Mit den immer wärmeren Tagen kommt auch die Wanderlust und das Isergebirge lockt mit seiner regionalen Küche. Die letzte, eng mit der jahrhundertealten Tradition dieser Region und ihren heutigen Bewohnern eng verbundenen Küche, hat es gegen die Konkurrenz von Kebab, Pizza oder Burger nicht leicht. Machen wir uns also auf den kulinarischen Weg in den Süden.

Foto: Małgorzata Janik
Zuerst besuchen wir Bad Flinsberg/Świeradów-Zdrój. Das Kurbad ist berühmt für seinen Moorboden und sein Radonwasser, die für therapeutische Zwecke genutzt werden. Nach einem Spaziergang und Inhalationen, die reich an Fichtennadeldüften sind, lohnt es sich, eine Stärkung einzunehmen. Dank der Wasserqualität der Kwisa, eines kristallklaren Gebirgsflusses im Isergebirge, haben Forellen in Bad Flinsberg einen einzigartigen Geschmack. Sie werden hier gegrillt, geräuchert, gekocht oder als erfrischender Salat serviert. Zur Forelle passt lokales Bier von „Duch Gór” oder ein Kompott aus saisonalen Früchten.
Von Bad Flinsberg aus lohnt sich ein Abstecher nach Schreiberhau/Szklarska Poręba. Auch hier kann man entdecken, wie die traditionelle Küche des alten Niederschlesiens schmeckt. Ein Gericht, das uns seit vielen Jahren begeistert, sind die „Iser-Klöße“ („kluski izerskie“). Das Rezept wird seit Generationen streng gehütet, aber in der eigenen Küche kann man auch schmackhafte Ergebnisse erzielen.
Kluski a’la izerskie – selbst gemacht
Teig: 1 kg Kartoffeln / 1 Ei / 1 T. Kartoffelmehl / ½ T. Weizenmehl / ½ TL Salz
Füllung: 300 g Rinderhackfleisch / 1 Zwiebel / 1 Knoblauchzehe / Salz, Pfeffer / ½ TL Kräuter / 1 EL Öl zum Braten

Foto: Małgorzata Janik
Zubereitung: Die Hälfte der Kartoffeln in Salzwasser weichkochen, abgießen und auskühlen lassen. Die andere Hälfte fein reiben, überschüssigen Saft ausdrücken (die sich am Boden abgesetzte Stärke aufbewahren – sie wird für den Teig benötigt). Die gekochten Kartoffeln durch eine Kartoffelpresse drücken und mit den rohen vermengen. Ei, Kartoffelmehl, Weizenmehl, Stärke und Salz hinzufügen und den Teig vorsichtig kneten, bis er elastisch ist. Falls er zu klebrig ist, mehr Kartoffelmehl hinzufügen.
Währenddessen die Zwiebel in einer Pfanne glasig anbraten. Knoblauch und Hackfleisch dazugeben und braten, bis es goldbraun ist. Mit Salz, Pfeffer und Kräutern würzen. Zum Abkühlen beiseitestellen. Auch gekochtes, durch den Fleischwolf gedrehtes Suppenfleisch eignet sich hervorragend als Füllung – eine perfekte Resteverwertung vom Sonntag.

Foto: Małgorzata Janik
Vom Teig kleine Stücke abnehmen, flach drücken, einen Löffel Füllung darauf geben und die Ränder sorgfältig verschließen, sodass längliche Klöße entstehen. Die Hände am besten mit Mehl bestäuben, damit der Teig nicht klebt.
In einem großen Topf reichlich Salzwasser zum Kochen bringen. Die Klöße vorsichtig ins kochende Wasser geben und bei niedriger Hitze ca. 8 Minuten garen, nachdem sie an die Oberfläche steigen. Traditionell mit gebratener Zwiebel und einem frischen Salat oder Rohkost servieren. Besonders gut passen regionale Gemüse wie Rote Bete, eingelegter Rotkohl oder Möhren.
Wer die originalen ‘Kluski Izerskie’ in Schreiberhau mit Blick auf das Bergpanorama probiert, weiß genau, welchen Geschmack er anstreben sollte. Guten Appetit und genussvolle kulinarische Entdeckungen in den Westsudeten!
Małgorzata Janik