Polnischer Verdienstorden für den ehemaligen Leiter der Robert Bosch Stiftung

wochenblatt.pl 1 miesiąc temu
Zdjęcie: Der langjährige Leiter der Robert Bosch Stiftung, Joachim Rogall, erhielt den Verdienstorden der Republik Polen. Foto: privat


Große Ehre für Joachim Rogall

Der Historiker Joachim Rogall ist in Berlin mit dem Verdienstorden der Republik Polen ausgezeichnet worden. Damit würdigt Polen sein langjähriges Engagement für die Verständigung zwischen beiden Ländern.

Eine besondere Auszeichnung wurde Joachim Rogall am Mittwoch, dem 12. November, zuteil. Der Historiker und langjährige Geschäftsführer der Robert Bosch Stiftung erhielt in der polnischen Botschaft in Berlin den Verdienstorden der Republik Polen. Der polnische Staat würdigt Rogalls Engagement für die deutsch-polnischen Beziehungen mit der Verleihung des Komturkreuzes mit Stern. Der Verdienstorden ist eine Auszeichnung, die nur an Ausländer und Auslandspolen verliehen wird.

Ein ausgewiesener Kenner Polens

Als Vertreter der Woiwodschaft Oppeln und des Verbands der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften (VdG) nahm Rafał Bartek, Vorsitzender des VdG, an der Verleihung teil. Die Laudatio hielt Janusz Reiter, ehemaliger polnischer Botschafter in Deutschland und den USA. Reiter zeichnete in seiner Rede den Weg Rogalls nach, der ihn zu einem führenden Experten und engagierten Förderer der deutsch-polnischen Beziehungen machte. Rogall studierte Osteuropäische Geschichte, Slawische Philologie und Germanistik in Mainz und ab 1984 dann auch in Posen. Janusz hebt hervor, dass dies ein erstaunlicher Schritt war, wo doch in den 80er-Jahren viele Polen nach Deutschland emigrieren wollten: „Man kann das nicht verstehen, wenn man nicht weiß, dass Joachim 1984 ungefähr den Weg seiner Vorfahren einige Jahrzehnte zuvor gegangen ist – nur in umgekehrter Richtung: aus dem damaligen Ostpreußen und dem Gebiet Posen nach Westdeutschland. Es war also kein Zufall. Joachim ging sozusagen gegen den Strom, sowohl historisch als auch politisch.“

Der langjährige Leiter der Robert Bosch Stiftung, Joachim Rogall, erhielt den Verdienstorden der Republik Polen.
Foto: privat

Nach seiner Promotion in Mainz war Rogall zuerst als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Mainz und Marburg und dann als Referent bei der Robert Bosch Stiftung tätig. Im Jahr 2000 wurde er dort Bereichsdirektor für Völkerverständigung in Mitteleuropa, Südosteuropa, der GUS und China. Von 2017 bis 2021 stand er als Vorsitzender der Geschäftsführung an der Spitze der Stiftung. Parallel dazu lehrte er als außerplanmäßiger Professor für Osteuropäische Geschichte an der Universität Heidelberg.

Einsatz für Völkerverständigung

Reiter betonte in seiner Rede auch die zentrale Rolle der Stiftung für das gegenseitige Verständnis zwischen Deutschland und Polen: „Fast alle, denen das deutsch-polnische Verhältnis wichtig war, gehörten zum engeren Kreis oder weiteren Umfeld der Stiftung.“

Die Robert Bosch Stiftung zählt zu den größten privaten Stiftungen Deutschlands. Sie vergibt jährlich mehr als 200 Millionen Euro an Fördergeldern und engagiert sich in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Gesellschaft und internationale Verständigung. Besonders die Förderung der Völkerverständigung ist eines ihrer zentralen Anliegen – ein Anliegen, dem Joachim Rogall sein berufliches Wirken gewidmet hat.

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