In unserer Reihe “Deutsche Minderheiten in Europa” blicken wir über Grenzen hinweg und beleuchten, was die deutschen Minderheiten in ganz Europa bewegt.
Sprachassistent in Kasachstan
Eine interessante Erfahrung hat unlängst die deutsche Minderheit in Kasachstan gemacht. Dort war von April bis Juli ein sogenannter Sprachassistent des Goethe-Instituts tätig. In der westkasachischen Stadt Oral begleitete der aus Nordrhein-Westfalen stammende Steffen Setzmann zahlreiche Projekte, die nicht nur den Spracherwerb, sondern auch den kulturellen Austausch fördern sollten. Sein Engagement umfasste Unterricht für verschiedene Altersgruppen: vom spielerischen Lernen mit Kindern über lebendige Gesprächsrunden mit Jugendlichen bis hin zu kreativen Treffen mit Senioren. Neben Grammatik und Aussprache brachte er landeskundliche Themen, Musik und interaktive Quizformate in den Unterricht ein. Auch außerhalb des Klassenzimmers war Steffen aktiv: Er beteiligte sich an Veranstaltungen des Jugendclubs „Freiheit“, unternahm Ausflüge zu Sehenswürdigkeiten, organisierte Koch- und Bastelaktionen und nahm an Festen teil. Dabei vermittelte er ein modernes Bild Deutschlands und schuf eine offene Atmosphäre für Dialog und Begegnung.
Quelle: wiedergeburt-kasachstan.de.
Herausragende Deutsche wieder gesucht
Das Standardprojekt aus Russland „Russlands herausragende Deutsche“ geht in die nächste Runde. Ab nun ist wieder eine Onlineabstimmung möglich. Interessierte können dabei täglich ihre Stimme für die Favoriten abgeben. Ziel ist es, Russlanddeutsche mit besonderen beruflichen Leistungen zu ehren, in verschiedenen Kategorien, die nach bekannten Persönlichkeiten der deutschen Minderheit benannt sind. Einige Preisträger stehen bereits fest. So erhielt Wassili Wolf, langjähriger Cheftrainer der russischen Boxnationalmannschaft und mehrfach ausgezeichneter Sportfunktionär, die Rudolf-Pflugfelder-Auszeichnung im Bereich Sport. Die Victor-Klein-Nominierung im Fach Pädagogik ging an die Tänzerin und Professorin Irina Gensler. In der Kategorie öffentliche Tätigkeit (Arthur-Karl-Nominierung) wurde der Duma-Abgeordnete Ivan Loor geehrt. Posthum würdigte man zudem den weltberühmten Pianisten Swjatoslaw Richter mit dem Titel „Name des Volkes“. Über die weiteren Gewinner – unter anderem in den Bereichen Kunst und Management – entscheidet nun das Onlinepublikum. Die feierliche Preisverleihung findet am 20. September in Moskau statt.
Quelle: rusdeutsch.ru.

Foto: Rusdeutsch.
Rumäniendeutsche regional
Nicht alle Projekte deutscher Minderheiten müssen länderübergreifend sein. Ein Beispiel dafür war die „Kulturwoche Haferland“. Es war bereits die 13. Ausgabe dieser Veranstaltungsreihe, die in zehn Ortschaften der Region stattfand. Schauplätze waren unter anderem Deutsch-Kreuz/Criţ, Deutsch-Weißkirch/Viscri, Keisd/Saschiz, Arkeden/Archita, MeschendorfMeşendorf, Klosdorf/Cloaşterf, Hamruden/Homorod, Bodendorf/Buneşti und Reps/Rupea. Unter dem Motto „Traditionen in Nachbarschaft“ präsentierten die Organisatoren rund 70 Programmpunkte – von Musik- und Theateraufführungen über Volkstanz und Handwerkskunst bis hin zu Führungen durch die historischen Kirchenburgen. Die Besucherzahl war beachtlich: Etwa 10.000 Gäste aus Rumänien, Deutschland und weiteren Ländern nahmen teil. Das Festival gilt heute als bedeutende Plattform, um das kulturelle Erbe der Siebenbürger Sachsen lebendig zu halten und den Austausch zwischen verschiedenen Volksgruppen zu fördern
Die Kulturwoche Haferland stand unter dem Motto „Traditionen in Nachbarschaft“.
Quelle: radiobukarest.ro.

Foto: www.aussiedlerbeauftragter.de
Beauftragter bei den Deutschen in Tschechien
Dr. Bernd Fabritius will die Sommerzeit produktiv nutzen. Unlängst informierte er sich über die neueste Entwicklung bei den Deutschen in Tschechien. In Prag führte er Gespräche mit der Landesversammlung der Deutschen Vereine. Dabei tauschte er sich mit Präsident Martin Herbert Dzingel, Vizepräsidentin Petra Laurin, Vizepräsident Dr. Richard Neugebauer und weiteren Vertretern über aktuelle Anliegen, künftige Projekte und bestehende Herausforderungen, besonders im Bereich Jugendarbeit und Sprachförderung, aus. Auch ein Treffen mit dem deutschen Botschafter Andreas Künne sowie ein Besuch des Thomas-Mann-Gymnasiums, das seit 1995 deutschsprachigen Unterricht bis zum Abitur bietet, standen auf dem Programm. Am Folgetag reiste Fabritius nach Trautenau, um das Begegnungszentrum der deutschen Minderheit zu besichtigen und die Arbeit der engagierten Mitglieder vor Ort kennenzulernen. Zum Abschluss besuchte er das deutsche Museum in Schatzlar. Mit seiner Reise bekräftigte Fabritius die Unterstützung der Bundesregierung für die deutsche Minderheit in Tschechien.
Quelle: aussiedlerbeauftragter.de.
Deutsche Kinder in Dänemark mit neuen Räumlichkeiten
Dänemarks Deutsche setzen beim Thema Bildung auf moderne Lösungen. Über neue Räumlichkeiten dürfen sich ab dem neuen Schuljahr Kinder in Sonderburg freuen. Dieser Deutsche Kindergarten hat nun seinen endgültigen Standort am Kærvej – direkt neben der Deutschen Schule. Nach einer Zwischenstation in der Ahlmannsschule eröffnet sich den 75 Kindern, ihren Familien und dem 15-köpfigen pädagogischen Team nun ein deutlich großzügigeres Umfeld. Bei einem Tag der offenen Tür konnten Eltern, Großeltern und Geschwister die neuen Gruppenräume und das weitläufige Außengelände in Augenschein nehmen. Besonders der Spielplatz mit Rasenflächen, Bäumen und kleinen Hügeln sorgt für Begeisterung – ein klarer Fortschritt gegenüber dem asphaltierten Schulhof am früheren Standort. Jetzt könne man Kindergarten und Krippe wieder enger verzahnen, das erleichtert den Alltag enorm, so Abteilungsleiterin Melanie Krumbügel. Noch fehlen einige Details, etwa ein Schlafbereich für die Kleinsten, doch die Freude über die abgeschlossene Umzugsphase überwiegt. Marco Seefeldt, Leiter der Deutschen Kindergärten Sonderburg, betont, nun wolle man nach vier Umzügen in zwei Jahren endlich dauerhaft an diesem Ort bleiben.
Quelle: nordschleswiger.dk.
Sommersprachcamp in der Slowakei
Wie man Freizeit und Sprachaktivität verbindet, haben unlängst die Deutschen aus der Slowakei mit ihrem traditionellen Sprachcamp gezeigt. Dabei handelt es sich um ein etabliertes Standardprojekt. Die Teilnehmenden trafen sich in Deutsch Proben/Nitrianske Pravno. 25 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren, wollten gemeinsam Deutsch lernen und abwechslungsreiche Tage erleben. Organisiert wurde das Ferienlager vom Karpatendeutschen Verein mit Unterstützung des deutschen Bundesinnenministeriums. Zum Auftakt standen Kennenlernspiele auf dem Sportplatz auf dem Programm, bevor ein Regenschauer das Geschehen ins Haus der Begegnung verlagerte. Dort sangen die Kinder deutsche Lieder und probten Bewegungsspiele. Am zweiten Tag ging es auf historische Spurensuche – unter anderem zur Kapelle in Gaidel/Kľačno, wo über den Geistlichen und Pädagogen Georg Palesch berichtet wurde. Mittwochs führte ein Ausflug nach Valaská Belá ins Freilichtmuseum „Glastraum“, in eine Weberei sowie ins Oldtimer- und Spielzeugmuseum. Der Donnerstag widmete sich kreativem Deutschlernen: Familienwörter wurden szenisch und künstlerisch dargestellt, Stofftaschen fantasievoll gestaltet. Zum Abschluss genossen die Kinder sonniges Wetter am Fischteich, bevor das Camp mit einer fröhlichen Rückschau endete.
Quelle: karpatenblatt.sk.