Auf zur Gleiwitzer Hütte!

wochenblatt.pl 2 tygodni temu

Versteckt in den österreichischen Alpen, umgeben von den majestätischen Gipfeln der Glocknergruppe, liegt die charmante Gleiwitzer Hütte. Diese gemütliche und liebevoll ausgestattete Hütte thront auf 2176 Metern Höhe und bietet einen atemberaubenden Blick auf die umliegenden Almwiesen und Berge des Nationalparks Hohe Tauern.

Die schlesische Geschichte und die österreichische Gastfreundschaft verbinden sich in der Gleiwitzer Hütte zu einem einzigartigen Erlebnis für alle Besucher.

Am 9. Mai 1869 wird in München die erste Sektion des Deutschen Alpenvereins gegründet. Satzungszweck ist es, „die Kenntnisse von den Deutschen Alpen zu erweitern und zu verbreiten, ihre Bereisung zu erleichtern“. Zum Jahresende sind es 702 Mitglieder in 16 Sektionen. Die erste Sektion auf schlesischem Boden entstand 1877 in Breslau. Wie bei vielen anderen Sektionen dieser Gegend hing auch die Gründung der Sektion Gleiwitz mit der Sektion Breslau zusammen. 1893 begannen Mitglieder der Sektion Breslau, die Gründung einer eigenen Sektion vorzubereiten, aus der wenig später, am 1. Januar 1895, die Sektion Gleiwitz hervorging. Dementsprechend startete die Sektion bereits im ersten Jahr mit mehr als 100 Mitgliedern und steigerte sich sowohl vor dem Ersten als auch vor dem Zweiten Weltkrieg auf etwa 600 Mitglieder. Diese entstammten dabei dem lokalen Bildungsbürgertum aus Gleiwitz und ganz Oberschlesien. Bereits im Jahr der Gründung erlangte die alpenferne Sektion ein eigenes alpines Arbeitsgebiet in der Glocknergruppe der Hohen Tauern, wo am 24. Juli 1900 die Gleiwitzer Hütte eröffnet wurde.

Die eigene Hütte

Die Geschichte der Gleiwitzer Hütte reicht bis in die späten 1890er Jahre zurück, als die Sektion Gleiwitz des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (DÖeAV) den Entschluss fasste, eine Schutzhütte im Hirzbachtal zu errichten. Die Erfüllung der alpinen Träume der Gleiwitzer Alpinisten kostete damals 17.351 Mark und 35 Pfennig. Am 22. Juli 1900 wurde die Hütte feierlich eröffnet. Trotz der Wirren des Ersten Weltkriegs, in dem die Hütte unbewirtschaftet blieb, überstand sie diese Zeit nahezu unbeschadet, doch die Vereinstätigkeit erlosch in dieser Zeit komplett.

Die Geschichte der Gleiwitzer Hütte reicht bis in die späten 1890er Jahre zurück.

In den Nachkriegsjahren wechselte die Betreuung der Hütte mehrfach, bis sie schließlich 1954 der neu gegründeten Sektion Gleiwitz in Lübeck zurückgegeben wurde. 1967 übernahm die Sektion Tittmoning die Betreuung. Seitdem wurde die Hütte kontinuierlich renoviert und modernisiert, zuletzt im Jahr 2015. Heute bietet die Gleiwitzer Hütte moderne Annehmlichkeiten, ohne ihren traditionellen Charme zu verlieren.

Oberschlesien ist auch drinnen präsent

Der Name ist nicht der einzige schlesische Akzent der Hütte. Im Inneren können müde Wanderer in Zimmern übernachten, die nach schlesischen Städten wie Beuthen, Kattowitz, Hindenburg, Breslau und natürlich Gleiwitz benannt sind. In der Hüttenbibliothek kann man ein Album über Gleiwitz finden. Es ist erwähnenswert, dass es neben der Gleiwitzer Hütte in den Alpen auch noch die Kattowitzer und die Breslauer Hütte gibt.

Ein Genuss für den Gaumen und die Wanderseele

Auch heute zieht es Schlesier in die Gleiwitzer Hütte.

Die Küche der Hütte erinnert an die Traditionen vergangener Zeiten. Bereits 1903 konnten die Gäste hier Köstlichkeiten wie Brühe mit Ei, Kalbsbraten, Schweine- und Lammbraten, Bratkartoffeln und Wanderergulasch genießen. Heute werden regionale Spezialitäten serviert, die die schlesische Gastfreundschaft und die alpinen Einflüsse vereinen. Da die Hütte auf 2176 Höhenmetern liegt, wird sie nur zweimal in der Saison per Hubschrauber mit Lebensmitteln und Getränken versorgt. Diese werden jedoch direkt aus der Region bezogen und sind naturbelassen. Regionale Kleinproduzenten liefern Käse, Wurst und Fleisch, Honig, Apfelsaft, Limonaden und Hochprozentiges. Das stärkt die Produzentenfamilien, erhält traditionelle Herstellungsarten und sorgt für kurze Transportwege – ganz im Gedanken der Nachhaltigkeit.

Die Gleiwitzer Hütte ist der ideale Ausgangspunkt für verschiedene Bergtouren und Wanderungen in der Region. Von Mitte Juni bis Ende September bewirtschaftet, bietet sie Wanderern und Bergsteigern eine wohlverdiente Rast und Übernachtungsmöglichkeit. Die Hütte ist über anspruchsvolle Wanderwege erreichbar, die spektakuläre Ausblicke auf die umliegenden Gipfel und Täler bieten. Eine beliebte Route führt von Fusch aus in Richtung Hirzbachalm, ein etwa vierstündiger Aufstieg, der durch die beeindruckende alpine Landschaft führt.

Die Hütte ist im Originalzustand erhalten geblieben.
Fotos: gleiwitzerhuette.at

Die Gleiwitzer Hütte ist mehr als nur ein Ort zum Übernachten – sie ist ein Stück schlesischer Geschichte und Kultur inmitten der österreichischen Alpen. Und das schätzen auch Schlesier, die die Alpen erkunden und gerne halt in der Gleiwitzer Hütte machen. Ob als Ausgangspunkt für anspruchsvolle Bergtouren zu den Gipfeln Vord, Spitzbett und Rottenzink oder als gemütlicher Rückzugsort nach einem Tag in der Natur, die Hütte bietet alles, was das Herz eines Bergliebhabers begehrt.

Wenn Sie also auf der Suche nach einem einzigartigen Reiseziel für Ihren Sommerurlaub sind, sollten Sie die Gleiwitzer Hütte in Betracht ziehen. Mit ihrer beeindruckenden Lage, der herzlichen Gastfreundschaft und der spannenden Geschichte bietet sie ein unvergessliches Erlebnis für jeden Besucher. Nur knapp 800 Kilometer von Gleiwitz entfernt, ist sie ein kleines Stück Heimat in den Alpen, das darauf wartet, entdeckt zu werden.

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