Vater. König von Ermland und Saturn, Wächter der Mythen und Siegel, ein Giburo. Ein waschechter Ermländer, bei dem sich die Konzentration des Ermländischen mit dem Alter verstärkt.

Sein Reich ist von den Geistern der Vergangenheit bevölkert und sein Gedächtnis ist so schwer von Unrecht wie eine Gewitterwolke, aber durch den Nebel des Vergessens hindurch gibt es auch heitere Erinnerungen, muntere Reime, Kinderlieder.
Die Tochter. Obwohl sie zu den einhundertachtundvierzig Personen gehört, die bei der letzten Volkszählung ihre ermländische Nationalität angegeben haben, versucht sie immer noch zu verstehen, was ihre Heimat für sie bedeutet, die sie aus den Erinnerungsfetzen ihres Vaters, aus ihren eigenen Schnüffeleien, Lauschangriffen und Nachforschungen zusammensetzt.
Diese Geschichte spielt im elften Stock eines Allensteiner Hochhauses, auf dem Weg zum Geschäft, in der Küche, am Tisch. Sie spielt heute, gestern, vor einigen Jahrzehnten. Sie wird auf Polnisch, Deutsch und Ermländisch erzählt. Mit Bedauern, Nostalgie, Humor, mit Liebe. Mit diskreter Eile, denn die Zeit neigt sich unaufhaltsam dem Ende zu und es könnte bald zu spät sein. Die Autorin Joanna Wilengowska wurde für diesen Roman für den „Paszport Polityki“-Preis nominiert.
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J. Wilengowska, Król Warmii i Saturna, Czarne Verlag 2024