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wochenblatt.pl 2 miesięcy temu
Zdjęcie: Vergissmeinnicht - Blumenwand an einem Haus im Töpferdorf


Wo ist nur die Zeit geblieben? Im Jahr 1994, als letzte eigenständige Gesellschaft der deutschen Minderheit in der heutigen Woiwodschaft Ermland-Masuren gegründet, feierte die Neidenburger Gesellschaft der deutschen Minderheit am 29. Juni in Steinau mit einem sommerlichen Familienfest ihr 30-jähriges Bestehen. In vielem gleichen die Bilder den Erinnerungen an die Feier vor fünf Jahren, 2019, ebenfalls am 29. Juni.

Der bisherige und die neue Bevollmächtigte des Marschalls von Ermland-Masuren für Minderheitenfragen, Wiktor Marek Leyk und Aneta Brzyska

Als hätten der Vorstand und die Mitglieder der Neidenburger Gesellschaft der deutschen Minderheit, die damals wie heute das Fest auf die Beine gestellt haben, ein Abonnement auf strahlenden Sonnenschein. Ein blauer Himmel wölbte sich wiederum über das „Wioska Garncarska“, das Töpferdorf in Steinau. Der malerische Gutshof mit Töpferei, Schmiede und Orangerie sowie einem weitläufigen „Paradiesgarten“ bietet künstlerische und pädagogische Werkstätten an. Für kulturelle Veranstaltungen wie das Fest der Neidenburger Gesellschaft gibt es an der Scheune ein kleines Amphitheater, das nach den umstehenden Ebereschen benannt ist und eine familiäre Stimmung bietet.

Auf der Suche nach Schatten

Vergissmeinnicht – Blumenwand an einem Haus im Töpferdorf

Das einzige Manko ist immer noch der fast vollständig fehlende Schatten im Zuschauerraum, den sich die Damen des Chors der Vereins daher mit ihren Regenschirmen selbst spendeten. Der zweite Wermutstropfen bei der Feier: die Mitglieder der Kreisgemeinschaft Neidenburg hatten es, anders als vor fünf Jahren diesmal nicht geschafft, zu kommen. Das bedauerte auch die Vizevorsitzende der Kreisgemeinschaft, Ute Kondritz, in ihrem Grußwort. Dafür waren der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Stephan Grigat, und die Büroleiterin des Verbands der deutschen sozialkulturellen Gesellschaften in Polen, Joanna Hassa, angereist, und neben dem ehemaligen Bevollmächtigten für Minderheiten des Marschalls, Wiktor Marek Leyk, konnte Sabina Reguła, die Vorsitzende der Neidenburger Gesellschaft, auch seine Nachfolgerin Aneta Brzyska begrüßen, die seit Mitte Juni im Amt ist.

Zur Eröffnung gab es um 10 Uhr einen ökumenischen Gottesdienst, den der evangelische Pastor in Neidenburg, Roland Zagóra, und der katholische Seelsorger der deutschen Minderheit, Domherr André Schmeier, zelebrierten. Der formelle Teil mit Ostpreußenlied, Begrüßung und Ansprachen der Gäste wurde dann aber zugunsten der Jubiläumstorte und des von den Frauen aus dem Verein selbst gestalteten Kuchenbuffets etwas nach hinten verschoben. Dank der souveränen Leitung des Programms durch Iga Potapiuk und Damian Wierzchowski ging es jedoch bald zügig mit dem offiziellen und kulturellen Teil weiter.

Der Chor der Neidenburger Gesellschaft der deutschen Minderheit bei seinem Auftritt.

Vielfalt, viele Ideen, viele Helfer

Jubiläumstorte im kühlsten Gebäude des Töpferdorfs – dem kleinen Kino

Die Laudationes fielen kurz aus, was dem heißen Wetter und der fröhlichen und lebhaften Stimmung geschuldet war, jedoch ließen sich weder die lokalen Gäste noch Stephan Grigat und Joanna Hassa die Gelegenheit entgehen, die Neidenburger Gesellschaft für ihre vielfältige Arbeit zu loben. Joanna Hassa griff dabei ein Stichwort aus dem Gottesdienst auf: „Es freut mich, dass Ihr so aktiv seid und eine so vielseitige Arbeit macht. Ihr pflegt die Vielfalt auf der Wiese des Lebens.“ Domherr André Schmeier hatte diese Vielfalt in seiner Predigt auf die großen Apostel des Christentums, Johannes sowie Petrus und Paulus, die am 29. Juni Namenstag haben, gemünzt.

Joanna Hassa: „Es freut mich, dass Ihr so aktiv seid und eine so vielseitige Arbeit macht. Ihr pflegt die Vielfalt auf der Wiese des Lebens.“

Ute Kondritz von der Kreisgemeinschaft Neidenburg

Nach einem weiteren Auftritt des Chors verlagerte sich mit den Gewinnern des diesjährigen Walter-Kollo-Gesangswettbewerbs des deutschen Liedes und den Kindern und Jugendlichen der Tanzgruppe des Vereins die Lebhaftigkeit auf die Bühne des Amphitheaters, die nach der Mittagspause auch noch den jungen Künstlerinnen Iga Potapiuk und Julia Perzanowska offenstand. Iga Potapiuk war mit dem Singen im Chor und mit ihrer Kollegin sowie der Moderation die ganze Zeit beschäftigt, aber auch viele andere helfende Mitglieder des Vereins hatten alle Hände voll zu tun. Stellvertretend für sie, aber vor allem für ihren eigenen jahrelangen Einsatz als Schatzmeisterin und ihr goldenes Händchen für Projektmittel verliehen Sabina Reguła und Vizevorsitzender Michał Schlueter Gertruda Wylengowska symbolisch einen goldenen Kugelschreiber. Hoffen wir, dass damit noch viele weitere gute Projekte und Anträge geschrieben werden und, wie es in mehreren Grußworten hieß, „wir uns alle in 30 Jahren hier wiedersehen“.

Joanna Hassa vom Verband der deutschen sozialkulturellen Gesellschaften in Polen(li.)
Fotos: Uwe Hahnkamp

Uwe Hahnkamp


Die Feier und die Herausgabe der Broschüre zum 30-jährigen Bestehen der Neidenburger Gesellschaft der deutschen Minderheit wurden möglich dank der Unterstützung des polnischen Ministeriums für Inneres und Verwaltung, des Bundesministeriums des Inneren und für Heimat der Bundesrepublik Deutschland, des Verbands der deutschen sozialkulturellen Gesellschaften in Polen und der Genossenschaftsbank in Neidenburg.


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