Kränze zum Tag der Toten
Kunstvoll und generationsübergreifend banden die Mitglieder der Gesellschaft der deutschen Minderheit in Lyck Kränze. Warum das?
Lyck. Weil die Masuren früher keine Kerzen auf die Gräber stellten. Das ist eine moderne Erfindung. Wenn sie Gräber schmückten, dann mit Blumen oder sogar buntem Kohl. Natürlich versuchte jede Hausfrau, aus der Dekoration eine Komposition zu gestalten. Und generationsübergreifend deswegen, weil junge Menschen die masurischen Traditionen von irgendwoher oder von irgendjemandem lernen müssen. Deshalb fand am 25. Oktober im Sitz der „Masuren“ in Lyck eine Schulung im kunstvollen Binden von Grabkränzen statt.
Jeder Teilnehmende band einen Kranz für das Grab eines verstorbenen Angehörigen. Einige Teilnehmende fertigten darüber hinaus weitere Kränze an, die am 29. Oktober auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Bartossen und dem Kriegsfriedhof in Stosznen (Gemeinde Kallinowen) niedergelegt wurden.
Die Werkstatt traf auf sehr großes Interesse. 25 Personen nahmen teil, darunter sieben Jugendliche. Ein Teil der Mitglieder kam früher, um einen Imbiss für alle Teilnehmer vorzubereiten und die Arbeitsplätze zum Kranzbinden einzurichten. Zunächst sprach Ewa Aleksandrowicz, die Kursleiterin, die schon lange mit „Masuren“ zusammenarbeitet, über deutsche und masurische Bräuche zur Erinnerung an die Verstorbenen. Anschließend nahmen die Teilnehmenden ihre Plätze ein und erhielten die von der Kursleiterin vorbereiteten Materialien zum Binden von Kränzen, Fichtenzweige und Blumen.
Masuren machten ein gemeinsames Erinnerungsfoto vor dem Turm, bevor sie nach Hause gingen.Foto: Archiv der Gesellschaft Masuren
Die Kursleiterin erklärte dann Schritt für Schritt die Kranzbindemethoden, gab Hinweise und half bei der Gestaltung. Jeder Teilnehmende band einen Kranz für das Grab eines verstorbenen Angehörigen. Einige Teilnehmende fertigten darüber hinaus weitere Kränze an, die am 29. Oktober auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Bartossen und dem Kriegsfriedhof in Stosznen (Gemeinde Kallinowen) niedergelegt wurden.
„Masuren“ auf dem Soldatenfriedhof in Bartossen.Foto: Archiv der Gesellschaft Masuren
Die anwesenden Jugendlichen halfen den ältesten Teilnehmern beim Kranzbinden und deckten anschließend den Tisch. Der Workshop klang mit einem von den Mitgliedern vorher zubereiteten Imbiss aus. Zum Abschluss räumten alle gemeinsam auf, wobei die Jugendlichen sich erneut als sehr hilfsbereit erwiesen.
Jeder Teilnehmer machte ein Kranz auf dem Grab der verstorbenen Person von seine Famillie.Foto: Archiv der Gesellschaft Masuren
Nachdem alles aufgeräumt war, führten wir ein langes Gespräch über unsere Zukunft, Pläne und Projekte für das kommende Jahr. Bevor wir nach Hause fuhren, machten wir noch ein Gruppenfoto mit den Blumengebinden vor unserem Turm“, berichtet Urszula Sasińska, die Vorsitzende der Gesellschaft.










