Eine Kajaktour voller Geschichte, Natur und Gemeinschaft
Am 19. Juni erlebte das Jugendzentrum BJDM Luboschütz einen besonderen Tag: Mit dem Abschluss des Projekts „Durchs Oppelner Land mit der Malapane“ kehrte nach längerer Pause wieder neues Leben in die Räume des Bundes der Jugend der Deutschen Minderheit ein. Das Projekt war mehr als nur eine Kanutour – es war ein Erlebnis, das Natur, Geschichte und persönliche Geschichten miteinander verband.
Eine Reise entlang der Malapane – Stationen mit Bedeutung
Die Kanufahrt auf der Malapane (Mała Panew) brachte Jugendliche aus der Region zusammen. Ziel war es, gemeinsam über Themen wie Identität, Erinnerung und die gemeinsame Zukunft nachzudenken. Die Route führte durch mehrere geschichtsträchtige Orte:
Turawa – Der Startpunkt der Tour war der bekannte Turawa-Stausee. Hier erfuhren die Teilnehmenden mehr über die Geschichte der Ortschaft und die einflussreiche Familie Gerber, die im 19. Jahrhundert maßgeblich zur Entwicklung der Region beitrug.
Wengern (Węgry) – Inmitten wunderschöner Natur wurde die Bedeutung der Malapane als verbindender Fluss thematisiert – einst ein Kommunikationsweg, der Menschen und Orte miteinander verband.
Königshuld (Osowiec) – Hier ging es um die Geschichte der deutschen Siedler, um frühere Generationen und das kulturelle Erbe der Region. Die Gespräche gaben Einblick in die Vielfalt und Komplexität regionaler Identität.
Kollanowitz (Kolanowice) – Ein Workshop zum Thema Erinnerung ermöglichte es den Jugendlichen, persönliche Familiengeschichten zu teilen und über Vergangenheit und Herkunft zu reflektieren.
Luboschütz (Luboszyce) – Der emotionale Abschluss des Projekts fand am Lagerfeuer statt. Dort wurden Eindrücke ausgetauscht, Erlebnisse reflektiert und neue Freundschaften gefeiert.

Foto: BJDM
Mini-Projekte als Motor für Jugendengagement
Die Veranstaltung war Teil der „Mini-Projekte“, die vom BJDM organisiert werden. Ziel dieser Initiative ist es, die Eigeninitiative und das Engagement junger Menschen zu fördern – insbesondere innerhalb der Strukturen der deutschen Minderheit in Polen.

Foto: BJDM
„Die Mini-Projekte richten sich zwar in erster Linie an Jugendliche der deutschen Minderheit, stehen aber grundsätzlich allen jungen Menschen im Alter von 14 bis 35 Jahren offen“, erklärt Weronika Pollok vom BJDM. Eine Mitgliedschaft im Verband ist nicht erforderlich – entscheidend ist die Idee und der Wille zur Umsetzung.
Inmitten wunderschöner Natur wurde die Bedeutung der Malapane als verbindender Fluss thematisiert – einst ein Kommunikationsweg, der Menschen und Orte miteinander verband.
Gefördert werden Projekte, die den Werten von Multikulturalität, Mehrsprachigkeit und aktiver Bürgerschaft entsprechen. Ob Exkursion, Workshop oder Wettbewerb – erlaubt ist, was kreativ und sinnvoll ist. Bis zu 800 PLN können pro Projekt beantragt werden.
Finanziert werden die Mini-Projekte durch Mittel der deutschen Minderheit, unterstützt vom Bundesministerium des Innern und für Heimat der Bundesrepublik Deutschland.

Foto: BJDM
Fazit: Gemeinsam unterwegs für eine lebendige Erinnerungskultur
Das Projekt „Durchs Oppelner Land mit der Malapane“ war ein gelungenes Beispiel dafür, wie junge Menschen ihre Umgebung, Geschichte und Identität neu entdecken und gestalten können. Es zeigt, dass Begegnungen – ob auf dem Wasser oder am Lagerfeuer – wichtige Brücken bauen: zwischen Generationen, Kulturen und Zukunftsperspektiven.
Weitere Informationen zu den Mini-Projekten und zur Antragstellung unter: www.bjdm.eu