kinder, die eine perfekte Aussprache hatten, und solche, die deutliche Defizite aufwiesen. Wir organisieren diesen Wettbewerb jedoch unter anderem, um Kinder zum Erlernen der deutschen Sprache zu ermutigen, daher disqualifizieren diese Defizite niemanden“, erklärt Henryk Hoch, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft „Tannen“.

„Ich mag die deutsche Sprache und ich singe gerne, deshalb habe ich an diesem Wettbewerb teilgenommen. Deutsch fällt mir leichter als Englisch”, versichert Julia Skoniecka aus der 7. Klasse der Grundschule in Lahna. Kein Wunder, denn Julia lernt seit der 1. Klasse Deutsch als Minderheitensprache. Sie sang das Lied „Als ich ein Baby war” von Rolf Zuckowski.

Auf der Bühne in der Aula des Amphitheaters in Osterode präsentierten sich beim 19. Deutschen Liederwettbewerb 42 künstlerische Gruppen mit insgesamt fast 100 Interpreten.
Foto: Lech Kryszałowicz

Maksymilian Misior aus der 7. Klasse der Grundschule Nr. 25 in Elbing sang das Lied „Atemlos durch die Stadt” von Helene Fischer und gewann dafür einen Preis. Er lernt erst seit September Deutsch. Warum er an dem Wettbewerb teilgenommen hat? „Meine Deutschlehrerin, Frau Katarzyna Felke, hat mich dazu überredet. Aber sie musste mich nicht lange überreden, denn ich singe und tanze gerne. Ich habe beim Wettbewerb in Gdingen und beim Open Air in Konin gesungen und werde nächstes Jahr auch am deutschen Wettbewerb teilnehmen”, kündigt er an.

Hanna Rubacha, Liliana Lachowicz, Maja Toruniak und Zuzanna Komorowska – alle von der Landwirtschaftlichen Gesamtschule in Güttmannsdorf – haben für den Wettbewerb eine Band gegründet. Sie hat noch keinen Namen. Inspiriert wurden sie dazu von ihrer Deutschlehrerin, Małgorzata Schauerte. Nach einem Monat Proben belegten sie mit dem Song „Gute Laune” aus dem Repertoire der Band „GroßstadtEngel” den ersten Platz in der Kategorie der Bands aus weiterführenden Schulen. Sie zeigten sich gut vorbereitet und voller frischer Energie.

„Wir werden wohl weiter zusammen singen”, sagen die Mädchen voraus.

Deutsch in einer englisch dominierten Welt

Ist es in einer von der englischen Sprache dominierten Welt schwierig, Jugendliche zum Singen auf Deutsch zu bewegen?
„Es ist nicht schwer, aber ohne Ermutigung geht es nicht. Man muss das Interesse der Jugendlichen wecken. Wenn sie etwas interessant finden, engagieren sie sich. Aber dann muss man sie noch motivieren, denn sie lassen sich leicht ablenken”, meint Milena Chmielewska, Deutschlehrerin an der Grundschule in Lahna.

Auf der Bühne in der Aula des Amphitheaters in Osterode präsentierten sich beim 19. Deutschen Liederwettbewerb 42 künstlerische Gruppen mit insgesamt fast 100 Interpreten.
Foto: Lech Kryszałowicz

Kein Wunder also, dass neben den Preisen für die Gewinner auch die Lehrer einen besonderen Dank erhielten. Es ist ihr Verdienst, dass es trotz der Äußerungen verschiedener prominenter Politiker über die Deutschen nicht an Teilnehmern mangelt.

Die Jury bestand aus Henryk Hoch und Ingrid Lipka von der Gesellschaft der deutschen Minderheit „Tannen” sowie Anna Zapaśnik-Baron, ehemalige Leiterin des Kulturzentrums in Osterode. Hauptorganisatorin des Wettbewerbs war Anna Laskowska von der Gesellschaft „Tannen”. Der Wettbewerb wurde finanziell vom Ministerium für Inneres und Verwaltung sowie vom Verband der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren unterstützt.

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Ergebnisse

Erwachsene

Solo

1. Alicja Klufczyńska

Duett

1. Gesellschaft der Deutschen Minderheit „Vaterland“ in Marienwerder

Ensemble

1. Gesellschaft der Deutschen Minderheit „Vaterland“ in Marienwerder

Weiterführende Schulen

Solo

1. Agata Wilbrand – Landwirtschaftliche Gesamtschule in Osterode
2. Anna Kołecka – Landwirtschaftliche Gesamtschule in Osterode
3. Paulina Kozieła – Landwirtschaftliche Gesamtschule in Osterode

Ensemble

1. Landwirtschaftliche Gesamtschule in Güttmannsdorf

Grundschulen – Klassen 7–8

Solo

1. Maksymilian Misior – Grundschule Nr. 25 in Elbing
2. Julia Skoniecka – Grundschule in Lahna
3. Lena Wizła – Grundschule in Rontzken

Duett

Auszeichnung: Nikola Brudzińska, Magda Niszcz – Grundschule in Rontzken

Ensemble

1. Grundschule Nr. 3 in Osterode
2. Grundschule in Rontzken

Grundschulen – Klassen 4–6

Solo

1. Aleksander Korzeniecki – Grundschule in Rontzken
2. Maja Kraszewska – Grundschule in Rontzken
3. Aleksandra Nowak – Grundschule Nr. 25 in Elbing

Duett

1. Nikola Decyk, Hanna Walczak – Nichtöffentliche Grundschule in Glottau
2. Zofia Paszkiewicz, Amalia Wołczak – Nichtöffentliche Grundschule in Glottau
3. Marco Majewski, Miłosz Mroczek – Grundschule Nr. 3 in Osterode

Gruppe

1. Nichtöffentliche Salesianische Grundschule in Allenstein
2. Gesellschaft der Deutschen Minderheit „Vaterland“ in Marienwerder
3. Grundschule Nr. 3 in Osterode

Grundschulen – Klassen 1–3

Solo

1. Marcus Zechner – Nichtöffentliche Grundschule „Piątka” in Allenstein
2. Iga Olszewska – Grundschule in Rontzken
3. Karina Ewartowska – Grundschule Nr. 25 in Elbing

Duett

Hanna und Adam Panasiuk – Gesellschaft der deutschen Minderheit „Tannen” in Osterode
Barbara Potepa und Emilia Demianiuk – Grundschule Nr. 25 in Elbing

Gruppen

Miłosz Kościuszko, Jan Dymek, Marcel Wołczak – Nichtöffentliche Grundschule in Glottau

Kinder von 3 bis 6 Jahren

1. Diana Budziak – Gesellschaft der Deutschen Minderheit „Vaterland“ in Marienwerder