Deutsch als Minderheitensprache: Was Eltern und Schulen jetzt wissen müssen

wochenblatt.pl 4 dni temu
Zdjęcie: Bildungskonferenz


Neue Verordnungen des polnischen Bildungsministeriums bringen Änderungen für den Unterricht von Deutsch als Minderheitensprache. Sie betreffen vor allem die Antragsfristen und die Situation in den Klassen 7 und 8. Dr. Edyta Opyd, Bildungsspezialistin beim Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften (VdG), erklärt die Details. Der VdG plant zudem ein Online-Treffen, um über die Neuerungen zu informieren.

Neue Regelungen werfen oft Fragen auf: Was bedeuten die Änderungen konkret für mein Kind? Welche Fristen muss ich als Elternteil beachten? Und wie können Schulen den Unterricht optimal planen? Wir haben die wichtigsten Punkte für Sie zusammengefasst.

Neue Antragsfristen sorgen für bessere Planbarkeit

Eine wesentliche Neuerung betrifft die Fristen für die Anmeldung zum Deutschunterricht als Minderheitensprache. „Ab dem nächsten Jahr müssen Anträge für Schüler, die neu mit dem Unterricht beginnen, bereits bis zum 31. März des Schuljahres gestellt werden, das dem eigentlichen Unterrichtsjahr vorausgeht“, erklärt Dr. Edyta Opyd Bildungsspezialistin beim Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften. Diese Regelung soll Schulleitungen ermöglichen, frühzeitig den Lehrerbedarf und die Anzahl der Gruppen zu bestimmen.

Wichtig zu betonen ist: Schüler, die bereits am Unterricht teilnehmen, müssen keinen neuen Antrag stellen.

Für das laufende Jahr gibt es eine Übergangsregelung: „Da die Verordnung erst am 30. April 2025 in Kraft getreten ist, gilt für dieses Jahr eine einheitliche Frist für alle neuen Anmeldungen bis zum 31. Juli 2025“, so Opyd. Eine Ausnahme gilt auch zukünftig für Eltern von Erstklässlern, die oft erst spät erfahren, welche Schule ihr Kind besuchen wird. Sie haben ebenfalls bis zum 31. Juli Zeit, den Antrag zu stellen.

Änderungen für den Unterricht von Deutsch als Minderheitensprache Foto: R. Urban

Entlastung für die Klassen 7 und 8 in Sicht

Ein weiteres zentrales Thema, das die deutsche Minderheit seit Jahren beschäftigt, ist die Situation in den Klassen 7 und 8. Bisher mussten sich Schüler oft entscheiden: Lernen sie Deutsch als Minderheitensprache oder als zweite moderne Fremdsprache? „Die Auslegung des Ministeriums war, dass eine Sprache nicht gleichzeitig beides sein darf. Das führte dazu, dass viele den Minderheitenunterricht beendeten und bei Null wieder anfingen“, erläutert die VdG-Bildungsexpertin.

Eine neue Verordnung, die derzeit vorbereitet wird, soll hier Abhilfe schaffen. Der Vorschlag sieht vor, dass Schüler, die Deutsch als Minderheitensprache lernen, vom Unterricht einer zweiten modernen Fremdsprache befreit werden können. Ziel ist es, die hohe wöchentliche Unterrichtsbelastung zu reduzieren. „Die endgültige Version der Verordnung steht aber noch nicht fest, da noch Anmerkungen von anderen Organisationen geprüft werden“, gibt Opyd zu bedenken.

Chance für weiterführende Schulen oft ungenutzt

Auch an weiterführenden Schulen besteht die Möglichkeit, Deutsch als Minderheitensprache fortzusetzen. Die rechtlichen Bedingungen sind die gleichen wie in der Grundschule. „In der Praxis wurde diese Möglichkeit jedoch kaum genutzt“, bedauert Opyd. Dabei wäre der Aufwand gering: „Lediglich die Anträge von drei Elternteilen reichen aus, und der Schulleiter ist verpflichtet, sich damit auseinanderzusetzen und den Unterricht zu ermöglichen.“

Infobox: Online-Treffen des VdG zu den neuen Regelungen

Der Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) veranstaltet ein Online-Treffen, um Lehrer, Schulleiter, Eltern und Vertreter von Minderheitenorganisationen über die neuen Verordnungen zu informieren.

  • Datum: 30. Juni 2025
  • Uhrzeit: 17:00 Uhr
  • Plattform: Zoom
  • Link zum Treffen: https://us06web.zoom.us/j/83588084966?pwd=QYmg0IaHFqdeIYi74IEX9kD8fb4Ptl.1&fbclid=IwY2xjawLGCQFleHRuA2FlbQIxMABicmlkETB2bHdiemVyNTBUMjRnaTZFAR5yrGh_AS6ghfhNs4h5K5jV3XQgkqeBx3QhLfGn5RWNVnqHrT0Bj1EwOHCTYg_aem_9agL1wYEORcU5cJVNw-J3w#success

Die Veranstaltung bietet eine Gelegenheit, offene Fragen direkt mit den Experten zu klären.

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