Beim Osterseminar der Jugend Europäischer Volksgruppen (JEV), das jetzt im April im Oppelner Jugendzentrum des Bundes der Jugend der Deutschen Minderheiten (BJDM) stattfindet, handelt es sich um eine bedeutende Veranstaltung für Minderheitenjugendorganisationen in Europa. Das diesjährige Thema des Seminars lautet „Visibility Matters – Sichtbarkeit zählt“ und umfasst fünf Tage voller Workshops, Austausch und gemeinsamer Aktivitäten.
Bei der JEV handelt es sich um das größte Netzwerk von Jugendorganisationen autochthoner und nationaler Minderheiten in Europa. Mit derzeit 41 Mitgliedsorganisationen aus 18 Ländern fördert die JEV ein dynamisches, multikulturelles und vielsprachiges Europa.

Foto: Stefani Koprek
Ziel des Osterseminars ist, die Sichtbarkeit und das Bewusstsein für die verschiedenen Minderheiten in Europa zu stärken. Dazu finden Workshops statt, in denen die Teilnehmenden Wissen und Erfahrungen austauschen können. Wencke Andresen von der Organisation Junge Spitzen aus Dänemark betont: „Man lernt hier richtig viel, dass man dann auch in der eigenen Minderheit anwenden kann.“
Darüber hinaus gibt es auch kulturelle Aktivitäten, wie die schlesische Tradition des Eierkratzens sowie einen Exchange Market, bei dem die Teilnehmenden typische Speisen, Getränke und kulturelle Gegenstände ihrer Minderheit vorstellen können.
In Ergänzung der inhaltlichen Programmpunkte gibt es auch informative Abende, bei dem die Organisation der JEV vorgestellt wird, sowie einen Exkursionstag, an dem die Teilnehmenden die Dauerausstellung im Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen sowie das historische Schloss Moschen besuchen und mehr über die Region erfahren.

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Sebastian Arion aus Rumänien, Jugendkoordinator bei der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM), besucht Polen im Rahmen des Osterseminars das erste Mal und freut sich, die Traditionen und Kultur der deutschen Minderheit in Polen besser kennenzulernen sowie die Gemeinsamkeiten mit der deutschen Minderheit in Rumänien festzustellen. Er fügt hinzu: „Kontakt mit anderen Minderheiten ist sehr wichtig auch, um über die Situation aller Minderheiten in Europa informiert zu bleiben.“
Im Anschluss an das Osterseminar fand die „General Assembly“ statt. Hier die vertreten die Mitgliedsorganisationen ihre Interessen, es werden wichtige Beschlüsse gefasst, und der Vorstand wird gewählt. Die Veranstaltungen finden hauptsächlich auf Englisch statt, doch angesichts der vielen deutschsprachigen Vertreterinnen und Vertreter deutschsprachiger Minderheiten spielt auch Deutsch eine wichtige Rolle.
Sichtbarkeit schafft Verbindung – und aus Verbindung entsteht Zukunft.
Das Osterseminar bietet eine wertvolle Plattform für den Austausch zwischen den Jugendlichen der Minderheiten aus ganz Europa, es fördert die Vernetzung und stärkt das Bewusstsein für die kulturelle Vielfalt Europas. Vera Buranits von der kroatischen Minderheit in Österreich und Vize-Präsidentin für Interne Beziehungen bei der JEV, zeigt sich besonders erfreut über den Zuwachs an Teilnehmenden: „Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Jahr viele neue Gesichter begrüßen dürfen. Man spürt deutlich einen Generationswechsel innerhalb der JEV, was für die Zukunft der Organisation sehr positiv ist.“

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Der BJDM übernimmt in diesem Jahr die Organisation vor Ort, insbesondere die Logistik wie Unterkunft, Verpflegung und Veranstaltungsräume, während die JEV das Programm und die inhaltliche Gestaltung verantwortet.
Victoria Matuschek