22. Dni Kultury Niemieckiej na Śląsku Opolskim były tak różnorodne, że

wochenblatt.pl 3 dni temu
Zdjęcie: Im Rahmen der 22. Deutschen Kulturtage im Oppelner Schlesien gab das Quartett Villa Musica aus Mainz ein Konzert in Oppeln. Foto: Mateusz Golomb


Kultur, Sprache und Gemeinschaft

Im Oktober 2025 verwandelte sich das Oppelner Schlesien erneut in ein Zentrum deutschsprachiger Kultur. Die 22. Deutschen Kulturtage boten ein vielfältiges Programm aus Konzerten, Ausstellungen und Sprachworkshops. Ein positives Fazit zieht Sabina Kawecka, die beim SKGD für die Organisation der Kulturtage zuständig ist.

Im Oktober 2025 verwandelte sich das Oppelner Schlesien erneut in ein lebendiges Zentrum deutschsprachiger Kultur: Die 22. Deutschen Kulturtage boten ein vielfältiges Programm aus Konzerten, Ausstellungen, Workshops und Seminaren, das Kultur, Begegnung und Bildung miteinander verband. Rund 40 Veranstaltungen standen auf dem Programm, die nicht nur die regionale Geschichte, sondern auch die deutsche Sprache und ihre Vermittlung in den Mittelpunkt rückten.

Sabina Kawecka, die auf Seiten der SKGD die Planung der Veranstaltungsreihe verantwortet, hob die Gastauftritte aus Deutschland als Highlights hervor: „In diesem Jahr freuen wir uns besonders über die Zusammenarbeit mit der Region Rheinland-Pfalz – einer Region Deutschlands, die hier mit der Woiwodschaft Oppeln zusammenarbeitet.“ Zwei Exponenten des rheinland-pfälzischen Kulturlebens kamen während der Kulturtage nach Oppeln. Zuerst gab das Streichquartett der Villa Musica aus Mainz in der Oppelner Philharmonie ein Konzert. Dann gastierte das Puppentheater aus Koblenz bereits zum dritten Mal mit einem Stück für Kinder in Oppeln. Gespielt wurde das Grimm’sche Märchen „Der Wolf und die sieben Geißlein“ – und der Saal war restlos ausverkauft. Außerdem hatte die Theaterkompanie dieses Mal auch ein Stück für Erwachsene mitgebracht, wie Sabina Kawecka ausführt: „Als Neuheit gab es auch ein Stück für Erwachsene, das am selben Tag ebenfalls im Puppen- und Schauspieltheater stattfand. Auch dieses erfreute sich großen Interesses.“ Über die beiden Gastauftritte aus Rheinland-Pfalz sagt sie: „Das sind zwei Höhepunkte, auf die wir hier besonders stolz sind.“

35 Jahre SKGD: Ein Jubiläum der Gemeinschaft

Zweifellos ein Höhepunkt der 22. Deutschen Kulturtage im Oppelner Schlesien war die Gala zum 35-jährigen Bestehen der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien (SKGD). Am 12. Oktober versammelten sich in der Sporthalle von Gogolin zahlreiche Gäste aus Politik, Kultur und Gesellschaft, um gemeinsam auf dreieinhalb Jahrzehnte Engagement und Zusammenhalt zurückzublicken.

Im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten waren hochrangige deutsche Politiker zu Besuch in Oppeln. Zu den Ehrengästen zählten der deutsche Botschafter Miguel Berger sowie Dr. Bernd Fabritius, der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten. Der neue deutsche Botschafter in Polen, Miguel Berger, betonte die Bedeutung der SKGD als Brücke zwischen Deutschland und Polen und lobte die Arbeit der Mitglieder für die kulturelle Vielfalt der Region. Dr. Bernd Fabritius, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, hob die Professionalität der SKGD hervor und erinnerte an die Herausforderungen beim Erhalt des Schulfachs Deutsch als Minderheitensprache.

Mit einer Gala wurde am 12. Oktober 2025 in Gogolin das 35-jährige Bestehen der SKGD Oppeln gefeiert.
Foto: Mateusz Golomb

In seiner Rede blickte Rafał Bartek, Vorsitzender der SKGD, auf die Zukunft: „Wir möchten, dass die kommenden Generationen stolz darauf sind, Teil der deutschen Gemeinschaft zu sein – und gleichzeitig verstehen, dass diese Identität Teil einer größeren, europäischen Wirklichkeit ist.“

Die Gala verband feierliche Reden mit einem abwechslungsreichen kulturellen Programm. Orchester, Chöre und Solisten der deutschen Minderheit. Zudem wurden die Verdienste langjähriger Mitglieder der Gesellschaft gewürdigt und ausgezeichnet.

Musikalische Höhepunkte

Bereits die offizielle Eröffnung der Kulturtage am 3. Oktober stand im Zeichen der Musik. In der Oppelner Philharmonie wurden Werke von Józef Elsner, Samuel Barber und Kurt Weill gespielt. Am darauffolgenden Sonntag wurde beim letzten Kreiskonzert des Jahres die Vielfalt der Musik der deutschen Musik zelebriert. Auf dem Programm standen sowohl klassische Musik als auch Popsong und Blasmusik.

Kreiskonzert der deutschen Minderheit: Am 5. Oktober 2025 wurde Oberglogau zum Zentrum musikalischer Vielfalt und kultureller Begegnung.
Foto: SKGD

Ein weiterer musikalischer Höhepunkt war das Konzert von Piotr Lempa im Diözesanmuseum in Oppeln. Er begeisterte das Publikum mit Liedern und Arien der deutschen Romantik. Auch Ausstellungen wie die Präsentation des schlesischen Orgelbaus boten spannende Einblicke in das regionale Handwerk und die europäische Kulturgeschichte.

Kinder- und Jugendprogramm

Neben Konzerten und Ausstellungen boten die 22. Deutschen Kulturtage im Oppelner Schlesien auch zahlreiche Bildungsangebote, die Kinder und Jugendliche auf spielerische Weise an die deutsche Sprache und Kultur heranführten. Ein besonderes Beispiel dafür waren die Sprach- und Kulturworkshops in der Österreich-Bibliothek in Oppeln, die bei Schülerinnen und Schülern des II. Lyzeums großen Anklang fanden.

Unter dem Motto „Lernen – anders als in der Schulbank“ entdeckten die Jugendlichen dort die deutsche Sprache einmal fernab des Klassenzimmers. „Wir nutzen das Angebot der Österreich-Bibliothek regelmäßig, denn für die Schüler ist das etwas ganz anderes als eine traditionelle Unterrichtsstunde im Klassenzimmer“, erklärte Deutschlehrerin Daniela Ploch. Durch kreative Übungen und anschauliche Beispiele lernten die Teilnehmenden über deutsche und schlesische Traditionen von Erntedank bis Weihnachten – und sammelten zugleich Inspiration für ihr eigenes Adventsprojekt in der Schule.

Während des Workshops in der Österreich-Bibliothek lernten Schüler des II. Lyzeums in Oppeln Deutsch mit Praxisbezug.
Foto: Mateusz Golomb

Die bereits erwähnte Aufführung von „Der Wolf und die sieben Geißlein“ war mit Sicherheit einer der Höhepunkte im Kinder- und Jugendprogramms. Aber auch die traditionelle Gruselnacht in der Eichendorff-Bibliothek, die am 24. Oktober stattfand, muss hier erwähnt werden. Unter dem Motto „Düstere Geschichten über schlesische Teufel“ erlebten Kinder und Erwachsene gleichermaßen eine literarische Nacht voller geheimnisvoller Lesungen und schauriger Legenden – darunter die Geschichte vom Teufel mit dem Stein, der einst die Oppelner Kirche zerstören wollte.

Wissenschaftliche Perspektiven zum Abschluss

Im Rahmen der 22. Deutsche Kulturtage im Oppelner Schlesien bildete das Schlesienseminar den wissenschaftlichen Abschluss-Programmpunkt: Vom 28. bis 30. Oktober fand es in Groß Stein sowie in Oppeln statt und brachte Wissenschaftler*innen aus Polen, Deutschland und Österreich zusammen, um Beiträge zur europäischen Kultur- und Wissensgeschichte Oberschlesiens zu diskutieren.

Das 30. Schlesienseminar setzte sich mit bedeutenden Persönlichkeiten aus Oberschlesien auseinander.
Foto: M.O.

Das Seminar widmete sich dem Thema „Bedeutende Oberschlesierinnen und Oberschlesier“, wobei nicht nur prominente Persönlichkeiten wie etwa die Physikerin Maria Göppert‑Mayer aus Kattowitz thematisiert wurden, sondern gleichzeitig auch weniger bekannte Biografien – mit dem Ziel, die Breite des Beitrags der Region zur europäischen Wissenschaft und Kultur aufzuzeigen.

Ein besonderer Akzent lag auf dem Jubiläum: Das 30. Schlesienseminar wurde mit einem Fest-Vortrag zur Geschichte der Veranstaltung sowie einem Dokumentarfilm über Zeitzeugen der frühen Jahre eröffnet.

Ein positives Fazit

Zum Abschluss der 22. Deutschen Kulturtage im Oppelner Schlesien zogen die Organisatoren eine durchweg positive Bilanz. Die Veranstaltungen im Oktober zeigen, wie vielfältig das Engagement der deutschen Minderheit ist. Jeder Besucher – ob Kind, Jugendlicher oder Erwachsener – konnte etwas Passendes für sich finden. Die große Resonanz und das spürbare Engagement aller Beteiligten zeigten, dass die Deutschen Kulturtage im Oppelner Schlesien einmal mehr ein lebendiges Zeichen für kulturellen Dialog, Gemeinschaft und Zusammenhalt waren. Sabina Kawecka, Organisatorin der SKGD-Veranstaltungen, freut sich insbesondere auch über die Zusammenarbeit mit den Partnern – von den Bibliotheken über HDPZ und DAZ zu BJDM: „Ich freue mich, dass jedes Jahr, trotz meiner anfänglichen Sorgen, alle so zahlreich und gern mitmachen und sich in das Programm der Deutschen Kulturtage einbringen. Auch in diesem Jahr war das Interesse wieder sehr groß.“

Insgesamt war die 22. Ausgabe der Deutschen Kulturtage im Oppelner Schlesien ein voller Erfolg, der durch die vielfältigen Veranstaltungen und das große Interesse des Publikums unterstrichen wurde. Die positive Resonanz bestätigt nicht nur den Stellenwert dieser Kulturwoche, sondern nährt jetzt schon die Vorfreude auf die kommende Ausgabe im nächsten Jahr.

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