Kinder entdecken schlesische Schätze
Wozu dient ein Mangel? Wie stellt man Butter her oder bereitet selbst Nudeln zu? Diese und andere vergessene Fertigkeiten lernten die Jüngsten am 19. September in Raschau kennen. Dort fand eine besondere Bildungs- und Kulturveranstaltung unter dem Titel „Gemeinsam die Geschichte und die reiche Tradition der Ortschaft entdecken“ im Rahmen des Projekts „Generationen in Aktion – wir entdecken, lernen und bewahren die SCHÄTZE unseres Oppelner Dorfes“ statt.
Veranstalter war der Verein Pro Liberis Silesiae, das Projekt wurde von der Selbstverwaltung der Woiwodschaft Oppeln finanziert.
Ziel der Veranstaltung war es, Generationen zu verbinden und den Kindern die schlesische Tradition sowie alte Dorfsitten näherzubringen. Die Vereinsvorsitzende, Dr. Margarete Wysdak, betonte die Bedeutung der Initiative: „Wir wollten ein Projekt umsetzen, das die Generationen verbindet. Das Projekt des Oppelner Marschallamts hat unsere Aufmerksamkeit erregt. Gerade in Krisenzeiten ist dieses Thema besonders wichtig. Es ist schön, dass die ältere Generation – Eltern, Großeltern – den Kindern Tätigkeiten zeigt, die früher wertvoll waren: wie man Kohl einlegt, Gemüse einmacht, Butter oder Kekse herstellt.“

Foto: Pro Liberis Silesiae
Traditionelles Handwerk und ländliche Alltagsfähigkeiten
Die Kinder konnten sich in zahlreichen traditionellen Tätigkeiten versuchen, die früher ein fester Bestandteil des Dorfalltags waren. Eine Station widmete sich der Butterherstellung und dem Sauerkraut, geleitet von erfahrenen Bäuerinnen aus Raschau. Die Teilnehmer durften außerdem Nudeln herstellen, Kekse aus der Keksmaschine backen und aromatische Kompotte zubereiten. Alle Aktivitäten gaben den Kindern Einblick in das frühere Landleben.
„Wir wollten einen gemeinsamen Nenner für verschiedene Generationen finden, sodass sich jeder wertvoll fühlt. Die Älteren konnten ihre Kindheit zeigen, und die Kinder entdeckten Traditionen, die sie im Alltag nutzen können“
Margarete Wysdak
„Es war ein voller Erfolg – die Kinder waren sehr interessiert, sie wollten zusammen mit den Großeltern Klöße, Kekse und Kompotte zubereiten, aber auch Wäsche waschen und hausgemachte Produkte herstellen. Jede Station zog die Aufmerksamkeit der Teilnehmer auf sich“, unterstrich Vorsitzende Margarete Wysdak.
Historische Exponate und handwerkliche Vorführungen
Große Eindrücke hinterließen auch historische Exponate, unter anderem aus dem Museum in Raschau, darunter ein alter Handmangel, präsentiert von Barbara Mientus:
„Das ist ein Mangel, der aus dem Museum ausgeliehen wurde. Früher benutzten die Bäuerinnen ihn zum Wäscheglätten. Die Kinder konnten sehen, wie Servietten und Kleidung früher geglättet wurden.“

Foto: Pro Liberis Silesiae
Eine weitere Station zeigte Irene Czyrnia, die süße Klöße mit Blumen zubereitete:
„Zuerst kochen wir die Kartoffeln, fügen etwas Salz und ein Ei hinzu, dann formen wir die Knödel, in die wir Blumen legen. Die Kinder waren sehr begeistert und machten sogar bessere Knödel als ich“, freute sich Czyrnia.
Generationenzusammenhalt durch alte Fähigkeiten
Die Veranstalter sorgten außerdem für einen Bildungspfad, auf dem die Teilnehmer alte Berufe und häusliche Tätigkeiten kennenlernen konnten. Ältere Generationen teilten ihre Erfahrungen aus armen Verhältnissen und zeigten, wie sie den Alltag meisterten.

Foto: Pro Liberis Silesiae
„Wir wollten einen gemeinsamen Nenner für verschiedene Generationen finden, sodass sich jeder wertvoll fühlt. Die Älteren konnten ihre Kindheit zeigen, und die Kinder entdeckten Traditionen, die sie im Alltag nutzen können“, fasste Wysdak zusammen.
Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse von Seiten der Einwohner und Kinder. Das Projekt „Generationen in Aktion“ zeigte, dass schlesische Traditionen nicht nur Generationen verbinden, sondern auch praktische Fähigkeiten vermitteln, die im Alltag nützlich sein können.