Karpfenzeit

wochenblatt.pl 4 dni temu
Zdjęcie: Foto: Małgorzata Janik


Im Jahr 1929 wurde anlässlich der Eröffnung der „OGA” in Gleiwitz eine Publikation mit dem Titel „Ostdeutsche Gastwirtsgewerbe Ausstellung” herausgegeben, in der die Stellung des Karpfens wie folgt beschrieben wurde: „Karpfen allerdings, der wohl der beliebteste Süßwasserfisch, wenn nicht überhaupt der am liebsten gegessene Fisch ist, lässt man sich nur ungern etwas von fremden Herdgebräuchen vormachen. Karpfen blau mit polnischer Tunke ist hier wie anderswo bekannt, aber auf oberschlesische Art gebraten mit Sauerkohl und Kartoffeln hat er auch seine besonderen Reize, die man ihm eben nur hier in Oberschlesien abgewinnen kann.”

Eine solche Kombination findet auch heute noch ihren Weg auf unsere Tische – und tatsächlich liegt ihre Stärke in der Schlichtheit.

Foto: Małgorzata Janik

Und wenn man für die kommenden Wochen nach fischigen Attraktionen sucht und bei den besten Anbietern des „Königsfisches“ vorbeischaut, stößt man auf die Jubiläumstage des Karpfens im Barycz-Tal 2025, die von September bis November stattfinden. Seit zwanzig Jahren kann man in verschiedenen Ecken dieser zauberhaften Landschaft, umgeben von Teichen, die noch an ihre Zisterzienser-Gründer erinnern, den Karpfen in vielerlei Zubereitungen kosten, lokale Produzenten kennenlernen, angeln, Rad fahren, Vögel beobachten oder an kulinarischen Festen wie „Fisch satt“ und „Fischteller der Vielfalt“ teilnehmen.

Da der Karpfen für uns ebenso wichtig ist wie einst in den 1930er Jahren, wählten wir als ersten Halt die „Karczma Rybna“. Auf der Speisekarte findet man großzügige Portionen, und der Karpfen ist schlichtweg ausgezeichnet. Ein Sonntagsmittagessen auf der Terrasse mit Blick auf die Fischteiche, Vogelgesang und Köstlichkeiten auf dem Teller hebt die Stimmung spürbar und sorgt für gute Laune selbst bei unfreundlichem Wetter.

Foto: Małgorzata Janik

Natürlich kehrten wir von diesem fast herbstlichen Ausflug mit einer Portion geräucherten Karpfens nach Hause zurück. Ich habe ihn für zwei Rezepte verwendet – beide können den Start in den Tag versüßen, aber auch als köstlicher Abschluss dienen.

Geräucherter Karpfen besticht durch sein intensives Aroma und sein zartes Fleisch, das sich wunderbar mit einfachen Zutaten kombinieren lässt. Auf knusprigem Brot serviert, entsteht so nicht nur ein leckerer Brotaufstrich, sondern auch eine elegante Vorspeise für gemütliche Runden mit Familie und Freunden.

„Karpfen blau mit polnischer Tunke ist hier wie anderswo bekannt, aber auf oberschlesische Art gebraten mit Sauerkohl und Kartoffeln hat er auch seine besonderen Reize, die man ihm eben nur hier in Oberschlesien abgewinnen kann.”

Geräucherter Karpfen auf frischem Brot:

Zutaten für 4 Portionen:

  • 200 g Karpfenfilet (geräuchert)
  • 125 g Sauerrahm oder Quark
  • 1 Zwiebel
  • 1 TL Butter
  • 2 EL Petersilie
  • Salz
  • Pfeffer
  • Chili
Foto: Małgorzata Janik

Zubereitung:

Zwiebel schälen, fein würfeln und in einer Pfanne glasig dünsten. Anschließend abkühlen lassen.

In der Zwischenzeit das Karpfenfilet mit der Gabel fein zerdrücken. Sauerrahm oder Quark mit dem Karpfenfilet, Petersilie, fein geschnittener Chilischote und den glasigen Zwiebeln gut verrühren.

Mit Salz und Pfeffer abschmecken und ca. 30 Min. kaltstellen.

Serviervorschlag:

Auf frischem, knusprigem Brot servieren – am besten Bauernbrot oder Roggenbrot.

Foto: Małgorzata Janik

Salat mit geräuchertem Karpfen

Zutaten:

  • 200 g geräucherter Karpfen
  • eine Handvoll Rucola
  • Blätter verschiedener Salatsorten
  • Petersilienblätter
  • Gewürzgurke
  • Paprika
  • Kirschtomaten
  • Karotten-Pickles
  • 1 Ei
  • Salz
  • Essig
Foto: Małgorzata Janik

Dressing:

  • 1 EL Olivenöl
  • 1 TL Senf
  • 1 TL Honig
  • 1 TL Apfelessig
  • Schnittlauch
  • Salz, Pfeffer
  • Essbare Dekoration (Vorschläge):
    Apfelspalten, Tagetesblüten, Dillblüten, Blüten des Knoblauchschnittlauchs

Zubereitung:

Die Zubereitung dieses Salats ist wirklich einfach – am meisten Zeit erfordert das sorgfältige Entgräten des Fisches.
In einem kleinen Topf Wasser zum Kochen bringen, salzen und etwas Essig hinzufügen. Mit einem Löffel einen Strudel erzeugen. Das Ei in eine kleine Schüssel aufschlagen und anschließend vorsichtig in den Strudel gleiten lassen. Mit dem Löffel das Eiweiß um das Eigelb legen. Sobald das Eiweiß gestockt ist, das Ei mit einer Schaumkelle herausnehmen und abtropfen lassen.

Die übrigen Zutaten nach Belieben schneiden – in Streifen, Viertel oder Würfel.

Foto: Małgorzata Janik

Auf einem Teller etwas Dressing verteilen und mit dem Löffel ausstreichen. Salatblätter, Paprika, Gurke, Pickles und Tomaten darauf anrichten. Stücke des Karpfens, Ei, Petersilie und Schnittlauch hinzufügen. Den Salat mit dem Dressing beträufeln und nach Belieben nachwürzen.

Zum Schluss dekorieren – zum Beispiel mit Apfelspalten oder essbaren Blüten – und sofort servieren.

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