Neue Arenen, alte Traditionen: Oberschlesiens Fußballstadien im Umbruch

wochenblatt.pl 3 godzin temu
Zdjęcie: Arena Zabrze Foto: privat


Teil 1: Hindenburg

Die Eröffnung des neuen Oppelner Fußballstadions am 21. März 2025 gewann wegen der Zerstörung der Gästetoiletten durch die sog. „Fans“ des 1. FC Magdeburg traurige Aufmerksamkeit in deutschen und polnischen Medien. Doch in den letzten Jahren erhielt nicht nur Odra Opole in der Hauptstadt Oberschlesiens ein neues Stadion. Auch im oberschlesischen Industrierevier wird fleißig gebaut und geplant. Mit einer kleinen Serie wollen wir über den Stand der Dinge informieren.

Europäische Glanzzeiten und nationale Helden

Als einer der erfolgreichsten Fußballvereine der polnischen Geschichte erfreut sich Górnik Zabrze bis heute großer Beliebtheit. Besonders die erfolgreichen Auftritte auf europäischer Ebene, u. a. das Erreichen des Finales des Europapokals der Pokalsieger in der Saison 1969/70, machten den Klub in den 60er- und 70er-Jahren nicht nur in Oberschlesien, sondern in der ganzen Volksrepublik Polen bekannt. Die Namen von Spielern wie Włodzimierz Lubański, Zygfryd Szołtysik und Jerzy Gorgoń stehen dabei nicht nur für erfolgreichen oberschlesischen Fußball, sondern auch für die Erfolge der polnischen Nationalmannschaft bei der Olympiade 1972 (Goldmedaille) und der Weltmeisterschaft 1974 (Bronze). Als Aushängeschild der polnischen Kohleindustrie verlor Górnik nach der Wende seinen wichtigsten Förderer. Die glorreiche Vergangenheit steht in starkem Kontrast zum heutigen Alltag im Mittelfeld der Ekstraklasa. Mit Lukas Podolski hat Górnik Zabrze jedoch den einzigen Weltmeister der polnischen Liga in seinen Reihen, der weiterhin die Massen anzieht.

Arena Zabrze
Foto: privat

Ein Stadion für die Zukunft – mit Hindernissen

Górnik hat seine Heimstätte an der Roosevelta-Straße in Zabrze. Das ursprüngliche Stadion mit vorwiegend 35.000 Stehplätzen wurde am 2. September 1934 eröffnet und erhielt den Namen „Adolf-Hitler-Kampfbahn“. Von Górniks altem Stadion ist heute nichts mehr übrig. Das Stadion, das 2004 den Namen der Górnik-Legende Ernest Pohl erhielt, war schon um die Jahrtausendwende hoffnungslos veraltet. Im September 2011 begann der Neubau von drei Tribünen. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehörte die Entfernung der Laufbahn, was die neuen Tribünen näher an das Spielgeschehen brachte. Im ersten Bauabschnitt wurde die neue Infrastruktur so gebaut, dass das Stadion auch mit der alten Haupttribüne funktionieren konnte. Der Bau verlief nicht ohne Probleme – u. a. musste die Baufirma gewechselt werden. So konnte die erste Phase des Umbaus erst im Juni 2016 beendet werden. Glücklicherweise konnte der Spielbetrieb während des Umbaus aufrechterhalten werden. Auch mit der originalen Haupttribüne aus den 1930er-Jahren war dies nun eines der modernsten Stadien Oberschlesiens mit einer Kapazität von 24.563 Zuschauern. Das Stadion entspricht der höchsten UEFA-Stadionkategorie 4 – vorausgesetzt, Górnik qualifiziert sich –, könnte der Klub hier alle seine Heimspiele in der Champions League austragen.

Finanzierung mit Tücken

Die Baukosten von 192,5 Mio. PLN trug die Stadt Zabrze. Für weitere 143 Mio. PLN wurde der Bau der fehlenden Tribüne 2022 vom Stadtrat beschlossen und begonnen. Mit der fehlenden Tribüne hätte das Pohl-Stadion 31.187 Plätze und wäre das drittgrößte der polnischen Ekstraklasa – nach Posen und Danzig, knapp vor dem Legia-Stadion in Warschau.

Doch es gibt auch positive Nachrichten von Górnik: So gab L. Podolski am letzten Spieltag bekannt, seinen Vertrag um ein weiteres Jahr zu verlängern.

Ein Stadionprojekt unter politischem Druck

Obwohl zu Redaktionsschluss im Juli 2025 der Bau fortgeschritten ist, ziehen dunkle Wolken über der Tribüne auf. Wachsende Baukosten und der Ausfall eines Regierungszuschusses aus Warschau könnten zur Überschreitung des Budgets geführt haben. Doch Hindenburg ist hoch verschuldet – unter anderem durch den Stadionbau – und befindet sich zudem in kommunalpolitischen Turbulenzen. Nach der Abwahl der 18 Jahre amtierenden Małgorzata Mańka-Szulik im Jahr 2024 wurde ihre Nachfolgerin nach nur einem Jahr im Amt in einem Referendum abberufen. Wie es mit dem Bau weitergeht, bleibt daher unklar. Offen ist auch, ob dies die geplante Privatisierung des sich in städtischem Besitz befindlichen Klubs beeinträchtigen wird.

Doch es gibt auch positive Nachrichten von Górnik: So gab L. Podolski am letzten Spieltag bekannt, seinen Vertrag um ein weiteres Jahr zu verlängern.

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