Sekret porcelanowego korka

wochenblatt.pl 2 dni temu
Zdjęcie: Sebastian Ruszała erzählte unter anderem über die Brauerei in Kupp Fotos: Anna Durecka Collage: Arminius Ezer


„Geschichte in Worten gefasst“ – das letzte Treffen der Reihe im Kulturhaus in Groß Döbern

Am Samstag fand im Kinosaal des Gemeindekulturzentrums in Groß Döbern das letzte Treffen der Reihe „Geschichte in Worten gefasst“ statt. Referent war Sebastian Ruszała – ein leidenschaftlicher Lokalhistoriker und Autor der beliebten Facebook-Seite „Kocham Opole i Opolskie“. Die Veranstaltung zog viele Liebhaber der Regionalgeschichte an, die die Gelegenheit hatten, mehrere faszinierende Kurzvorträge über wenig bekannte oder unbekannte Aspekte der Geschichte Oberschlesiens und der umliegenden Gebiete zu hören.

Sebastian Ruszała stellte nicht nur die zuvor angekündigten Themen vor, sondern sprach auch über zusätzliche, interessante Fragestellungen, die auf großes Interesse stießen. Die Teilnehmer erfuhren, wie man eigenständig historische Informationen über die eigene „kleine Heimat“ und eigene Familie recherchieren kann.

Sebastian Ruszała erzählte unter anderem über die Brauerei in Kupp
Foto: Anna Durecka

Außerdem wurden einige einzigartige Artefakte aus lokalen Sammlungen gezeigt, darunter eine Mineralwasserflasche mit einem Porzellankorken aus Chrosczütz. Besonders bemerkenswert war das Erscheinen des Urenkels des Besitzers der Vorkriegs-Mineralwasserfabrik und Bierabfüllerei, wodurch die Gespräche über die Geschichte dieses Ortes lange nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung andauerten.

Biergeschichten aus Kupp – vom Brauhaus bis zum Porzellankorken

Eines der präsentierten Themen war „Biergeschichten – Kupp“. Ein kleiner Porzellankorken – ein seltenes Stück in der Sammlung von Sebastian Ruszała – stammt aus einer lokalen Brauerei. Die Geschichte der Brauerei in Kupp ist eng mit der Entwicklung der Siedlung verbunden, die ab 1771 vom Architekten Johann Martin Pohlmann ausgebaut wurde. Damals entstanden u. a. eine evangelische Kirche, eine Schule, eine Schmiede und eben die Brauerei, die über die Jahre wechselnde Eigentümer hatte – darunter die Familien Ebstein, Arthur Pfeiffer und Motzko. Tragische Ereignisse im Jahr 1945, als russische Truppen rund 80 Bewohner von Kupp erschossen, darunter den letzten Brauereibesitzer, hinterließen nur wenige materielle Spuren. Heute ist der Porzellankorken eines der wenigen Erinnerungsstücke an diese Geschichte.

Eines der mitgebrachten Artefakte: Ein Bierstöpsel aus der Brauerei Kupp
Foto: Anna Durecka

Lorenz Schwietz – der preußische Scharfrichter aus Groß Döbern

Ein weiterer Vortrag widmete sich der Figur von Lorenz Schwietz, der 1850 in Groß Döbern geboren wurde und von 1900 bis 1914 als königlicher preußischer Scharfrichter tätig war. Während seiner Laufbahn führte er etwa 123 Hinrichtungen durch – meist mit dem Beil. Sein Leben war geprägt von dramatischen Wendungen – vom Metzger zum Scharfrichter, über persönliche Tragödien bis hin zu seinem Suizid im Jahr 1925. Interessanterweise wurde auch sein Sohn Richard Henker, dessen Präzision mit dem Beil vom Vater gelobt wurde.

Lorenz Schwietz, der preußische Scharfrichter aus Groß Döbern
Foto: Anna Durecka

Italienische Handwerker in Oberschlesien

Sebastian Ruszała berichtete zudem über seine Recherchen zu den „opole-italienischen“ Handwerkern, die zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert in Oberschlesien tätig waren. Die gesammelten Materialien zeigen die Zusammenarbeit italienischer Stuckateure mit Schulen in Krakau sowie die Gründung der Steinmetzzunft in Opole im Jahr 1707. Die Spuren der Familie Signo führten den Referenten bis zum Kloster in Czarnowanz, wo Giovanni Signo für Stuckarbeiten engagiert wurde. Bei seinen Recherchen kam Ruszała zu dem Schluss, dass die Nachkommen der Signo-Familie sich möglicherweise in dem vielsagend benannten Ort namens Włochy ( deutsch: Wollochau) im Kreis Namslau niedergelassen haben.

„Ich hoffe, dass dieses Treffen zur weiteren Entdeckung und Suche inspiriert – denn die Geschichte wartet noch darauf, entdeckt zu werden“, fasste Sebastian Ruszała das Treffen zusammen.

Wir laden Sie ein, weitere Veranstaltungen des Gemeindekulturzentrums in Groß Döbern zu verfolgen und die Seite „Kocham Opole i Opolskie“ zu besuchen, auf der Sebastian Ruszała seine Leidenschaft für die Geschichte der Region teilt.

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