Anlässlich eines neuen Werkes von Dr. Dariusz Węgrzyn fand die Präsentation „Internierung. Deportationen der Einwohner Oberschlesiens in die UdSSR vor dem Hintergrund der Deportationen deutscher Zivilbevölkerung aus Mittel- und Osteuropa in sowjetische Gulags vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs“ in Katowice statt.
Wie der Autor selbst betont, hat er zu Beginn seiner Forschungsarbeit in der Kattowitzer Abteilung des IPN im Jahr 2006 mit der Erstellung einer Datenbank der in die UdSSR deportierten Oberschlesier begonnen und diese im Jahr 2021 mit einer dreibändigen Publikation mit Zehntausenden von biografischen Einträgen abgeschlossen. Wäre er sich der Komplexität und dem Zeitaufwand dieser Aufgabe bewusst gewesen, wäre die vorliegende Monografie, die den Höhepunkt jahrelanger Forschung darstellt, wahrscheinlich gar nicht geschrieben worden, fügt der Autor hinzu.

Dies war dem Autor bei der Erstellung dieser Benediktinerarbeit jedoch – Gott sei Dank – nicht bewusst, so dass die Leser die Internierung und Zwangsarbeit der Oberschlesier als „lebende Kriegsreparationen“ vor dem Hintergrund ähnlicher Schicksale von Deutschen aus Ungarn, Rumänien und Jugoslawien kennenlernen können.
Es handelt sich um eine Publikation, die nicht schnell gelesen, sondern sorgfältig studiert werden sollte, weil das darin behandelte Thema und dessen Implikationen sich bis heute auf die oberschlesische Identität auswirken.
Stefan Pioskowik