Unser Format „Vaterland“ fasst alle wichtigen Neuigkeiten aus der Bundesrepublik Deutschland für Sie zusammen. Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur in der Bundesrepublik auf einen Blick.
Mehr jugendliche Kriminalität
Die kriminelle Situation in Deutschland scheint neue Denkweisen anzukurbeln. Nun werden Stimmen lauter, nach denen man auch unter 14 Jahren die Strafbarkeit nicht mehr ausschließen sollte. Hintergrund dieser Bedenken ist eine aktuelle Untersuchung, die einen deutlichen Anstieg an Gewalttaten durch Kinder und Jugendliche zeigt. Als Reaktion betonen einige Politiker, dass Kinder in einem gewissen Alter sehr wohl zwischen richtig und falsch unterscheiden können. Daher dürfe die Diskussion über eine mögliche Senkung der Strafmündigkeit kein Tabu sein. Straffällige Kinder müssten frühzeitig mit den Folgen ihrer Handlungen konfrontiert werden, um zu verhindern, dass sie zu Wiederholungstätern werden. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Stefan Düll, fordert bei dem Thema zum Handeln auf. Schulen müssen konsequent gegen Gewalt vorgehen – bis hin zu Schulverweisen und Anzeigen. Er nennt als Ursachen unter anderem schwierige familiäre Verhältnisse, kulturelle Konflikte und den Einfluss sozialer Medien. Die alarmierenden Zahlen bestätigt auch das Bundesinnenministerium des Inneren. Die Zahl der gewalttätigen Kinder ist bundesweit um über elf Prozent gestiegen. Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe soll nun Strategien gegen die wachsende Jugendgewalt entwickeln.
Quelle: bild.de.
Deutsche wollen weiterhin Benzin-Autos
Die elektrische Revolution kommt der Mehrheit der Deutschen noch zu früh. Dies zeigt eine neue Umfrage. Der Widerstand gegen ein mögliches Verbot von Autos mit Verbrennungsmotor – ganze 69 Prozent. Ebenso viele möchten auch keine Einschränkungen beim Fleisch- oder Milchkauf hinnehmen. Die vom Magazin Stern in Auftrag gegebene Befragung fand im Vorfeld der am Montag im brasilianischen Belém beginnenden 30. UN-Klimakonferenz statt. Dabei wurde deutlich, dass Klimaschutzmaßnahmen vor allem dann auf Zustimmung stoßen, wenn sie persönliche Vorteile bringen oder keine zusätzliche Belastung darstellen. So befürworten rund zwei Drittel der Befragten staatliche Zuschüsse für energiesparende Wohnformen oder Investitionen in die heimische Industrie. Auch ein Verbot von Einwegplastik und höhere Steuern für besonders klimaschädliche Unternehmen finden breite Unterstützung. Trotz dieser Widersprüche machen sich laut Umfrage weiterhin 63 Prozent Sorgen um die Erderwärmung – allerdings so wenige wie seit zwei Jahren nicht mehr. Rund die Hälfte glaubt, dass sich die schlimmsten Klimafolgen mit entschlossenen Maßnahmen noch abwenden lassen, während 15 Prozent meinen, es sei bereits zu spät.
Quelle: welt.de.
Immer mehr Paketautomaten
Was in Polen schon längst Standard ist, kommt nun auch in Deutschland voran. Immer mehr Dienste rund um Pakete werden über Maschinen abgewickelt. Besondern betroffen seien von der Automatisierung kleinere Städte und Dörfer. Der Deutschen Post wird vorgeworfen, dass dies gemacht werde, um keine klassischen Filialen mit Personal mehr betreiben zu müssen. Nach Angaben der Bundesnetzagentur gingen bis Ende September 629 Anträge ein, um diese Automaten offiziell als Postfilialen anzuerkennen. 72 Standorte haben bereits eine Genehmigung erhalten. Damit reagiert das Unternehmen auf eine Gesetzesänderung, die seit Januar in Kraft ist. Diese erlaubt es, sogenannte Poststationen auf die gesetzlich vorgeschriebene Anzahl von Filialen anzurechnen. Bisher galten die Automaten nur als Ergänzung, nun können sie reguläre Filialen ersetzen – vor allem dort, wo kein Partnergeschäft mehr zur Verfügung steht. In den neuen Automaten-Filialen können Kundinnen und Kunden Briefe aufgeben, Pakete versenden oder abholen, Briefmarken kaufen und sich per Video beraten lassen. Die Geräte sind rund um die Uhr nutzbar – ein klarer Vorteil gegenüber herkömmlichen Filialen mit festen Öffnungszeiten. Derzeit betreibt die Post deutschlandweit über 900 Poststationen sowie rund 15.600 Packstationen.
Quelle: wdr.de.
Bundespräsident kritisiert soziale Medien
Zum Jahrestag dreier Ereignisse der Demokratie und der Gewalt am 9. November sprach Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier über aktuelle Probleme der Gesellschaft und mögliche Lösungsvorschläge. Eines davon seien die Falschinformationen in den sozialen Medien. Steinmeier warnte, dass Lügen, Hass und Hetze in sozialen Netzwerken längst zu einer ernsthaften Bedrohung für die demokratische Kultur geworden seien. Er forderte, den Zugang von Jugendlichen zu diesen Plattformen stärker zu regulieren und Schutzmaßnahmen schneller umzusetzen. „Unsere Demokratie wird sich im Netz entscheiden“, mahnte der Bundespräsident. Steinmeier betonte insbesondre zudem, dass sich der Staat gegen verfassungsfeindliche Bestrebungen zur Wehr setzen müsse. Dabei sprach er sich auch für das bestehende Instrument des Parteienverbots aus – ohne eine bestimmte Partei namentlich zu nennen. Das Grundgesetz, so Steinmeier, schütze die Demokratie auch durch die Möglichkeit, extremistische Organisationen zu verbieten. Wer sich aktiv gegen die freiheitliche Ordnung stellt, darf nicht erwarten, dass der Staat tatenlos zusieht, meint der Bundespräsident. Zugleich betonte er, dass ein solches Vorgehen immer die letzte Option bleiben müsse, aber geprüft werden solle, wenn Verfassungsfeindlichkeit offenkundig werde.
Quelle: bild.de.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.Foto: Tobias Kleinschmidt/Wikimedia Commons
Städte sagen Weihnachtsmärkte ab
Die finanzielle Lage wird in einigen Regionen auch auf die festliche Stimmung Einfluss haben. Erste Städte sagen mittlerweile die Weihnachtsmärkte ab, ohne die sich viele Deutsche den Dezember nicht vorstellen können. Ein Beispiel kann etwa Overath (Nordrhein-Westfalen) sein. Dort wurde der traditionelle Weihnachtsmarkt rund um die Pfarrkirche St. Walburga abgesagt. Besonders Sicherheitsvorkehrungen und Terrorabwehr waren Kosten, die man nicht mehr tragen könne. Damit fällt ein Stück Adventstradition weg – keine Lichterketten, kein Duft von gebrannten Mandeln, kein Glühwein unter freiem Himmel. Wie Aktivist Andreas Koschmann erklärte, seien die Ausgaben für Absperrungen und Sicherheitspersonal in den letzten Jahren massiv gestiegen. Allein 17.500 Euro flossen zuletzt in Sicherheitsmaßnahmen bei verschiedenen Veranstaltungen. Auch in Kerpen hat man finanziell reagiert – dort wird der „Weihnachtsmarkt“ kurzerhand in „Genussmarkt im Advent“ umbenannt. Der neue Name erlaubt eine kleinere Fläche und damit geringere Sicherheitsanforderungen. So versucht man, die Veranstaltung trotz knapper Kassen zu retten. Weitere Städte trifft es ebenfalls: In Rostock fällt der historische Markt im IGA-Park aus, in Hamburg-Rahlstedt mangelt es an Standbetreibern, und in Dortmund sind Sanierungsarbeiten im Schloss Bodelschwingh angesagt, wo der Markt traditionell stattfand.
Quelle: tagesspiegel.de.






