Am Mittwoch, den 26. Februar, wurde das Finale des Woiwodschaftswettbewerbs der deutschen Sprache in der Aula der Universität Oppeln in der Oleska Str. 48 ausgetragen. Das Bildungskuratorium in Oppeln zeichnete für die Organisation verantwortlich, wobei die Sozial-Kulturelle Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien (SKGD) zudem weitreichende Unterstützung leistete.

Um 10 Uhr begann der Einlass in die Aula. Doch schon vorher hatten sich die meisten Schüler mit ihren Eltern und Lehrkräften im Gebäude versammelt.
Der Wettbewerb selbst besteht aus drei Stufen: die erste Etappe findet in der jeweiligen Grundschule statt. Bei genügend Punkten wird die Gemeindeetappe erreicht. Die dritte Etappe, das Finale auf Woiwodschaftsebene, wird bei 85 % der möglichen Punktezahl erreicht. 56 Jugendliche aus der gesamten Woiwodschaft Oppeln wurden für diese dritte Stufe zugelassen.
Üben und Lernen
Der Großteil der teilnehmenden Schüler hat selbst einen deutschsprachigen Hintergrund. So auch Felix Grobbel aus Brieg, der zum ersten Mal dabei war: „Ich bin schon zweisprachig aufgewachsen und habe mit meiner Familie auch gut für die Tests gelernt. Die Aufgaben aus den vorherigen Jahren habe ich ausgedruckt und mir genau angeschaut, das war eine große Hilfe. Also, ich denke, das wird schon klar gehen.“
„Wer sich für Kultur und Sprache interessiert, der muss Fremdsprachen erlernen.“
Genauso selbstsicher schien die 14-jährige Samantha Booth, die seit 4 Jahren in Oppeln lebt und zum zweiten Mal in Folge am Wettbewerb teilnahm: „Letztes Jahr habe ich im Finale 93 Punkte erreicht. Ich finde die zweite Etappe wohl am schwierigsten. In dieser gibt es nämlich viele Fragen, die mit deutschen Flüssen, Bergen oder Städten zu tun haben. Ich dachte, dass ich dieses Jahr diese Stufe nicht schaffe, aber zum Glück bin ich doch weiterkommen.

Foto: Jonathan Lembrecht
Bei der dritten Etappe geht es mehr ums Schreiben, das finde ich einfacher.“ Auch die gleichaltrige Klara Ksiezyk nahm bereits zum zweiten Mal am Wettbewerb teil: „Meine Mutter ist Deutschlehrerin und hat mir allein Deutschunterricht gegeben. Die Landschaftskunde fand ich besonders schwer, die Grammatik fiel mir dagegen leicht“, so die Schülerin aus Kandrzin-Cosel.

Die Bedeutsamkeit von Sprachen
Nachdem alle Schüler namentlich aufgerufen worden waren und im Saal Platz genommen hatten, wurden die Aufgaben erläutert. Diese bestanden aus einem mündlichen und einem schriftlichen Part, welcher selbst noch einmal in einen Hörverstehens-Teil und einen grammatikalischen Teil gegliedert wird. Den ersten Platz schaffte die Schülerin Michelle Kurz, die 99,17 % der möglichen Punktzahl erreichte.
Die Vorsitzende der Prüfungskommission, Dr. Daniela Ploch, betonte die Notwendigkeit sprachlicher Fähigkeiten: „Wer sich für Kultur und Sprache interessiert, wer seine Zukunft in Europa sieht, und wer diese aktiv vorbereiten will, der muss Fremdsprachen erlernen. Für mich stehen speziell die Sprachen der eigenen Nachbarstaaten an vorderster Stelle. Man kann viel Neues dazulernen oder andere Perspektiven besser nachvollziehen. Besonders in der Oppelner Region ist es beispielsweise allein aus kultureller sowie historischer Sicht absolut natürlich, dass man sich die deutsche Sprache antrainiert.“

Foto: Jonathan Lembrecht
Den ersten Schritt dafür sieht Dr. Ploch bereits im Schulunterricht: „Wir haben fabelhafte Deutschlehrer, die wissen, welche Fertigkeiten und Übungen notwendig und hilfreich sein können.“ Am Ende hängt es jedoch von der lernenden Person ab: „Wer sich weiterbilden möchte, wird sich selbstständig darum kümmern und einen Weg finden“, so die Lehrerin, die selbst Deutsch an einem Lyzeum in Oppeln unterrichtet.
Jonathan Lembrecht