Schulung für die Strukturen der Deutschen Minderheit

wochenblatt.pl 12 godzin temu
Zdjęcie: Teilnehmer der Schulung in Lubowitz Foto: Ewa Wieszołek-Stolz


Kreativität, Zusammenarbeit, Zukunft

Vom 23. bis 24. August 2025 fand im Oberschlesischen Kultur- und Begegnungszentrum Eichendorff in Lubowitz (ul. Zamkowa 1–3, 47-411 Lubowice) eine zweitägige Schulung für die Strukturen der Deutschen Minderheit statt. Die vom Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit organisierte Veranstaltung brachte Mitglieder und Aktivisten der Deutschen Minderheit aus den Woiwodschaften Oppeln und Schlesien zusammen und bot ihnen Raum für Inspiration, Erfahrungsaustausch sowie praktisches Wissen über Projektarbeit.

Die Themen der Schulung umfassten „Inspiration, Engagement, Aktion“, „Menschen verbinden – neue Wege zur Mitgliedschaft“ sowie „Planen, einreichen, abrechnen – Finanzen in der Praxis“. Zu den Referenten gehörten Marek Ozimek, Anita Pendziatek, Ewelina Piechulla und Maria Neumann.

Teilnehmer der Schulung in Lubowitz
Foto: Ewa Wieszołek-Stolz

Ziele und Herausforderungen der Schulung

Martyna Halek, Koordinatorin der Schulung vom Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit, betonte die Bedeutung des Treffens:
„Die Schulung dient den Strukturen, um kreative und innovative Projekte zu veranstalten, aber auch um sich selbst zu inspirieren und nach neuen Projekten zu suchen.”

Sie fügte hinzu, dass ein Schlüsselelement die Schaffung einer Plattform für den Erfahrungsaustausch war:
„Die Teilnehmer sprechen miteinander, tauschen ihre Erfahrungen in der Projektarbeit aus und finden Methoden, wie sie kreative, interaktive und interkulturelle Projekte bei sich im DFK veranstalten können.”

Martyna Halek wies auch auf die Unterschiede in den Aktivitäten der Strukturen in den Woiwodschaften Oppeln und Schlesien hin. Diese stellten ihrer Meinung nach einen zusätzlichen Wert dar, da sie es ermöglichten, Inspiration aus unterschiedlichen Traditionen und Ansätzen der Kulturarbeit bei den DFKs zu schöpfen.

Teilnehmerperspektive – Erfahrungen der DFKs

Unter den Teilnehmern war Rafał Kobiołka, der seit zwei Jahren Vorsitzender des DFK Schönwald bei Rosenberg ist. Auf die Frage nach seiner Motivation zur Teilnahme antwortete er:
„Ich war vor zwei Jahren in Gleiwitz bei der Schulung dabei und konnte damals sehr viel für unseren DFK mitnehmen. Dieses Mal wollte ich ebenfalls etwas Neues erfahren. Zudem lerne ich hier neue Leute kennen, kann mich aber auch mit denen austauschen, die ebenfalls mit mir in Gleiwitz dabei waren.“

Die Schulung bestand aus zahlreichen Vorträgen und Workshops
Foto: Ewa Wieszołek-Stolz

Der DFK Schönwald bietet eine breite Palette an Aktivitäten:
„Wir haben bei uns den Kinderclub, den Samstagskurs, die Märchennacht und einige Projekte im Bereich der Begegnungsstättenarbeit. Von Anfang an organisieren wir das Peter-und-Paul-Fest, bei dem Erwachsene gemütlich bei Kaffee und Kuchen zusammensitzen, während Kindern eine Hüpfburg und Bastelangebote zur Verfügung stehen. Eine Neuheit bei uns ist der seit zwei Jahren organisierte Flohmarkt, den die Jugend vorbereitet“, sagt Rafał Kobiołka.

Auch die lokale Geschichte ist ein wichtiger Aspekt bei den Aktivitäten des DFK Schönwald, der etwa 70 erwachsene Mitglieder sowie rund 50 Kinder zählt.

Praktische Aspekte und neue Ideen

Die Schulung konzentrierte sich nicht nur auf Inspiration. Wie Martyna Halek betonte, war der zweite Tag den finanziellen Aspekten gewidmet:
„Es ist nicht nur Theorie – Praktiker leiten die Schulung. Besprochen wurde, wie man ein Projekt durchführt, und zwar mit allem Drum und Dran: mit Finanzen, wie man es abrechnet, welche Dokumente benötigt werden. Dies ist entscheidend für die effektive Arbeit unserer Strukturen.“

Rafał Kobiołka bestätigte den Bedarf an solchem Wissen und erwähnte die Herausforderungen, mit denen er als neuer DFK-Vorsitzender zu kämpfen hatte:
„Als ich am Anfang Vorsitzender war, war es für mich sehr schwierig, Informationen zu bekommen. Dann habe ich die Kommunikation verstanden. Es gibt Mails, Koordinatoren, die Projekte betreuen. Doch als Neuling kann ich nicht alles wissen. Ich hoffe, dass die Koordinatoren den Vorsitzenden mehr Tipps geben können, damit wir die gegebenen Förderungen effektiver nutzen – vor allem in den DFKs, in denen sich der Vorstand ändert“, erzählt der DFK-Vorsitzende aus Schönwald.

Die Teilnehmer der Schulung tauschten sich auch untereinander aus
Foto: Ewa Wieszołek-Stolz

Generationsübergreifende Zusammenarbeit und Zukunft

Die Schulungsteilnehmer setzten das Gelernte sofort in die Praxis um. Martyna Halek erwähnte eine konkrete Idee, die während der Workshops entstand:
„Wir kamen gemeinsam auf die Idee, einen Kalender zu drucken. Die Fotos müssen zunächst entstehen und natürlich bearbeitet werden. Da können die Jugendlichen den Erwachsenen zeigen, wie das geht, worauf man beim

achten muss und welche Programme zur Bearbeitung wichtig sind. So haben wir ein generationsübergreifendes Projekt“, sagt die Organisatorin.

Rafał Kobiołka stimmte zu und ergänzte:
„Die DFKs machen viele gute Projekte, die wir hier einander verraten. Man muss sie dann nur bei sich gut verkaufen können.“ Sein DFK setzt ebenfalls auf Integration und organisiert jährliche Weihnachtsfeiern für Senioren.

Die Schulung in Lubowitz erwies sich als wertvolle Initiative, die das Potenzial der Deutschen Minderheit in Polen stärkt. Durch die Verbindung von Inspiration mit praktischen Werkzeugen schuf sie Raum für Entwicklung, Ideenaustausch und den Aufbau stärkerer, aktiverer Strukturen der Deutschen Minderheit.

Die nächste Schulung findet vom 04. Oktober bis 05. Oktober wieder Im Oberschlesischen Kultur- und Begegnungszentrum “Joseph von Eichendorff” in Lubowitz statt. Anmeldungen sind noch bis zum 28. September möglich. Weitere Informationen, auch zur Anmeldung, stehen auf der Website des Hauses der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit.

Ewa Wieszołek-Stolz

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