Neogotisches Kunststück
Einer der schönsten Wassertürme Schlesiens befindet sich in Gleiwitz, in der Nähe des Krankenhauses in der Jana III Sobieskiego Straße. Er wurde zwischen 1905-1908 erbaut und war bis in die 1970er Jahre in Betrieb. Das fast fünfzig Meter hohe, im neugotischen Stil errichtete Backsteingebäude beeindruckt trotz seiner großen Vernachlässigung.

Foto: Bazie/Wikipedia
Der Wasserturm musste auf einem Hügel gebaut werden, da er höher liegen musste als der bereits bestehende Turm an der Poniatowskiego-Straße, der die Wasserversorgung der südlichen Stadtteile von Gleiwitz unterstützte. Das 50 Meter hohe Gebäude hat die Form eines Zylinders mit einem Durchmesser von 26 Metern. Er beherbergt einen aus genieteten Stahlplatten gefertigten sog. Intze-Tank, der von dem deutschen Ingenieur Otto Intze entworfen wurde. Der Konstrukteur des Turms war der deutsche Architekt und Gleiwitzer Baurat Wilhelm Adalbert Otto Kranz.

Foto: Bazie/Wikipedia
Zwischen 1955 und 1958 wurde eine umfassende Renovierung des Turms durchgeführt, bei der Risse im Mauerwerk, in den Gesimsen und in der Dachkonstruktion ausgebessert und die Fenstertischlerei ersetzt wurden. Bei einer weiteren Renovierung im Jahr 1974 wurden der Tank und drei Jahre später das Dach repariert, indem die Dacheindeckung ersetzt und die Bekrönungslaterne erneuert wurden. Der Wasserturm wurde 1985 vollständig stillgelegt und 2004 verkauft. Im August 2008 wurde das Dach bei einem Brand beschädigt. Das Objekt befindet sich zurzeit in privaten Händen und soll renoviert werden.