Austriacy wspierają Ślązaków

wochenblatt.pl 1 tydzień temu
Zdjęcie: Schlesier im Wappensaal mit Landtags-Präsident Rohr Foto: Dr. Bruno Burchhart


Schlesische Schüler zu Gast in Kärnten: Sprache, Musik, Geschichte

Mit einem großartigen Projekt unterstützten Idealisten aus Kärnten, dem südlichsten Bundesland der Republik Österreich, Schüler der deutschen Minderheit aus Schlesien. Schon zu Zeiten der bedrängten Situation der zahllosen Kinder durch die Finanzreduktion des polnischen Staates für den deutschen Muttersprachenunterricht nahm der Minderheiten-Experte Dr. Bruno Burchhart in Schlesien Kontakt mit der VdG-Führung unter Rafal Bartek und Bernard Gaida auf. Auch Schulen wurden zur Besprechung mit der Lehrerschaft aufgesucht, um mögliche Hilfestellungen in dieser bedenklichen Situation herauszufinden.

Schließlich wurde zusammen mit dem Schulkomplex in Goslawitz, wo vom Kindergarten bis zum Abitur in Polnisch und Deutsch unterrichtet wird, ein nachhaltiges Projekt entwickelt: Schüler sollten zu einem Sprachförderungsaufenthalt in ein deutschsprachiges Land eingeladen werden. Da hierfür derzeit in Kärnten die beste Möglichkeit geboten werden konnte, wurde das in Angriff genommen.

Empfang durch die Landesführung

Es war sehr beeindruckend, wie wohlwollend die Spitzen der Kärntner Volksvertreter diesem vorbildhaften Projekt gegenüberstanden. Einen so feierlichen Empfang einer Schülergruppe aus einem EU-Staat, wie ihn die schlesischen Schüler im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung erlebten, hat es in dieser Form höchst selten gegeben.

Schlesier im Wappensaal mit Landtags-Präsident Rohr
Foto: Dr. Bruno Burchhart

Der Kärntner Landeshauptmann (Ministerpräsident) Dr. Peter Kaiser zeigte sich von dem Auftritt der schlesischen Schüler in ihrer prachtvollen heimischen Tracht mit Liedern und Tänzen höchst angetan. Er freute sich, dass in dem heimatbewussten, weltoffenen Kärnten eine solche Begegnung im Sinne des Kulturaustausches im europäischen Geist stattfand, und lobte Dr. Burchhart für seinen steten Einsatz für Minderheiten in Europa. Ein positiver Nebeneffekt dieses freundlichen Empfanges war das große Echo in den bedeutenderen Medien des Landes sowie eine anerkennende Sendung über die Schlesier im Österreichischen Fernsehen. Das ist nicht alltäglich.

Auch der Zweithöchste im Land, der Präsident des Kärntner Landtages, Ing. Reinhart Rohr, empfing die Schlesier an einem besonderen Ort, dem berühmten Wappensaal des Landhauses. Dort sind in diesem herrlichen Renaissancebau nicht nur über 400 Wappen ehemaliger Kärntner Adliger malerisch festgehalten, sondern auch wesentliche Zeitpunkte historischer Ereignisse dokumentiert. Wie der Präsident betonte, gibt es zahlreiche Gemeinsamkeiten der Geschichte Schlesiens und Kärntens.

Historische Verbindungen

Jahrhundertelang war Schlesien Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, das von den Habsburgern regiert wurde. Zwar wurde Schlesien unter Friedrich dem Großen den Habsburgern entrissen, blieb aber bis 1806 Teil des Reiches. Eine weitere Verbindung ergab sich durch die Volksabstimmungen nach dem Ersten Weltkrieg: Die Schlesier stimmten mit über 59 % für den Verbleib bei Deutschland, die Kärntner mit dem gleichen Ergebnis für den Verbleib bei Österreich. Die weitere Entwicklung war unterschiedlich: Kärnten blieb frei und ungeteilt, Schlesien erlebte Schreckliches unter der kommunistischen Diktatur.

Schlesier vor Landhaus Klagenfurt
Foto: Dr. Bruno Burchhart

Diese und andere Aspekte, wie z. B. die gemeinsame Europäische Union, wurden auch bei weiteren Empfängen der Schülergruppe durch Bürgermeister in der Landeshauptstadt Klagenfurt und anderen Orten wie St. Jakob im Rosental behandelt. Die begleitenden Persönlichkeiten der Schülergruppe, Schuldirektorin Martina Osuchowski und Kindergartenleiterin Zuzanna Misztela, konnten die Lage der deutschen Volksgruppe anschaulich darstellen. So konnten Kärntens Volksvertreter ein gutes Bild von der schulischen, historischen und kulturellen Situation der Schlesier in ihrem Staat gewinnen und Vergleiche zur Behandlung der Minderheiten ziehen.

Vor allem die schulischen Belange sind in Schlesien und Kärnten deutlich unterschiedlich. Die kleine Minderheit der in Südkärnten siedelnden Slowenen (ca. 1 % der Bevölkerung) hat den Vorteil, dass alle Kinder im gemischtsprachigen Bereich täglich Muttersprachenunterricht erhalten. Zusätzlich gibt es öffentliche Gymnasien, Handelsakademien und Musikschulen, wo in slowenischer Sprache unterrichtet wird. Solche Angebote wünschen sich die Schlesier auch in ihrer Heimat.

Kultureller Austausch

Gemeinsam mit heimischen Musikanten absolvierten die Schlesier eindrucksvolle Konzertauftritte in verschiedenen Orten. Begeistert wurden sie vom Publikum gefeiert, z. B. in Klagenfurt, wo sie mit dem weltweit auftretenden Chor der Sängerrunde Emmersdorf musizierten. Es kam zu gegenseitiger musikalischer Befruchtung: die schlesischen Schüler präsentierten Musik ihrer Heimat, die Emmersdorfer Lieder aus Kärnten. Ein perfekter Kulturaustausch.

Auftritt mit Dr. Burchhart beim Carinthischen Sommer
Foto: Dr. Bruno Burchhart

Eine weitere Aufführung der Schlesier fand im Rahmen des Carinthischen Sommers, des größten Kärntner Kulturfestivals, statt. Das fachkundige Publikum feierte die Schülergruppe bei ihrer Vorführung in St. Urban, wo sie vom Bürgermeister gastfreundlich empfangen wurden. Auch in St. Jakob waren Bürgermeister und Zuschauer von Gesang und Tanz fasziniert.

Förderung der deutschen Sprache

Das wichtigste Ziel der Einladung nach Kärnten war die Förderung des Gebrauchs der deutschen Muttersprache. Obwohl die Schüler Deutsch beherrschten, waren sie zunächst unsicher im Gespräch. Dies änderte sich, als sie mit Jugendlichen aus Österreich zusammentrafen. Besonders einprägsam war der Besuch am Turnersee, wo ein Ferienlager der Turnerjugend stattfand. Schon beim Eintreffen wurden die Schlesier herzlich willkommen geheißen.

„Gemeinsam mit heimischen Musikanten absolvierten die Schlesier eindrucksvolle Konzert-Auftritte in verschiedensten Orten. Begeistert wurden sie vom Publikum gefeiert.“

Dr. Burchhart begrüßte die Jugend im Namen der Schlesiergruppe. Gemeinsames Singen, Spiele und Wettbewerbe führten schnell zu neuen Freundschaften. Schwimmen und Springen im Turnersee sowie ein Lagerfeuer rundeten den Tag ab. Es war ein unvergesslicher Tag.

Kärntens Schönheit erleben

Selbstverständlich wurden den Schlesiern auch die Schönheiten Kärntens gezeigt: Ausflüge zum Pyramidenkogel-Turm über dem Wörthersee, Wanderung zur Burg Hochosterwitz und Besuch des Abwehrkämpfer-Ehrenmals im Rosentaler St. Jakob. Geschichte und Natur wurden den Schülern anschaulich vermittelt.

Expertengespräche und Europäisches Wissen

Sprachlich und fachlich lehrreich waren die Vorträge von Experten über Minderheitenpolitik in Kärnten und Nachbarländern. Eine Abgeordnete des Europäischen Parlaments stellte die Mechanismen der EU vor und erläuterte die Möglichkeiten der Jugend in Bezug auf Weiterbildung und Reisen. Ein Volkstums-Experte erklärte, dass deutsche Volksgruppen in vielen EU-Staaten als Brückenbauer zwischen ihrer Kultur, Wissenschaft und Heimatstaaten gelten.

Lagerfeuer am Turnersee
Foto: Bruno Burchhart

Abschied und Dank

So verging der Aufenthalt der Schülergruppe in Kärnten mit Begegnungen, Kulturaustausch und Sprachförderung viel zu schnell. Wehmütig wurde Abschied genommen, und das von Dr. Burchhart übergebene Schutzengelchen wurde als Erinnerung mitgenommen. Den Sponsoren – Österreichische Landsmannschaft, Deutsche Burschenschaft, Kärntner Heimatdienst und weiteren – wurde herzlicher Dank übermittelt. Ein baldiges Wiedersehen in Kärnten oder Schlesien wurde innigst gewünscht.

Dr. Bruno Burchhart

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