Das Dokumentations – und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen in Oppeln (ul. Szpitalna 11) lädt neben den Dauerausstellungen auch zu Sonderausstellungen ein. Eine dieser Ausstellungen, „Das Kreuz im Schatten der Diktaturen“, behandelt die Geschichte der Unterdrückung der Katholischen Kirche in Oberschlesien zu Zeiten von Faschismus und Kommunismus.
Bis heute wurden die Gräuel vom totalitären Terror nicht vergessen. Auch vor den Angehörigen der Kirche, die als Feind angesehen wurde, machte dieser nicht halt. Erst versuchte der Nationalsozialismus durch gezielte Einschüchterungen, Verhaftungen und Folter den Einfluss des Katholizismus in der Gesellschaft zu brechen. Ab 1945 waren dann unzählige Priester, Mönche und weitere Geistliche dem „Roten Terror“ ausgesetzt, zahlreiche Nonnen wurden brutal vergewaltigt und ermordet. Die Wanderausstellung beleuchtet diese finstere Zeit anhand von Dokumenten, Fotos und weiteren Materialien.
„Es handelt sich um unsere Geschichte, die Geschichte der Deutschen in Polen.“
Regionalgeschichte
Unter der Leitung von Dr. David Skrabania wurde das Projekt vom Oberschlesischen Landesmuseum in Ratingen erstellt. Bei den Autoren handelt es sich um die beiden Historiker Dr. Sebastian Rosenbaum und Dr. Boguslaw Tracz.
Passend zum 80. Jahrestag der Oberschlesischen Tragödie, der Tragödie der Deutschen im Osten, wird die Ausstellung in Oppeln präsentiert: „Unser Ziel ist es, die Menschen für die Geschichte zu sensibilisieren. Vieles was damals geschah, können wir jetzt wieder beobachten, es wiederholt sich an vielen Orten der Welt. Wir müssen uns damit beschäftigen, damit wir daraus lernen können. Deshalb wählen wir für unsere Sonderausstellungen oft Vorfälle aus der Geschichte aus, bei denen wir einen Bezug zur heutigen Realität herstellen können.“ sagt Weronika Wiese, die Leiterin des Dokumentations – und Ausstellungszentrums der Deutschen in Polen.
Einzelschicksale
Die Schicksale der Zivilbevölkerung sind für Wiese von spezieller Bedeutung: „Ich hatte die Hoffnung, Interesse für nahbare Schicksale zu wecken. In der Ausstellung werden auch die Geschichten von Einzelpersonen aufgezeigt. Die Betroffenen, die Verfolgung und Terror erleben mussten, sie waren Menschen wie wir. Es handelt sich um unsere Geschichte, die Geschichte der Deutschen in Polen.“

Foto: Öffentliche Woiwodschaftsbibliothek in Oppeln – Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen.
Für die Sonderausstellung, welche noch bis zum 31. März im DAZ verweilt, besteht Montags bis freitags von 10 bis 16 Uhr freier Eintritt, samstags bis 18 Uhr.
Einzelheiten und weitere Informationen HIER
Jonathan Lembrecht