Geschichte in Stein gemeißelt
Am Montag, den 11. August 2025, fand ein besonderer Spaziergang über den jüdischen Friedhof in Oppeln statt, geleitet von Halina Łabęcka – Expertin für das materielle Erbe der Juden und Autorin eines Führers über diese Nekropole. Die Veranstaltung zog zahlreiche Teilnehmende an, die sich für die Geschichte und Kultur der jüdischen Vorkriegsgemeinschaft in Oberschlesien interessierten.
Ursprünglich war der Spaziergang für Juli geplant, konnte jedoch aufgrund ungünstiger Witterung nicht stattfinden. Stattdessen nahmen die Teilnehmenden an einem Vortrag in einem Saal teil, bei dem Halina Łabęcka über die Kultur und Geschichte der Juden in Oberschlesien berichtete und ihre Ausführungen mit Fotos, Dokumenten und interessanten Details veranschaulichte.

Während des August-Spaziergangs zwischen den Grabsteinen brachte Frau Halina den Teilnehmenden die Geschichten ehemaliger Oppelner Einwohner näher – bekannter Familien von Kaufleuten, Unternehmern und Fabrikanten, die einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der Stadt leisteten. Die Besucher konnten sowohl prächtige, reich verzierte Mazewot als auch schlichtere Grabsteine sehen, von denen viele noch auf ihre Restaurierung warten.

Obwohl sich die jüdische Gemeinde in Oppeln nach den tragischen Ereignissen des Zweiten Weltkriegs nicht wieder etablierte, lassen sich in der Stadt bis heute Spuren ihrer Existenz finden – in der Architektur, in Dokumenten und in lokalen Erinnerungen. Der Spaziergang bot Anlass zur Reflexion darüber, wie wichtig es ist, die Erinnerung an Menschen und Orte zu bewahren, die die Geschichte unserer Region geprägt haben.
In der Stadt sind bis heute Spuren der Existenz jüdischer Gemeinschaft zu finden.
Der Spaziergang wurde vom Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen organisiert. Die Veranstaltung wurde im Rahmen des öffentlichen Projekts „Oppelner Kultur-Labor“, kofinanziert von der Woiwodschaft Oppeln, realisiert.