Ekspansja na polskim rynku

wochenblatt.pl 1 tydzień temu

Deutsche Einzelhandelsketten wie Woolworth und Aldi Nord expandieren mit großem Schwung in Polen. Aldi Nord ist bereits seit Jahren auf dem polnischen Markt präsent, während Woolworth hier erst die ersten Schritte unternimmt. Die Deutsch-Polnische Industrie- und Handelskammer (AHK Polen) betont, dass die deutschen Einzelhandelsketten einen erheblichen Einfluss auf die Mechanismen und die Gestaltung der Entwicklung des Einzelhandelsmarktes in Polen haben.

Geschäftsmodelle, die sich in Deutschland bereits bewährt haben, werden in Polen eingeführt. Nach Ansicht der AHK haben Polen und Deutschland eine ähnliche Sozialstruktur und nähern sich einander immer mehr an. Die Woolworth-Läden werden ähnlich wie in Deutschland in Einkaufszentren angesiedelt sein: „Der polnische und der deutsche Markt sind ähnlich, sodass es uns als logische Konsequenz erscheint, unsere internationale Expansion vom Nachbarland Polen aus zu starten“, erklärte eine Woolworth-Sprecherin gegenüber der Deutschen Welle. Aldi Nord hingegen hat sich nicht nur in Polen, sondern auch in Dänemark, das ebenfalls an Deutschland grenzt, versucht. In 45 Jahren wurden in dem relativ kleinen dänischen Königreich 188 Geschäfte der Kette eröffnet. Im vergangenen Jahr hat sie jedoch beschlossen, sich aus diesem Land zurückzuziehen: „Nach reiflicher Überlegung hat Aldi Nord die schwierige, aber notwendige strategische Entscheidung getroffen, sich aus dem dänischen Markt zurückzuziehen“, erklärte Finn Tang, Hauptgeschäftsführer von Aldi Dänemark, im Dezember letzten Jahres.

Bei der Expansion in den polnischen Markt geht es nicht um einzelne Handelsketten, sondern um ganze Einzelhandelsbranchen, wie es heute der Discount-Handel ist.

Chance für Billigläden

Finn Tang erklärte auch, dass sich Aldi auf seine wichtigsten Wachstumsmärkte in Europa, nämlich Belgien, Polen und Frankreich, konzentrieren müsse. Henning Bahr, Präsident des Retail Institute Scandinavia, wies in seinem Kommentar zum Rückzug von Aldi aus dem dänischen Markt jedoch auf die Marktspezifität der deutschen Discounter hin, von denen die meisten nicht einzeln, sondern branchenweit expandieren. Folglich muss der dänische Verbraucher nach dem Weggang der Aldi-Kette nicht auf billigere deutsche Lebensmittel verzichten, da er diese natürlich weiterhin bei Lidl kaufen kann, das in Dänemark fast 140 Filialen betreibt und in diesem Jahr weitere 60 eröffnen wird. German Trade and Invest (GTAI)-Experte Christopher Fuß wiederum, der die Entwicklung des polnischen Marktes seit Jahren analysiert und beobachtet, ist der Ansicht, dass die hohe Inflation in Deutschland und Polen zu ähnlichen Veränderungen im Verbraucherverhalten in beiden Ländern geführt hat. Heute sei die Frage des Preises noch wichtiger geworden, wovon vor allem die Discounter im Lebensmittel- und Non-Food-Bereich, zu denen auch Woolworth gehört, profitierten: „Gleichzeitig ist der Wettbewerb in beiden Ländern sehr stark. Das zeigt sich auch daran, dass die Nettomargen im polnischen Einzelhandel gesunken sind. Die Unternehmen können nicht alle zusätzlichen Kosten an ihre Kunden weitergeben“, so Christopher Fuß.

Polen hat einen Mangel an Fachkräften

Wie in Deutschland werden sich die Woolworth-Läden in Einkaufszentren befinden.
Folo: Woolworth GmbH/Wikipedia

Gleichzeitig versuchen die deutschen Handelsketten, polnische Lieferanten und polnische Marken in ihr Sortiment zu integrieren. Davon profitieren auch die polnischen Hersteller. Woolworth kauft fast 500 Produkte von 25 polnischen Lieferanten. Es ist erwähnenswert, dass deutsche Einzelhandelsketten wie Lidl, Aldi und KiK auf dem polnischen Markt sehr aktiv sind. Wichtig ist, dass man bei KiK das gleiche Sortiment an Kleidung, Haushaltswaren usw. erhält wie bei Woolworth. Auch die Preispolitik ist hier sehr ähnlich. In der Praxis bedeutet dies: Bei der Expansion in den polnischen Markt geht es nicht um einzelne Handelsketten, sondern um ganze Einzelhandelsbranchen, wie es heute der Discount-Handel ist. In diesem Zusammenhang ist sich Woolworth der Herausforderung des polnischen Arbeitsmarktes bewusst. Es ist schwierig, erfahrene Mitarbeiter für die Verkaufs- und Verwaltungsabteilungen zu gewinnen, da die meisten von ihnen bereits eine Anstellung in ähnlichen Unternehmen gefunden haben. In Kattowitz, wo Woolworth seinen Hauptsitz hat, mangelt es außerdem an IT- und Buchhaltungsspezialisten: „In Polen ist Woolworth eine neue Einzelhandelskette und daher ein unbekannter Arbeitgeber. Die meisten potenziellen Mitarbeiter sind sehr interessiert an unserem Unternehmen. Einige sind aber auch skeptisch“, berichten Vertreter von Woolworth. Es ist erwähnenswert, dass das Unternehmen seinen Sitz in Unna im Ruhrgebiet hat, also in einer ähnlichen deutschen Region wie Kattowitz in der Woiwodschaft Schlesien. Die Wahl von Kattowitz scheint also kein Zufall zu sein.

K.Ś.

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