Bonhoeffer: niemiecki męczennik II wojny światowej uhonorowany

wochenblatt.pl 3 tygodni temu
Zdjęcie: Seit dem 15. März heißt die Grünanlage neben der St.-Christophori-Kirche Skwer Bonhoeffera. Foto: Magdalena Maruck


Breslau: Ein Platz in der Innenstadt ist nach Bonhoeffer benannt

Seit dem 15. März trägt eine im Zentrum von Breslau gelegene Grünanlage den Namen „Skwer ks. Dietricha Bonhoeffera“. Diese Bonhoeffer-Grünfläche befindet sich gleich neben der St.-Christophori-Kirche, die den Deutschen Protestanten in Breslau als Gotteshaus dient.

Einweihung der Bonhoeffer-Grünanlage: Vorsitzende des Breslauer Stadtrats Agnieszka Rybczak und der frischgebackene Bischof der evangelisch-augsburgischen Kirche in Breslau, Marcin Orawski.
Foto: Magdalena Maruck

Am 9. April jährte sich der Märtyrertod Dietrich Bonhoeffers, der im KZ Flossenbürg hingerichtet wurde, zum 80. Mal. Die Bonhoeffer-Grünanlage ist nicht der einzige Ort in Breslau, an dem die Erinnerung an den 1906 in Breslau geborenen evangelischen Theologen festgehalten wird. So erinnert an seinem Geburtshaus eine Tafel an den Sohn der Stadt, seine Büste steht in der Galerie berühmter Bürger im Breslauer Rathaus und „an der Elisabethkirche steht ein ihm zu Ehren 1999 gewidmetes Denkmal. Diese Skulptur ist die Kopie von Karl Biedermanns Bronzetorso, der neben der Berliner Zionskirche steht“, berichtet Fremdenführer und Autor zahlreicher Publikationen zu Schlesien, Thomas Maruck.

Der perfekte Platz

Seine Ehefrau, Dr. Magdalena Maruck, die ebenfalls Touristen durch Breslau führt, schmunzelt, denn ihr Mann erzählt gerne, wie ihn der Zufall zur Einweihungsfeierlichkeit in die Elisabethkirche führte, in diese, wie sie sagt, „mittelalterliche Stadtpfarrkirche drei Schritte neben dem Ring“. Es war Ende der 90er-Jahre. „Ich war zufällig mit einer Reisegruppe unterwegs und sah auf einmal polnisches Militär in voller Montur und Gewehren, die im Gleichschritt in die Kirche einmarschierten. Aber so laut, dass ich dachte, hier wird die Kirche überfallen“, berichtet Thomas Maruck. Er sei neugierig geworden, was in dieser Garnisonskirche „die bis heute selbst als Kathedrale des Warschauer Militärbischofs fungiert, passiert?“.

Andacht in der St.-Christophori-Kirche am 15. März zum Gedenken an Dietrich Bonhoeffer
Foto: Magdalena Maruck

Im Gottesdienst erkannte Maruck unter den Ehrengästen den damaligen Bischof von Oppeln Alfons Nossol und den gebürtigen Breslauer und SPD-Politiker Wolfgang Thierse. „Da wusste ich, ja hier ist etwas Großes los. Das war der große Auftakt, dass Dietrich Bonhoeffer in Breslau regelrecht festgemacht wurde“, so der Schlesienkenner Maruck. Er glaubt, dass die Wahl des Platzes für eine Bonhoeffer-Büste an der Elisabethkirche nicht besser hätte gewählt werden können, denn „die Touristen kommen dort alle vorbei“, sagt er. Dabei sei es im heutigen Schlesien, im katholischen Polen, kein leichtes Unterfangen einen Protestanten zu etablieren, so Maruck: „Es ist ein mentaler Sprung für einen klassischen polnischen Katholiken. Da braucht man schon zündende Gedanken, um dem Polen einen Protestanten schmackhaft zu machen“.

Eine Grünfläche an der Breslauer St.-Christophorie-Kirche trägt den Namen des Vertreters des Kirchlichen Widerstandes, Dietrich Bonhoeffer.

Einer der ganz Großen

Dennoch gebe es seit der Mitte der 90er-Jahre einen Aufbruch zur Thematik Dietrich Bonhoeffer, berichtet er, „weil sich in Breslau eine polnische Gruppe als Verein gefunden hatte, die den Theologen Bonhoeffer in den Mittelpunkt stellen wollte. Janusz Witt war der große Inspirator. Er lebt noch, hochbetagt, hinter der evangelischen Hofkirche, also in Schlossnähe und ist einer der ganz Großen, der die Leute zusammenholte und die Polen auf Dietrich Bonhoeffer in zahlreichen internationalen Symposien aufmerksam machte“, sagt Thomas Maruck.

„Sie wundern sich“

Eheleute Maruck:
Bringen Breslau-Touristen Deutsche Geschichte näher: Eheleute Magdalena und Thomas Maruck.
Foto: Klaudia Kandzia

Wenn die Übersetzerin und Autorin Dr. Magdalena Maruck polnische Gruppen durch Breslau führt, kommt sie immer auch zur Christophori-Kirche. Vom 16. Jahrhundert bis 1829 wurde in dieser der lutherische Katechismus auf Polnisch gelehrt, seit 1993 ist sie die Pfarrkirche der deutschsprachigen evangelischen Christophorigemeinde. Diese Kirche ist für Magdalena Maruck ein geeigneter Ort, den Polen über deutsche Persönlichkeiten wie Bonhoeffer zu berichten, denn dies sei gar nicht so einfach: „Ich muss sehr viel erklären, aber weil Bonhoeffer ein Märtyrer des Zweiten Weltkrieges war, verstehen das die Polen. Sie wundern sich zwar oft, dass es in Deutschland einen Widerstand gab, sind dann aber offen“, sagt sie.

Seit dem 15. März heißt die Grünanlage neben der St.-Christophori-Kirche Skwer Bonhoeffera.
Foto: Magdalena Maruck

Verewigt in Glasfenstern

Noch interessierter werden ihre polnischen Breslau-Besucher, wenn sie erklärt, dass selbst der berühmte polnische Dichter Tadeusz Różewicz sein Gedichtband „Gehen lernen“ (Nauka chodzenia) Bonhoeffer widmete. Darüber wurde im Festgottesdienst am 15. März in der St.-Christophorie-Kirche ebenfalls ausführlich gesprochen, berichtet Dr. Maruck. Neben Bonhoeffer sei auch dem polnisch-protestantischen Bischof Juliusz Bursche gedacht worden, „beide Opfer des Naziregimes sind in den Glasfenstern hinter dem Altar der St. Christophorus-Kirche dargestellt, übrigens neben zwei weiteren Märtyrern des Zweiten Weltkriegs, den katholischen Heiligen Edith Stein und Maksymilian Kolbe.

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