Bernd Fabritius gibt sein Amt als Präsident nach fast elf Jahren ab
Am Samstag wählt der Bund der Vertriebenen sein Präsidium neu. Der bisherige Verbandspräsident, Bernd Fabritius, stellt sich nicht mehr zur Wahl. Für das Amt nominiert ist der bisherige Vizepräsident Stephan Mayer. Fabritius möchte sich auf seine Aufgabe als Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten konzentrieren.
Auf der Führungsebene des Bundes der Vertriebenen (BdV) steht ein Personalwechsel an. Am Freitag, dem 10. Oktober 2025, wählt die Bundesversammlung des BdV ein neues Präsidium. Der bisherige Verbandspräsident Bernd Fabritius hat angekündigt, bei der Wahl in Berlin nicht mehr anzutreten. Nachfolger soll der bisherige Vizepräsident Stephan Mayer werden.
Der BdV vertritt die Interessen der Vertriebenen, Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaussiedler in Deutschland. Im BdV als Bundesverband sind die einzelnen Landsmannschaften, Landesverbände und andere Mitgliederverbände organisiert. Die Bundesversammlung ist das oberste Organ des BdV; die Mitgliederverbände sind dort durch Delegierte vertreten. Diese Delegierten wählen am Samstag in Berlin das Präsidium des Verbandes.
Der Siebenbürger Sachse Bernd Fabritius wurde im Mai dieses Jahres erneut zum Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten ernannt, nachdem er dieses Amt bereits von 2018 bis 2022 innehatte. Fabritius verweist in seiner Ankündigung auf der Internetseite des BdV auch auf diese neue Aufgabe:
„Fast elf Jahre an der Spitze unseres Verbandes, das fortwährende Vertrauen unserer Mitglieder und viele politische Anliegen, die wir gemeinsam voranbringen konnten, erfüllen mich mit großem Stolz – und der Abschied stimmt mich wehmütig. Aber jetzt ist es nötig, dass ich die regierungsseitige Neuaufstellung unserer Themen als Bundesbeauftragter mit vollem Einsatz voranbringe.“
„Fast elf Jahre an der Spitze unseres Verbandes, das fortwährende Vertrauen unserer Mitglieder und viele politische Anliegen, die wir gemeinsam voranbringen konnten, erfüllen mich mit großem Stolz – und der Abschied stimmt mich wehmütig.“
Bernd Fabritius, Präsident des BdV und Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten
Fabritius ist seit November 2014 Präsident des BdV. Er ist außerdem Präsident des Sudetendeutschen Rates.
Vizepräsident mit Führungserfahrung
Der zur Wahl vorgeschlagene Stephan Mayer ist seit 2002 Bundestagsabgeordneter. Von 2018 bis 2021 war er zudem Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium unter Horst Seehofer. Mayer ist wie Fabritius Mitglied der Christlich-Sozialen Union (CSU). Von 2010 bis 2018 stand Mayer dem Präsidium der Stiftung Technisches Hilfswerk (THW) vor. Damit kann er auf mehrjährige Erfahrung in der Leitung eines bundesweiten Verbandes zurückgreifen, wie der BdV auf seiner Internetseite betont. Mayer hebt die Kombination aus politischer und Verbandserfahrung hervor:
„Mit meiner Kandidatur, als Nachfolger von Bernd Fabritius das Amt des BdV-Präsidenten zu übernehmen, werfe ich meine politische ebenso wie meine Erfahrung im Verband voller Überzeugung in die Waagschale, um jetzigen und zukünftigen Herausforderungen zu begegnen. Die im BdV vertretenen Anliegen sind mir ein Herzensanliegen.“
Mayer hat sudetendeutsche Vorfahren und ist unter anderem Mitglied des Stiftungsrats der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Berlin.
Neuorganisation der Themenbereiche Vertriebene und Minderheiten
Mit dem Antritt der neuen Bundesregierung unter Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ging eine Neuordnung der Bereiche der Vertriebenen- und Minderheitenpolitik einher. In einem Organisationserlass legte der Bundeskanzler fest, dass die Zuständigkeiten für Aussiedler- und Minderheitenpolitik im Innenministerium gebündelt werden sollen. Der Aufgabenbereich des Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Bernd Fabritius, wurde damit erweitert. Neu ist, dass er auch zuständig ist für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, für die Kulturförderung autochthoner Minderheiten sowie für die Kultur-, Gesellschafts- und Medienbeziehungen in Bezug auf deutsche Minderheiten im Ausland.
Zitat:
„Fast elf Jahre an der Spitze unseres Verbandes, das fortwährende Vertrauen unserer Mitglieder und viele politische Anliegen, die wir gemeinsam voranbringen konnten, erfüllen mich mit großem Stolz – und der Abschied stimmt mich wehmütig.“
Bernd Fabritius, Präsident des BdV und Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten
Bildunterschrift (BU):
Bernd Fabritius stellt sich nicht zur Wiederwahl als Präsident des Bundes der Vertriebenen.