Ein Experte für schwierige Zeiten

wochenblatt.pl 3 tygodni temu
Zdjęcie: Knut Abraham mit Vertretern der deutschen Minderheit in Warschau im Jahr 2022.


Politik: Knut Abraham wird Koordinator für die deutsch-polnische zwischengesellschaftliche und grenznahe Zusammenarbeit

Knut Abraham, Jurist von Beruf und seit 2021 CDU-Abgeordneter im Bundestag, wurde zum Koordinator für die deutsch-polnische zwischengesellschaftliche und grenznahe Zusammenarbeit ernannt. In dieser Funktion folgt er auf den Sozialdemokraten Dietmar Nietan.

Abraham verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Entwicklung der deutsch-polnischen Beziehungen. Ab 2018 war er stellvertretender deutscher Botschafter in Warschau, später im Bundestag Mitglied der Deutsch-Polnischen Parlamentariergruppe. In seiner politischen Laufbahn war er zudem im Auswärtigen Amt, im Bundeskanzleramt sowie an den deutschen Botschaften in Finnland, Ungarn und den USA tätig.

Polen-Experte

Knut Abraham

In Deutschland gilt Knut Abraham als Experte für Polen, internationale Beziehungen und Menschenrechte – genau mit diesen Themen beschäftigt er sich auch im Parlament. Laut Angaben seines Büros unterstützte er in den 1980er-Jahren aktiv die „Solidarność“. Deshalb reiste er häufig nach Polen und begann 1987, die polnische Sprache zu lernen.
Abraham setzte sich zudem für die Errichtung einer Gedenkstätte für die polnischen Opfer des Dritten Reiches ein:

„Die deutsch-polnischen Beziehungen liegen mir am Herzen. Sie entwickeln sich dank des intensiven Austauschs zwischen den Zivilgesellschaften, insbesondere durch die lebendigen Beziehungen in der Grenzregion“, erklärte Knut Abraham in einer Stellungnahme.

Schwierige Zeiten

Zweifellos hat Knut Abraham das Amt des Koordinators für die deutsch-polnische Zusammenarbeit in einer schwierigen Phase politischer Veränderungen – sowohl in Deutschland als auch in Polen – übernommen. Hinzu kommen Spannungen zwischen beiden Ländern im Zusammenhang mit der deutschen Migrationspolitik. Dabei geht es insbesondere um Grenzkontrollen und die Ankündigung Berlins, illegale Migranten an den Grenzen, auch zu Polen, zurückzuweisen – was auf Widerspruch in Warschau stößt.
Deshalb gilt die Aufgabe, die vor Abraham liegt, als komplex und sensibel – aber angesichts seiner großen Erfahrung als realistisch umsetzbar.

Zusammenarbeit mit den Nachbarn

Gleichzeitig ist hervorzuheben, dass Deutschland mit dem Amtsantritt der neuen Regierung bemüht ist, die Zusammenarbeit mit den Nachbarländern zu intensivieren. Vor allem sollen die unter der Amtszeit des früheren Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD) abgekühlten Beziehungen zu Polen und Frankreich verbessert werden – ein zentrales Anliegen des neuen Bundeskanzlers Friedrich Merz (CDU).

Krzysztof Świerc

Idź do oryginalnego materiału