Die Suppe meines Herzens

wochenblatt.pl 36 minut temu

Glosse

Ramen, Pho, Minestrone oder Bouillabaisse – die Medien lassen uns nicht vergessen, dass der Herbst die ultimative Suppensaison ist. Aber warum sollten wir uns für fremde Erfindungen begeistern, wenn wir doch in Oberschlesien die Suppen aller Suppen haben? Ja, es muss ein Machtwort gesprochen werden: Die beste Herbstsuppe ist nun mal der schlesische Eintopf!

Er mag nicht schön aussehen, er mag nicht einmal wie eine Suppe wirken – so dickflüssig ist er. Aber bei Gott! Wer von einem schlesischen Eintopf nicht satt wird, der lügt!

Er mag nicht schön aussehen, er mag nicht einmal wie eine Suppe wirken – so dickflüssig ist er. Aber bei Gott! Wer von einem schlesischen Eintopf nicht satt wird, der lügt! Oder hat eine Essstörung… Habe ich als Kind Omas Eintopf gemocht? Natürlich nicht. Vermisse ich ihn heute sehnsüchtig? Natürlich ja. Denn das Geheimnis des schlesischen Eintopfs liegt darin, dass es nie ein genaues Rezept gab – und auch nie geben wird.

Foto: Alex Bayev/Unsplash

Oma schmiss einfach alles in den Topf, was sie in der Vorratskammer fand: ein paar schlaffe Möhren, Kartoffeln, Petersilie (Kraut oder Stängel), manchmal Grünkohlblätter, wenn sie welche hatte, eine halbe Sellerie, oft Blumenkohl. Das Gemüse schwamm in einer dicken Hühnerbrühe, verfeinert mit jeder Menge Sahne. Was da noch alles mitschwamm, möchte ich lieber nicht raten.

Der Eintopf blubberte stundenlang auf der warmen Herdplatte. Einmal ausgeschaltet, hüllte er sich in eine nicht gerade appetitliche Decke aus kalter Sahne. Doch das Gute am Eintopf: Man konnte ihn immer wieder erhitzen und hungrige Mäuler füttern. Und nach einem heißen Löffel Eintopf sah die Welt gleich wieder besser aus. Eintopf ist und war Zuhause, die Suppe meines Herzens.

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