Prezentacja książki w DAZ: Kronika wsi Schönfeld

wochenblatt.pl 6 godzin temu
Zdjęcie: Gemeinsam mit dem Oppelner Staatsarchiv stellte man im Dokumentation- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen die Arbeit von (l.) Frau Dr. Monika Czok und (r.) Barbara Sypko vor. Foto: Arminius


Am 24. Juni fand eine Buchvorstellung im Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen statt. Thema war die Chronik des Dorfes Schönfeld von 1856 aus dem Oppelner Staatsarchiv.

Gemeinsam mit dem Oppelner Staatsarchiv stellte man im Dokumentation- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen die Arbeit von (l.) Frau Dr. Monika Czok und (r.) Barbara Sypko vor.
Foto: Arminius Ezer

Die Übersetzerin des Urtextes, Frau Dr. Monika Czok, vom Lehrstuhl für deutschsprachige Literatur an der Universität Oppeln, und Barbara Sypko, vom Oppelner Staatsarchiv, welche den Text digitalisierte, stellten das Buch „Chej. Panie gospodarzu domu tego…“ („Chej, Herr Landwirt dieses Hauses…“) vor. Es beinhaltet den deutschen Originaltext der Chronik Schönfelds, die polnische Übersetzung sowie Kommentare und Ergänzungen zum besseren Verständnis im historischen Kontext.

Die Chronik des Dorfes Schönfeld

Die originale Chronik stammt aus dem Jahr 1856 aus der Feder des Dorflehrers Gottfried Adolph Kluske und bietet sowohl einen geschichtlichen Verlauf als auch eine Analyse der damaligen Lage mit zusätzlichen Erklärungen über Bräuche, Traditionen, Alltagsleben und Ereignisse, die nicht immer positiv waren.

Die alten preußischen Maße werden erklärt und zeigen auf wie viel sich seitdem geändert hat. (l.) Frau Dr. Monika Czok und (r.) Barbara Sypko.
Foto: Arminius Ezer

Das Ziel der Publikation ist es, „…die Inhalte für polnischsprachige Bewohner der Region zugänglich zu machen, um die Vergangenheit Schlesiens besser kennenzulernen.“ – so eine Erklärung im Buch. Deshalb sind mehr Erklärungen und Ergänzungen auf Polnisch als auf Deutsch zu finden.

Schönfeld in Zahlen und Erzählungen

Die Chronik selbst ist auszugsweise enthalten. Der gesamte Text kann im Oppelner Staatsarchiv eingesehen werden. Es wird ein Überblick über Schönfeld gegeben. Hierbei sind Bevölkerungszählungen von 1817 bis 1855 samt Konfession und Listen der vorhandenen Vornamen genannt. Außerdem gibt es Berichte über das Familienleben eines Landmanns, die vom morgendlichen Ablauf über das Tischgebet bis hin zu Festlichkeiten reichen. Auch wichtige Familienereignisse wie Taufen, Beerdigungen und besonders die Hochzeiten werden geschildert.

„Überhaupt beschränkte sich der erste Verbrauch der Kartoffel bloß auf Viehfutter.“ – G. A. Kluske in seiner Chronik von 1856 („Chej. Panie gospodarzu domu tego…“, 2025, S. 52)

„Das Interessante ist, dieser Beginn ‚Chej. Panie gospodarzu domu tego…‘ ist original aus der deutschsprachigen Chronik als polnischer Ausschnitt enthalten.“ – Frau Dr. Monika Czok, Lehrstuhl für deutschsprachige Literatur an der Universität Oppeln

Geschichte in Schlesien und Europa

Der zweite Teil der Chronik liefert einen geschichtlichen Überblick und bestätigt die früheste Existenz des Ortes auf das Jahr 1409. Auch Verwalter von Schönfeld, wie ein Verwandter des berühmten Fürst Pückler-Muskau, werden genannt. Besondere Ereignisse sind auch die Kultivierung der Kartoffel, die um 1800 als Speise zunächst noch nicht sehr beliebt war, die Napoleonischen Kriege und der Völkerfrühling mit dem polnischen Novemberaufstand 1830.

Nach der Präsentation wurden Fragen gestellt und es wurden viele Bemerkungen gemacht. Das Publikum zeigte sich interessiert an der Vergangenheit der Region. Hier (r.) Sławomir Marchel, Direktor des Oppelner Staatsarchivs.
Foto: Arminius Ezer

„Normalerweise lernen wir von den großen Echos der Geschichte, wie den Napoleonischen Kriegen, der Märzrevolution und dem Völkerfrühling im Geschichtsunterricht von der großen Makroebene, also den großen Schlachten und Friedensverträgen, kennen. Und hier erfahren wir, wie diese Ereignisse auch die kleinen Dörfer getroffen haben.“ – Frau Dr. Monika Czok

Schlesien kennenlernen

Das Buch bietet in der relativen Kürze des abgedruckten Originaltextes viele direkte Quellen und Eindrücke der damaligen Zeit. Des Weiteren kann man sich über die Übersetzung ins Polnische freuen, die besonders Polen das alte Schlesien näherbringen kann. Zusätzlich sind alle Maße der damaligen Zeit und die Temperaturskala erklärt.

Das Buch „Chej. Panie gospodarzu domu tego…” mit dem deutschen Originaltext, der polnischen Übersetzung und Ergänzungen.
Foto: Arminius Ezer

Das Buch selbst finden Sie beim Oppelner Staatsarchiv unter der Buchreihe Opuscula Extraordinaria.

Arminius Ezer

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