Aufbruch in ein neues Abenteuer

wochenblatt.pl 10 miesięcy temu
Zdjęcie: AGDM Foto: Anna Kazańska


Am Abend des 12. Januar hatte die Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit (AGDM) zu einem ersten Treffen einer neuen Gesangsgruppe in ihren Sitz im Haus Kopernikus in Allenstein (Olsztyn) eingeladen. Gekommen waren zehn Interessierte unterschiedlichen Alters, die sich auf das Gesangstraining und später mögliche Auftritte einlassen wollten.

Noch im alten Jahr 2023 kursierte ein Werbeplakat in den Reihen nicht nur der Allensteiner deutschen Minderheit; es gab viele Gespräche innerhalb der AGDM, um das Interesse und den Bedarf an einer Gesangsgruppe auszuloten. Nachdem der Chor „Vaterhaus“, der seit den Anfängen der AGDM unter der Leitung von Andreas Kwahs das Vereinsleben begleitet hatte, wegen des hohen Alters der Sängerinnen und Sänger vor wenigen Jahren aufgelöst werden musste, empfanden die Mitglieder des Vereins das Bedürfnis, eine neue Gruppe zu gründen.

Werbung für die neue Gesangsgruppe
Quelle: AGDM

Von Notenlinien und Atemübungen

Unter den Fittichen von Anna Kazańska, der Kulturmanagerin der AGDM, entstand das Format einer Gesangsgruppe, deren Mitglieder sich „auf eine unvergessliche Reise in die Welt der Musik und der deutschen Sprache“ aufmachen sollen, wie es in der Ankündigung heißt. Das Alter spielt dabei keine Rolle; gesucht werden Generationen übergreifend Enthusiasten der Musik, die beim Aufbau der Gruppe mitwirken wollen. Für die Leitung des neuen, noch namenlosen Ensembles konnte mit Monika Zielińska eine Absolventin der Musikwissenschaften gewonnen werden.

Atemübungen
Foto: Anna Kazańska

Dabei gilt es, wie am Anfang zu erwarten war, vorrangig die unterschiedliche musikalische Vorbildung der Teilnehmer zu harmonisieren. Einerseits waren Sängerinnen und Sänger gekommen, die bereits Erfahrungen in Chören aufweisen können, andererseits sind Personen mit guter Stimme, aber geringem Wissen zur Notenschrift dabei. Das gehört denn auch zu den ersten fachlichen Kenntnissen, die Monika Zielińska vermitteln wird. Vor allem aber werden es anfangs Übungen zum Atmen, zur Körperhaltung und zur ersten Artikulation sein, die auf die zukünftigen Mitglieder der Gruppe zukommen.

Deutsche Sprache und Integration

Sie sollen sich in dem Repertoire wohlfühlen, das die Leiterin in ständiger Rücksprache mit den Teilnehmern wählt und ergänzt. Der Schwerpunkt liegt auf einem vielfältigen Repertoire deutschsprachiger Lieder aus verschiedenen Epochen und Stilen. Das soll und wird nach einem ersten Stimmungsbild unter den Teilnehmern die Gesangsgruppe nicht davon abhalten, sich gern auch einmal an Werken in polnischer, englischer oder sogar lateinischer Sprache zu versuchen. Letzteres ist insbesondere interessant für kirchliche Lieder, die ebenfalls zum Repertoire gehören werden.

Erste Probe im Untergeschoss des Hauses Kopernikus in Allenstein
Foto: Anna Kazańska

Neben dem Sprechen und Singen in deutscher Sprache, das dabei hilft, die kulturelle Identität zu bewahren, soll das Projekt die Integration und den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft fördern. Gemeinsames Singen in mehreren Stimmen, bei dem die Sängerinnen und Sänger aufeinander hören müssen, verbessert auch im Alltag den Umgang miteinander – und ist darüber hinaus schön anzuhören. Nicht umsonst endet der Text des Werbeplakats mit den Worten „Lasst uns Harmonie schaffen“. Genau das will die Gruppe mit ihrer Aktivität und ersten Auftritten noch in diesem Jahr tun.

Gerade stehen und tief einatmen
Foto: Anna Kazańska

„Noch haben wir keinen Namen, außerdem könnten wir noch mehr – gern auch junge –Stimmkünstler in unseren Reihen gebrauchen“, so der Vorsitzende der AGDM, Piotr Dukat, der sich ebenfalls auf das gesangliche Abenteuer eingelassen hat. „Aber wir stehen erst am Anfang und schauen optimistisch nach vorn.“

Uwe Hahnkamp

Für weitere Informationen zum Projekt der Gesangsgruppe werfen Sie einen Blick auf die Website der Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit (www.agdm.pl) oder nehmen Sie Kontakt mit ihren Vertretern auf.

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