Sommerliches Talentlabor in Raschau
Keramik, Akrobatik, Robotik, literarische Küche, Mechanik, Kunst und Deutsch – im Sommerlichen Talentlabor findet jedes Kind etwas für sich. Soeben ging die dritte Ausgabe der außergewöhnlichen Ferieninitiative des Vereins Pro Liberis Silesiae zu Ende.
Lachende Kinder, Bewegung auf dem Platz, der Duft von Farbe und frisch gebackenen Keksen – so sahen die Sommertage im Talentlabor aus. Die Veranstaltung hat sich bereits als fester Bestandteil im Ferienkalender von Kindern und Jugendlichen aus der Region etabliert.
„Über 150 Personen sind vor Ort, vor allem Kinder aus unseren Schulen, aber auch aus der Woiwodschaft Schlesien – etwa vom DFK in Ratibor oder Gleiwitz. Wir freuen uns, dass so viele Kinder teilnehmen“, sagt Dr. Margarete Wysdak, Vorsitzende des Vereins Pro Liberis Silesiae, der das Labor organisiert.

Mechanik, Küche und Robotik
Die diesjährige Ausgabe des Talentlabors wurde um neue Bereiche erweitert. Einer der größten Überraschungshits? Die Kfz-Mechanik.
„Das ist eine ganz neue Idee – wir haben zwei echte Autos, an denen die Kinder arbeiten können. Sie lernen, wie ein Motor funktioniert, wie man Öl wechselt – sie fühlen sich wie echte Mechaniker“, erklärt Dr. Wysdak.
„Die Kinder können sich hier wirklich wie Mechaniker, Künstler, Köche oder Akrobaten fühlen – sie entdecken ihre Talente, und wir helfen ihnen nur, sie zu erkennen und zu entfalten.“
– Dr. Margarete Wysdak, Vorsitzende des Vereins Pro Liberis Silesiae
Ebenso spannend war die literarische Küche: Erst lasen die Kinder Bücher, dann kochten sie Gerichte aus der Welt ihrer Lieblingsfiguren.
„Ein Beispiel? Winnie Puuh – die Kinder waren begeistert! Beim Kochen sprechen wir über Bücher, Geschichten, Kultur“, fügt sie hinzu. In der Robotik-Werkstatt bauten die jungen Teilnehmer eigene Roboter und arbeiteten mit 3D-Druckern.
„Wir kooperieren mit der Technischen Universität Oppeln – Experten kommen zu uns und bringen den Kindern die Grundlagen von Programmierung und neuer Technologie bei. Ein echtes Abenteuer!“, betont die Organisatorin.

Kunst und Bewegung
Unverändert beliebt sind Kunst-Workshops – Malerei, Keramik und Skulptur. In diesem Jahr wurde auch im Freien gemalt.
„Die kreative Akademie ist einfach großartig – wir malen, formen Skulpturen aus Schaumstoff, machen Keramik. Nächstes Jahr möchte ich hier als Freiwillige mithelfen“, sagt Lena Sikora. Für Matylda Matysiak war Kunst das Highlight:
„Wir entdecken hier unsere Talente, lernen spielerisch. Ich habe auch ein paar Zirkusfiguren auf dem Tuch gelernt – das war super!“ Apropos Zirkus – die Akrobatik-Workshops waren ein weiterer Höhepunkt. „Die Kinder lernen bei uns Verantwortung, Teamarbeit und ihre Ängste zu überwinden“, erklärt Klaudia Bawer, die die Akrobatik unterrichtet.
„Wir beginnen bodennah mit einfachen Knoten, dann üben wir den Aufstieg und die Koordination. Die Kinder sind konzentriert, engagiert – mit ihnen zu arbeiten, ist ein Vergnügen.“
Besondere Erlebnisse
Das Sommerlabor ist mehr als nur Workshops – es bietet auch Ausflüge, Begegnungen und Vorführungen.
„Wir waren bei der Feuerwehr – dort zeigten sie uns, wie man Verletzte aus Autos rettet. Sie schnitten das Dach durch! Das war richtig cool!“, erzählt Patryk Łącki, Teilnehmer der Mechanikgruppe. Das Programm war reichhaltig: Chemie, Illusion, Zirkus, Modedesign.
„Wir haben eine Modewerkstatt, die Kinder nähen und entwerfen eigene Stücke. Zum Abschluss gibt es eine Modenschau“, sagt Dr. Wysdak.
Ein besonderes Highlight erwartet die Kinder mit dem Künstler Roman Schmelter:
„Er wird mit den Kindern ein Friedensauto gestalten – sie bemalen es mit Tauben, als Botschaft an die Welt. Das wird ein echtes Wow-Erlebnis!“, fügt sie lächelnd hinzu.
Talente und Erinnerungen
Das Sommerliche Talentlabor bedeutet nicht nur Lernen und Spaß – es ist auch eine Zeit für Beziehungen, Erinnerungen und Selbstvertrauen.
„Die Kinder entdecken ihre Stärken, lernen in der Gruppe zu handeln, zu experimentieren. Wir begleiten sie nur – geben ihnen Mut, Motivation. Aber sie machen die ganze wunderbare Arbeit“, sagt Klaudia Bawer.
„Das Labor ist mittlerweile ein fester Bestandteil unserer Sommeraktivitäten. Immer in der ersten Woche nach Schuljahresende. Früher hatten wir das Projekt Kinderspielstadt, heute entwickeln wir das Talentlabor weiter – und das war der richtige Schritt. Wir haben noch viele Ideen“, fasst Dr. Wysdak zusammen.
Das Sommerliche Talentlabor ist ein lebendiger Beweis dafür, dass Bildung und persönliche Entwicklung Hand in Hand mit Freude, Spiel und Freundschaft gehen können. Und das alles dank des Engagements der Begeisterten von Pro Liberis Silesiae – und der Kinder, die neugierig und voller Energie die Welt entdecken.