Schloss Fürstenstein zeigt wieder „Kuriositätenkabinett“

wochenblatt.pl 2 godzin temu
Zdjęcie: Renovierte Vitrine beim Blumenfest 2025 Foto: Magdalena Ilgmann


Nach 80 Jahren zurückgekehrt

Das historische Kuriositätenkabinett des Grafen Konrad Ernest Maximilian von Hochberg im Schloss Fürstenstein wurde Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört. Nach 80 Jahren hat Schloss Fürstenstein/Książ in Waldenburg/Wałbrzych die monumentale Aufgabe übernommen, die geheimnisvolle Kunstkamera zu restaurieren. Äußerst wertvolle Kunstwerke, antike Naturalien, Erinnerungsstücke der Besitzer von Fürstenstein und viele andere geheimnisvolle Objekte sind ab dem 1. Juli im Rahmen der Dauerausstellung „Kuriositätenkabinett“ zu sehen.

Kooperation mit 22 Partnern

Dank der Zusammenarbeit mit 22 Partnern: Museen, Universitäten, Stiftungen und privaten Sammlern kann man ab dem 1. Juli im ersten Stock des Schlosses Fürstenstein eine neue Dauerausstellung mit dem Titel „Kuriositätenkabinett“ besichtigen. Sie bezieht sich auf das Kunstkabinett des Grafen Konrad Ernest Maximilian von Hochberg (1682–1742) aus dem 18. Jahrhundert, der einer der bedeutendsten Herren von Fürstenstein war und dem Schloss einen reizvollen barocken Charakter verlieh.
„Es ist eine große Freude für uns, dass so viele Institutionen und Privatpersonen, darunter so renommierte wie unsere langjährigen Partner, die Nationalmuseen von Breslau/Wrocław und Posen/Poznań, beschlossen haben, sich an unserem Projekt zu beteiligen. Für die Ausstellung seiner Sammlung ließ der Graf dekorative, rot lackierte, mit Gold überzogene und mit orientalischen Motiven bemalte Vitrinen anfertigen. Diese Sammlung ging am Ende des Zweiten Weltkriegs verloren, heute ist sie aber wieder in Fürstenstein/Książ zu sehen, und wir haben sie speziell für die Besucher des Schlosses mit neuen Inhalten gefüllt. Die aktuelle Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit einer Reihe von Museen und Sammlern entstanden und ist eine Form des Dialogs mit dem ehemaligen Kuriositätenkabinett von Graf Maximilian“, so die Geschäftsführerin von Schloss Fürstenstein/Książ, Dorota Karolewska.

Renovierte Vitrine beim Blumenfest 2025
Foto: Magdalena Ilgmann

Vorläufer der heutigen Museen

Zu den ausgestellten Objekten gehören der Schädel eines Höhlenbären, anatomische Elfenbeinmodelle aus dem 18. Jahrhundert, unschätzbare Glaswerke aus dem Riesengebirge oder Modelle von Krustentieren, die von der fürstlichen Familie Sapieha gestiftet wurden, sowie Gemälde, Bücher und Karten.

„Diese Art von Kabinetten war der Vorläufer der heutigen Museen, weshalb sie auch als Kammern der Vernunft bezeichnet wurden, da sie es ermöglichten, das Wissen über die damalige Welt zu systematisieren. Im 17. und 18. Jahrhundert erfreuten sie sich großer Beliebtheit. Aufgeklärte Herrscher und Aristokraten sammelten in ihnen Kollektionen, die den Reichtum der Natur und die Errungenschaften des Kunsthandwerks präsentierten“, erklärt Ausstellungskuratorin Katarzyna Sielicka.

„Diese Art von Kabinetten war der Vorläufer der heutigen Museen, weshalb sie auch als Kammern der Vernunft bezeichnet wurden, da sie es ermöglichten, das Wissen über die damalige Welt zu systematisieren. Im 17. und 18. Jahrhundert erfreuten sie sich großer Beliebtheit. Aufgeklärte Herrscher und Aristokraten sammelten in ihnen Kollektionen, die den Reichtum der Natur und die Errungenschaften des Kunsthandwerks präsentierten.”

Acht wertvolle Barockvitrinen

Die wichtigsten Exponate, die in der Ausstellung „Kuriositätenkabinett“ präsentiert werden, sind acht äußerst wertvolle Barockvitrinen, die eine Sammlung von 110 für die Ausstellung gestifteten Objekten zeigen. Nach dem Zweiten Weltkrieg, als noch keine Entscheidung über die Renovierung von Fürstenstein/Książ getroffen worden war, gingen acht der neun Vitrinen an das Nationalmuseum in Posen/Poznań (Außenstelle Rogalin) und eine an das Nationalmuseum in Warschau, als Transfer aus dem Museumsdepot in Glatz/Kłodzko. Dorthin wurden Möbel aus verschiedenen Schlössern und Herrensitzen in Niederschlesien geschickt.

Acht Jahrzehnte später wurde der Traum eines jeden Museumsmitarbeiters wahr, als diese kostbaren Exponate nun an ihren ursprünglichen Herkunftsort zurückgebracht wurden. Die in den vergangenen Jahren systematisch ausgebauten und immer mehr Besucher anziehenden Museumsräume und Ausstellungen auf Schloss Fürstenstein sind um eine weitere faszinierende Attraktion reicher geworden.
Die erste historische Beschreibung des Kunstkabinetts von Konrad Ernest Maximilian, Graf von Hochberg, findet sich in Gottfried Scharfs Werk „Gelherten Neuigkeiten Schlesiens“ aus dem Jahr 1735. Demnach seien im Arbeitszimmer neun glasierte, rot und gold lackierte Schränke mit Sammlungen von Münzen, Steinen, Kristallen und Mineralien gestanden, darunter ein Stein der Poppea (Neros Gemahlin) und ein großer spanischer Topas. Außerdem habe es eine ganze Reihe verschiedener Muscheln und, wie der Autor es ausdrückte, „Arti f icialibus & Naturalibus“ gegeben, sowie Mechanismen („Antila pneumatica“) von Renwolditsch.

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Schlesien Heute

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