Brak multipleksu, ale duże kino

wochenblatt.pl 2 godzin temu
Zdjęcie: Schon die erste Vorführung in Danzig füllte den Kinosaal fast bis auf den letzten Platz. Foto: Lech Kryszałowicz


Krakau, Oppeln, Warschau, Posen, Danzig, Lodz, Kattowitz, Breslau und Rzeszów: In diesen Städten begann am 24. Januar die diesjährige Deutsche Filmwoche. Das Programm ist wie immer stark.

Warum dort und nur dort, und nicht etwa in Alleinstein, Bromberg oder Stettin? „Wir organisieren Vorführungen deutscher Filme nur in den Städten, aus denen ein Partner an uns herangetreten ist. Aus Allenstein zum Beispiel hat sich niemand gemeldet, also gibt es dort auch keine Vorführungen“, erklärt Renata Kopyto, Direktorin des Nürnberger Hauses in Krakau und Hauptorganisatorin der Woche. Mitveranstalter sind das Goethe-Institut in Warschau und das deutsche Generalkonsulat in Breslau.
Das Nürnberger Haus in Krakau ist ein Informations- und Werbezentrum für Nürnberg, eine Partnerstadt von Krakau. Es führt verschiedene Kultur- und Bildungsaktivitäten im Zusammenhang mit der Förderung der Kultur der deutschsprachigen Länder durch. Dazu gehören Seminare, Vorträge und verschiedene kulturelle Veranstaltungen, wie die „Deutsche Filmwoche“, ein Überblick über die aktuelle deutsche Kinematographie.

Schon die erste Vorführung in Danzig füllte den Kinosaal fast bis auf den letzten Platz. Foto: Lech Kryszałowicz

„Die Deutsche Filmwoche ist eine Initiative, die wir schon seit vielen Jahren durchführen. Es handelt sich dabei um ein vom Stuttgarter ifa-Institut für Internationale Beziehungen organisiertes, von der Woche völlig unabhängiges Festival der deutschen Kinematographie“, so Renata Kopyto weiter.

„Unser Festival hat kein bestimmtes Thema. Die einzige Voraussetzung ist, dass es gute Filme enthält, die im letzten Jahr in den Verleih gekommen sind. Die Tatsache, dass die Themen manchmal ähnlich gelagert sind, ist nebensächlich. Wir bemühen uns um Abwechslung, damit unsere Rezensionen nicht eintönig werden und das Publikum entmutigen. Dass viele Filme dabei sind, die sich mit zeitgenössischen Themen beschäftigen, liegt nur daran, dass diese Filme von deutschen Produzenten gemacht werden. Aber wenn es gute historische Filme gibt, zum Beispiel Filme über die Zeit des Nationalsozialismus oder der DDR, dann zeigen wir sie auch“, fügt die Organisatorin hinzu.

Filme, die Denkanstöße geben – die Deutsche Filmwoche bietet anspruchsvolle und bewegende Geschichten.

„Um die Woche in einer Stadt zu organisieren, brauchen wir, wie gesagt, einen Partner, also ein Kino. Die zweite Bedingung ist, dass das Kino die Verantwortung für die Promotion der Veranstaltung vor Ort übernimmt. Wir stellen alles für diese Werbung zur Verfügung. Dass es in Allenstein kein Festival gibt, liegt aber nicht nur daran, dass niemand aus dieser Stadt an uns herangetreten ist. Wir haben viele Leute, die bereit sind, die Woche zu organisieren, aber wir können nicht mehr als 10 Zentren haben. Ab dieser Anzahl von Zentren ist der deutsche Filmverleih der Meinung, dass es sich nicht mehr um ein Festival, sondern um eine normale Vorführung handelt und verlangt hohe Gebühren für die Vorführlizenzen“, erklärt Renata Kopyto.

In Danzig sind deutsche Filme im Kino „Żak“ zu sehen, das von der Stadt als eine der Einrichtungen der städtischen Kulturinstitution betrieben wird. Eröffnet wurde die Woche hier am 24. Januar mit dem Film „Sterben“ („Symfonia o umieraniu“) von Regisseur Matthias Glasner. Der Film wurde auf verschiedenen Festivals mehrfach ausgezeichnet. Es ist ein facettenreiches Porträt einer modernen Familie, in der es jedoch keine normalen Familienbeziehungen gibt. Jede der Figuren kämpft mit irgendwelchen Problemen.

Eine Szene aus dem Film „Sterben“
Foto: Lech Kryszałowicz

Am zweiten Abend konnte man sich den Film „Mittagsfrau“ („Południca“) in der Regie von Barbara Albert anschauen. Er erzählt die Geschichte von Helena Forest, einem Mädchen, das in den späten 1920er Jahren nach Berlin geht, um Ärztin zu werden. Es ist eine Zeit, in der die Nazis mehr und mehr das Sagen haben. Die jüdische Herkunft der Protagonistin wird zu einem Hindernis für ihre Lebenspläne. Der Regisseur zeigt, wie die große Politik und die Blindheit der einfachen Leute das Leben des Mädchens ruinieren. „Mittagsfrau“ ist ein wirklich ergreifender Film.

Können solche psychologisch anstrengenden Filme das Publikum ins Kino locken?

In Danzig auf jeden Fall. Bei den ersten beiden Vorführungen war der Saal fast bis auf den letzten Platz gefüllt.

„Ich bin extra aus Alleinstein für diese Vorführungen angereist. Ich bin keine eifrige Kinogängerin. Was ich von Filmen erwarte, ist keine Unterhaltung, sondern Denkanstöße. Und die geben mir die deutschen Filme. Das ist die Art von Filmen, die man nicht im Multiplex sieht. Man kann sie höchstens in Programmkinos sehen oder spätabends in irgendeinem Fernsehsender. Es ist eine Schande, dass dies geschieht. Der polnische Zuschauer hat keine Ahnung, wie die Deutschen jetzt leben“, teilt Danuta aus Allenstein ihre Gedanken mit.
Letztes Jahr zog die Deutsche Filmwoche landesweit 12.000 Zuschauer an. Auch in diesem Jahr ist das Angebot groß. Die Details kann man unter www.tydzien-filmu-niemieckiego.pl oder auf dem Facebook-Profil sehen. Lassen Sie sich diese Filme nicht entgehen!

Lech Kryszałowicz

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