Märchen neu entdeckt. XIV. Deutschsprachiges Theaterfestival von Pro Liberis Silesiae

wochenblatt.pl 1 godzina temu
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Im Kulturhaus der Gemeinde Tarnau fand zum vierzehnten Mal ein Treffen von Kindern und Jugendlichen aus den zweisprachigen Schulen der Region statt. Sie präsentierten ihre schauspielerischen Talente im Rahmen des Deutschsprachigen Theaterfestivals, organisiert vom Verein Pro Liberis Silesiae. In diesem Jahr standen die Märchen der Brüder Grimm im Mittelpunkt – neu interpretiert, modernisiert und von jungen Schauspielern zum Leben erweckt.

Unter den sechs Theatergruppen stammten gleich drei aus der Gemeinde Tarnau: aus Raschau, Nakel und Tarnau. Jede von ihnen zeigte eine eigene Interpretation der klassischen Geschichten und verband Tradition mit moderner Form.

Es war bereits die 14. Ausgabe des Theaterfestivals. Foto: S. Golomb

Moderne Erzählungen über Beziehungen und die digitale Welt

Besonders berührte das Stück „Im Spiegel der Erinnerungen“, vorbereitet von den Schülerinnen und Schülern des Schul- und Kindergartenverbunds Pro Liberis Silesiae in Oppeln. Die Regisseurin Aleksandra Jarczewska betont, dass das Stück aus dem Bedürfnis entstand, über aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen zu sprechen:

– Wir erzählen die Geschichte einer Mutter und ihrer Kinder, die versuchen, Nähe durch die digitale Welt zu ersetzen. Wir wollten zeigen, dass Beziehungen nicht ins Handy verlagert werden können und dass soziale Medien Zärtlichkeit und Gespräch nicht ersetzen.
– Märchen und ihre Werte sind zeitlos – fügt sie hinzu. – Wir vermitteln, dass man wichtige Dinge nicht auf morgen verschiebt und dass gemeinsam verbrachte Zeit einen unschätzbaren Wert hat.

Margarethe Wysdak: „Das ist bereits die vierzehnte Ausgabe. Dieses Jahr spielen wir mit den Märchen der Brüder Grimm in den unterschiedlichsten Szenerien. Wir haben zweisprachige Schulen aus der ganzen Region eingeladen. Wir sind überzeugt, dass Kinder viele Talente haben, die im Schulalltag oft nicht sichtbar werden. Das Theater bietet ihnen Raum, diese zu entdecken.“

Die Vorbereitungen beginnen bereits im September.

– Zuerst schreiben wir das Drehbuch, besetzen die Rollen, arbeiten an Bühnenbild und Choreografie. Wir gestalten das Stück so, dass jedes Kind seine Fähigkeiten zeigen kann erklärt Jarczewska.

Für sie ist das Theaterfestival nicht nur ein künstlerisches, sondern auch ein pädagogisches Projekt:

– Alles findet auf Deutsch statt: Proben, Text, Dialoge. Die Kinder entwickeln ihre Sprachkompetenz, aber vor allem Mut, Selbstvertrauen und Bühnenpräsenz.

Wer nicht gerade auf der Bühne stand, der konnte sich künstlerisch austoben. Foto: S. Golomb

„Kinder können mehr, als sie selbst glauben“

Die Organisatorin und Vorsitzende von Pro Liberis Silesiae, Margarethe Wysdak, unterstreicht, dass das Theaterfestival Kinder zum kreativen Handeln motivieren soll:

– Das ist bereits die vierzehnte Ausgabe. Dieses Jahr spielen wir mit den Märchen der Brüder Grimm in den unterschiedlichsten Szenerien. Wir haben zweisprachige Schulen aus der ganzen Region eingeladen.
– Wir sind überzeugt, dass Kinder viele Talente haben, die im Schulalltag oft unsichtbar bleiben. Das Theater bietet ihnen Raum, diese zu entdecken.

Eine besondere Attraktion begleitete die Veranstaltung:

– Aus der märchenhaften Atmosphäre entsteht eine echte Lebkuchenstadt. Die Kinder bauen sie in einer Werkstatt mit einem Konditor – und danach dürfen sie sie einfach… vernaschen, wie im „Hänsel und Gretel“.

Erste Emotionen, erste Aufregung – und große Freude

Auf der Bühne standen sowohl Kinder mit Erfahrung als auch absolute Debütantinnen und Debütanten.

Pauline Quartz aus Raschau erzählte:

– Ich spiele die Wienerkönigin. Auf der Bühne wird viel los sein: viele Emotionen, ein bisschen Streit, viel Bewegung. Es ist mein erstes Mal, ich bin nervös, aber ich liebe Märchen und wollte unbedingt Theater ausprobieren.

Zosia Soboń aus Nakel verkörperte Dornröschen:

– Unser Stück handelte von den Märchen der Brüder Grimm. Ich mag solche Geschichten, sie regen die Fantasie an. Ich war ein bisschen aufgeregt, aber der Auftritt hat mir viel Freude gemacht.

Für Zuzanna Wieszala aus Raschau sind die Festivalauftritte schon Tradition:

– Ich spiele Rotkäppchen. Am Anfang ist alles verrückt, wir benutzen Handys, und dann gelangen wir in eine andere Zeit und singen. Ich liebe es, Deutsch zu sprechen und aufzutreten. Für mich ist das ein unglaubliches Erlebnis.

Der Verein Pro Liberis Silesiae kündigt bereits an, dass die Vorbereitungen für die nächste Ausgabe – wie jedes Jahr – direkt nach den Sommerferien beginnen werden.

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