Współczesna historia muzyki

wochenblatt.pl 1 tydzień temu
Zdjęcie: Unter Himmelfahrt und Engel, Gäste des Vortrags in der evangelisch-augsburgischen Kirche in Sorquitten Fotos: Uwe Hahnkamp


Das 500. Jubiläum der Gründung des ersten protestantischen Staates der Geschichte – des Herzogtums in Preußen – im Jahr 2025 wirft seine Schatten voraus. Im Rahmen der diesjährigen Sorquitter Gespräche hielt Pastor Witold Twardzik von der evangelisch-augsburgischen Gemeinde in Passenheim am 27. September in der evangelisch-augsburgischen Kirche in Sorquitten den Vortrag „Herzog Albrecht von Preußen und die Musik“ mit vielen akustischen Beispielen.

In Allenstein/Olsztyn bereitet ein Komitee die Errichtung eines Denkmals für den Krakauer Vertrag/Hołd Pruski vom April 1525 vor, in dem der letzte Hochmeister, alsdann Herzog in Preußen, Albrecht von Hohenzollern dem polnischen König (seinem Onkel) Sigismund I. den Lehnseid schwor. Aus diesem Grundstein heraus entwickelte sich Preußen zum Königreich, woraus dann später das Deutsche Reich entstand.

Herrscher, Reformer, Komponist

In Sorquitten ging es im Vortrag von Pastor Witold Twardzik um eine besondere Seite von Herzog Albrecht. Der Reichsfürst war zuerst gegen den persönlichen Treueid, den die Hochmeister des Deutschen Ordens seit dem zweiten Frieden von Thorn/Toruń von 1466 dem polnischen König leisten mussten. Nach einer Begegnung mit Martin Luther übernahm er dessen Idee einer Säkularisierung des Ordensstaates, dessen Umwandlung in ein weltliches lutherisches – und erbliches – Fürstentum, das er vom König von Polen zum Lehen erhalten würde.

Herzog Albrecht, inspiriert durch die Ideen der Reformation, sorgte für die Verbreitung von Bibeln und Liederbüchern in verschiedenen Sprachen.

Gleichzeitig trieb er, begeistert von den Ideen der Reformation, diese in seinem Herzogtum massiv voran, lud verschiedene reformatorische Prediger nach Königsberg/Królewiec ein und förderte den von Gutenberg erfundenen Buchdruck. Dies führte zur massenhaften Verbreitung von Bibeln, Postillen, Predigtsammlungen und Liederbüchern in den jeweiligen Muttersprachen der Untertanen Herzog Albrechts, von deutsch über polnisch, litauisch bis pruzzisch, aber auch in anderen Sprachen, die im Zentrum des damaligen Verlagswesens veröffentlich wurden. In den ersten Gesangsbüchern von 1527 finden sich zudem Texte und Lieder von Herzog Albrecht selbst, der so seinen Gedanken Ausdruck gab.

Der Referent Pastor Witold Twardzik aus Passenheim vor den Noten aus dem evangelischen Gesangbuch

Von alten und neuen Kirchenliedern

Sein bekanntestes Werk ist jedoch, so Pastor Twardzik, das Kirchenlied „Was mein Gott will, das g´scheh allzeit“ von 1550, das einer bekannten Melodie für Laute von Claudin de Sermisy von 1529 folgt. Er stellte die instrumentale und die Chorversion des Liedes ebenso vor wie ein masurisches Kirchenlied. „Eines meiner Gemeindemitglieder verbindet dieses Lied und die Gesangbücher an sich mit der Geschichte seiner Familie, in der sie eine wichtige Rolle spielten“, erklärte Pastor Twardzik. Die wesentliche Rolle der Musik war und ist, und hier berufen sich die Protestanten auf den Reformator Martin Luther, den Gottesdienst zu begleiten und zu verschönern, und den Gläubigen die Möglichkeit zu geben, während des gesamten Kirchenjahrs und überall ihren Gott zu loben.

Neben Herzog Albrecht selbst gab es weitere Autoren und Komponisten, die im Gefolge der Reformation neue Lieder verfassten. „Such, wer da will, ein ander Ziel“ etwa stammt von dem Königsberger Pastor Georg Weissel, der auch das bekannte Adventslied „Macht hoch die Tür“ geschrieben hat. Die Musik dazu stammt von Johann Stobäus; beide gehörten zum Dichterkreis Kürbishütte um Simon Dach. Vertont wurde Herzog Albrecht unter anderem von Felix Mendelssohn-Bartholdy, dessen Sonate f-moll, op.65 Witold Twardzik seinem Vortrag voranstellte. „Dieser Komponist war zeitweise wegen seiner jüdischen Abstammung in Deutschland verfemt, dabei war er es, der den großen Johann Sebastian Bach wiederentdeckt hat“, begründet er seine Wahl.

Unter Himmelfahrt und Engel, Gäste des Vortrags in der evangelisch-augsburgischen Kirche in Sorquitten
Fotos: Uwe Hahnkamp

Dass nicht nur die Menschen sich verändern, sondern auch die Lieder, mit denen sie ihren Glauben ausdrücken, zeigte Pastor Twardzik am Ende seines Vortrags. Es mag bezweifelt werden, dass Herzog Albrecht selbst den schwedischen, für den Gottesdienst adaptierten Song der Gruppe Abba „Ode an den Frieden“ als Kirchenlied akzeptiert hätte, den die Zuhörer in der evangelisch-augsburgischen Kirche in Sorquitten zum Abschluss zu hören bekamen. Für heutige Ohren jedoch ist er ebenso eingängig wie die Melodien, die damals zu seiner Zeit die ersten Lieder prägten.

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