Georg Steenke – geniusz, o którym warto pamiętać

wochenblatt.pl 4 godzin temu
Zdjęcie: Der Schauspieler Dariusz Siastacz – der Steenke des Films – signiert das Plakat. Foto: Lech Kryszałowicz


Der Oberlandkanal mit seinen Rollbergen ist das einzige derartige Technikbauwerk auf der ganzen Welt. Immer noch dient er den Menschen, obwohl er schon 164 Jahre alt ist. Nach etwa 80 Jahren Dienst für Polen erhielt er eine Anerkennung vonseiten der heutigen Bewohner Ostpreußens.


Beweis dieser Anerkennung ist ein Film über seinen Schöpfer Georg Jacob Steenke. Am 25. November 2024 fand im Elbinger Kino „Światowid“ seine Premiere statt. Der 300 Personen fassende Zuschauerraum des Kinos war vollständig gefüllt, sogar konnten nicht alle Interessierten Eintrittskarten erwerben. Nach der Projektion belohnten die Zuschauer den Film mit großem Applaus. „Das vergessene Genie Georg Jacob Steenke“ („Zapomniany geniusz Georg Jacob Steenke“) ist eine filmische Geschichtsstunde über die Entstehung des Oberlandkanals. Es ist kein typischer Dokumentarfilm. Es ist ein erzählter Film, also einer, in dem lebendige Schauspieler mitwirken.

Sławomir Malinowski, der Regisseur des Films, gibt vor der Premiere ein Interview.
Foto: Lech Kryszałowicz

Die Entstehung des Films

Regisseur und Produzent des Films ist Sławomir Malinowski, ein Elbinger Radio- und Fernsehjournalist, der auch zwei Wahlperioden lang Mitglied des Elbinger Stadtrats und Vorsitzender des Stadtrats in den Jahren 1994-1998 war. Warum hat gerade er sich entschieden, einen Film über Ingenieur Steenke zu drehen?

„Vor einiger Zeit habe ich einen Film über den Oberlandkanal selbst realisiert. Sein Gast war der wohlbekannte Redakteur Michał Sumiński, der früher einmal ein Fernsehprogramm für Jugendliche ‚Zwierzyniec‘ geführt hat. Dieser Film erzählte über den Kanal selbst. Eines Tages traf ich mich mit Tomasz Osiński, einem Kameramann, mit dem ich den früheren Film realisiert hatte. Er fragte mich: ‚Hast Du eine Idee für einen Film?‘ Für mich war ein Film über Steenke ganz natürlich. Obwohl er den Oberlandkanal entworfen und gebaut hat, weiß kaum jemand von ihm, und wenn er schon etwas weiß, dann wenig“, erklärt der Regisseur.

Außerdem ist Redakteur Malinowski ein Anhänger der Idee, für Geld aus dem Elbinger Bürgeretat das Passagierschiff „Jantar“, das heute in Bromberg liegt, Ende des 19. Jahrhunderts als „Martha“ entstand und den Passagierverkehr auf dem Kanal bediente, nach Elbing zu überführen.

Der Schauspieler Dariusz Siastacz – der Steenke des Films – signiert das Plakat.
Foto: Lech Kryszałowicz

Herausforderungen bei der Darstellung von Georg Steenke

Es haben sich wirklich nicht viele Informationen über Ingenieur Steenke erhalten. Es gibt auch keine Bilder von ihm. Ein undeutliches hatte der Elbinger Historiker Lech Słodownik gefunden, und ein anderes Ryszard Kowalski, Historiker aus Osterode. Wie kam der Regisseur mit dem Fehlen von Quellenmaterial zurecht?

Er lud Schauspieler des Elbinger dramatischen Theaters „Aleksander Seweruk“ zur Zusammenarbeit ein. Auf diese Weise wurde Dariusz Siastacz zu Georg Steenke. Im Film erscheint auch Kaiser Wilhelm IV, den Jacek Gudejko spielt. Der Premier des Kaisers ist Krzysztof Bartoszewicz; Jakub, der Freund von Steenke, ist Mirosław Siedler. Es gibt auch einen Erzähler, der die Handlungsstränge des Films verbindet und die Abfolge der Tatsachen erklärt. Auf diese Weise wurde der Film von einem Dokumentarfilm zu einem Dokumentar-Spielfilm und sogar ein Kostümfilm.

„Ich wusste nicht, wie Steenke aussah, aber als ich darüber nachzudenken begann, kam mir sofort Dariusz Siastacz in den Sinn und ich begann, mir Steenke so vorzustellen. Ich konnte auf Grundlage seiner wenigen Briefe nur vermuten, was er für ein Mensch war, also sind sowohl seine Figur, sein Verhalten als auch Situationen meine Annahmen. Es konnte so sein, musste es aber nicht,“ ergänzt der Regisseur weiter.

Steenkes Werk lebt weiter: Der Oberlandkanal als Symbol technischer Innovation

Auch der Darsteller der Hauptrolle wusste vor dem Film nicht viel über sein Vorbild. „Ich habe mir diese Figur von Anfang bis Ende ausgedacht. Das war im Ganzen keine schwierige Aufgabe, denn nichts grenzte mich ein,“ erklärt Dariusz Siastacz.

Der Film erzählt daher ein wenig über Steenkes Jugend, sondern konzentriert sich vielmehr hauptsächlich auf den Zeitraum seines Lebens, in dem in ihm die Idee des Baus eines Kanals reifte und er die Bemühungen um seine Umsetzung beginnt. Bei diesen Bemühungen gelangte er sogar zu Kaiser Wilhelm IV. selbst, der den Bau akzeptierte und die Finanzierung bestätigte. Erzählte und moderne Szenen des Kanals werden ergänzt mit Archivfilmen und Fotos vom früheren Königsberg und Elbing sowie vom Bau des Kanals und auch Dokumenten. Der Film endet mit Abschweifungen zum Thema des Bestattungsortes von Steenke, der 1884 starb und mit Sicherheit in Elbing begraben wurde, wahrscheinlich auf dem Friedhof der evangelischen Gemeinde der Heiligen Muttergottes. Unter den Archivbildern ist auch ein Bild vom Bau des Kanals, auf dem nach Annahme von Cezary Wawrzyński der Ingenieur mit seiner Frau zu sehen ist. So existieren also schon zwei Abbilder des Ingenieurs, nur eben undeutliche.

Eine Szene aus dem Film: Steenke überzeugt einen Freund davon, dass die Idee des Kanals realisierbar ist.
Foto: Lech Kryszałowicz

Die Veranstaltung dauerte etwa 60 Minuten. Die Realisierung des Films unterstützte finanziell der von der Selbstverwaltung der Woiwodschaft gegründete Ermländisch-Masurische Filmfonds.

So waren bei der Premierenaufführung u. a. der Marschall der Woiwodschaft, Marcin Kuchciński, sowie auch Parlamentarier und Politiker aus den Gemeinden, die am Kanal liegen, anwesend.

Die Bedeutung des Films für die Region

„Dieser Film ist ein wichtiges Werkzeug zur Promotion des Kanals, Elbings und unserer ganzen Region. Jeder Einwohner Elbings sollte ihn sehen, denn es ist anzunehmen, dass es einige gibt, die nicht wissen, wer Steenke war,“ schätzte der Marschall der Woiwodschaft.

Ist dieser Film wirklich ein wichtiges Werkzeug zur Promotion?

Mit Sicherheit ja. Der Schöpfer dieser auf der Welt einzigartigen technischen Lösung verdient Anerkennung und Kennenlernen. Ein Film spricht am einfachsten zu Menschen. Er sollte Teilnehmern einer Fahrt auf dem Kanal ausgestrahlt werden.
Ob das passieren wird, werden wir sehen. Wo und wann wird der Film zu sehen sein?

Szene aus dem Film: Steenke erklärt die Funktionsweise des Mechanismus, der das Schiff aus dem Wasser zieht und die Transportplattform bewegt.
Foto: Lech Kryszałowicz

„Momentan rede ich mit einigen Fernsehstationen über seine Ausstrahlung. Ich gehe daher davon aus, dass sie ihn frühestens in einem halben Jahr zeigen werden. Was weiter wird, werden wir sehen,“ sagt der Regisseur und gleichzeitig Produzent.
„Es ist gut, dass ein Film über Georg Steenke entstanden ist. Er ist nach Kopernikus vermutlich der erste deutschsprachige Held aus Ostpreußen, der von den Polen mit einem Film geehrt wird. Sie haben dafür beinahe 80 Jahre gebraucht, aber auch so muss man das schätzen. Als ehemaliger Osteroder Stadtrat und Vorsitzender der Gesellschaft der deutschen Minderheit ‚Tannen‘ in Osterode habe ich mich viele Jahre darum bemüht, dass Steenke seine Straße in Osterode bekommt, und wir haben das erreicht. Der Film ist ein weiterer Schritt in eine gute Richtung. In unserer Region lebten viele rühmenswerte Menschen. Sie haben unsere heutigen Errungenschaften auf verschiedenen Gebieten bereichert,“ sagt Henryk Hoch, der Vorsitzende der „Tannen“.

Lech Kryszałowicz

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