Nowoczesna kolej miejska dla Górnego Śląska

wochenblatt.pl 2 godzin temu
Zdjęcie: Trybuna Robotnicza, 1984, nr. 88, Śląska Biblioteka Cyfrowa


Teil 1

Wer in deutschen Großstädten unterwegs ist, dem wird das charakteristische “S” auf grünem Hintergrund der S-Bahnen gut bekannt sein. In Oberschlesien gab es schon in den 1970ern Pläne für eine S-Bahn. Doch erst seit einigen Jahren wird schrittweise ein entsprechendes System im oberschlesischen Industriegebiet gebaut.

Die S-Bahn – eine Berliner Erfindung

Lokalbahnen für den Personenverkehr gab es schon im 19. Jahrhundert. Das Konzept einer “Stadtschnellbahn” unterscheidet sich von diesen dadurch, dass sie elektrisch betrieben wird und dank eigener Gleise eine unabhängig vom Fernverkehr operiert. Die Idee geht auf Entwicklungen in Berlin am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts zurück. Die rasante Urbanisierung der deutschen Hauptstadt war verbunden mit einer stark gestiegenen Passagieraufkommen, dem die damalige Eisenbahn kaum nachkommen konnte. Einen ersten Schritt zur heutigen S-Bahn machte die Berliner Wannseebahn 1891. Die Strecke wurde zwar noch mit Dampflokomotiven betrieben, aber sie trennte erstmals den Berliner Vorort- vom Fernverkehr. Obwohl in Berlin und Hamburg noch vor dem Ersten Weltkrieg erste Experimente mit elektrischen Vorortbahnen realisiert wurden, so ist die eigentliche Geburtsstunde der S-Bahn der 8. August 1924. Damals wurde die erste elektrisch betriebene Strecke vom Stettiner Vorortbahnhof (heute Nordbahnhof) in Berlin nach Bernau in Betrieb genommen. Wie schon die Wannseebahn fuhren die Züge dort auf separaten Gleisen. Die Berliner S-Bahn wurde zum Vorbild für städtische Nahverkehrssysteme in Deutschland und weltweit. Die ersten S-Bahn-ähnlichen Systeme in Polen entstanden in Warschau mit der WKD 1927 sowie mit der SKM in Danzig, Zoppot und Gdingen 1952.

Trybuna Robotnicza, 1984, nr. 88, Śląska Biblioteka Cyfrowa

Münchener Inspiration für Oberschlesien

Im oberschlesischen Industriegebiet diente neben der Eisenbahn das ab 1894 entstehende Straßenbahnnetz sowie mit der Zeit Omnibusse als Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs. Dem wachsenden Verkehrsaufkommen waren spätestens ab den 1960er Jahren weder Straßen noch Bahnen in Oberschlesien gewachsen. Verschärft wurde die Situation durch Bergbauschäden und fehlende Investitionen in fahrendes Material und Eisenbahnstrecken. Ein erster Versuch, die Verkehrslage zu verbessern, war das Konzept einer “Schlesischen Regionalbahn” (“Śląska Kolej Regionalna”) aus den frühen 70er Jahren. Dieses war stark von der 1972 in Betrieb genommen Münchener S-Bahn inspiriert. Drei Hauptlinien sollten Peiskretscham mit dem geplanten Stahlwerk Huta Katowice in Dąbrowa Górnicza, Tarnowitz mit Tichau sowie Piekar mit Gleiwitz verbinden. Das Konzept war so ambitioniert, dass es der Verlauf möglichst unterirdisch verlaufen sollte. Deshalb sprach man im Volksmund auch von einer “schlesischen U-Bahn”. Leider scheiterte das Projekt in dieser Form. Grund hierfür war zu einem der Fokus der Polnischen Staatsbahnen PKP auf den schweren Gütertransport, zum anderen fehlenden finanzielle Mittel sowie die unterschätzten Bergbauschäden im oberschlesischen Ballungsraum.

Trybuna Robotnicza, 1973, nr. 14, Śląska Biblioteka Cyfrowa

Der zweite Versuch

In den 1970ern Jahren machte sich die Massenmotorisierung in der Volksrepublik Polen mit einem stark gestiegenen Verkehrsaufkommen auch im oberschlesischen Industriegebiet bemerkbar. Dies war der Impuls, um gegen Ende den 1970er Jahre abermals die Idee einer S-Bahn aufzugreifen. Im Kattowitzer Büro für Eisenbahnprojekte entstand das Projekt der Regionaleisenbahn (“Kolej Ruchu Regionalnego”, KRR). Diese sollte als übergeordnetes Transportsystem mit einem Fünfminutentakt Straßenbahnen und Busse entlasten und als eine Art Wirbelsäule des regionalen Transportes funktionieren. Ein wichtiger Unterschied im Vergleich zum ersten S-Bahnprojekt sollte sein, dass anstatt drei Linien im Rahmen der KRR nur ein entstehen sollte. Diese sollte zweigleisig und elektrifiziert Peiskretscham im Westen über Gleiwitz und Kattowitz mit dem Stahlwerk Huta Katowice in Dąbrowa Górnicza verbinden. Die Trasse sollte komplett überirdisch verlaufen, da die zahlreichen Kohlegruben unterirdische Tunnel deutlich teurer gewesen wären. Der Bau begann am 1. Juni 1986, kam aber wegen verschiedener Probleme nur langsam voran. Infolge der politischen Wende wurden die Arbeiten 1991 eingestellt, bevor das Projekt 2002 offiziell aufgegeben wurde.

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