Von Feldern, Früchten und Festen

wochenblatt.pl 3 godzin temu
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Das Ernte- und Obstfest in Trebnitz blickt auf eine sehr lange Tradition zurück. Früher war es vor allem eine Zeit des Dankes für die reichen Erträge der Erde. In Trebnitz wurde besonders die Bedeutung des Obstanbaus hervorgehoben – Äpfel, Birnen und Pflaumen kamen in vielfältiger Form auf den Tisch: als frische Früchte, Säfte, Mus oder Kuchen. Das Erntefest wiederum war eine Gelegenheit, Brot, Backwaren und Gerichte aus regionalem Getreide miteinander zu teilen.

Heute verbindet die Veranstaltung Tradition mit einer kulinarischen Präsentation der Region. An den Ständen kann man nicht nur klassische Backwaren und Eingemachtes probieren, sondern auch moderne Interpretationen von Speisen, inspiriert von den Obstgärten und Feldern der Trebnitzer Höhen. Das gemeinsame Feiern ist zugleich ein Treffen von Geschichte, Kultur und Geschmack – und erinnert daran, wie wichtig es ist, lokale kulinarische Traditionen zu pflegen.

Am ersten Tag des diesjährigen Festes konnten wir prächtige Erntekronen und -kränze bewundern. Jede Gemeinde bereitete aufwendige Werke mit regionalem Bezug vor. In manchen dominierten Getreideähren, in anderen ergänzten weitere Früchte und Gaben die kunstvollen Formen. Viele Kronen wurden zudem mit einem Brotlaib geschmückt, und davon geschnittene Scheiben lagen auch auf dem festlichen Erntetisch.

In Schlesien wird derzeit vielerorts das Erntefest gefeiert. Schon bald breche ich erneut auf, um den kulinarischen Wurzeln dieser Tradition nachzuspüren.

Der Dank für die Ernte war jedoch nicht immer so festlich wie heute. Früher lud der Bauer nach der Arbeit alle Helfer zu sich nach Hause ein. Die Bewirtung war eher bescheiden: Brot, Käse und Bier. Erst später begann man, das Fest in den öffentlichen Raum zu tragen – etwa ins Gasthaus. In alten Zeitungen finden wir zahlreiche Einladungen zu Erntefeiern, und ein fester Brauch war es, den Erntekranz aufzuhängen, der im nächsten Jahr durch einen neuen ersetzt wurde. Zeiten ändern sich – die Traditionen bleiben.

Der zweite Tag, das Jubiläums-Obstfest in Trebnitz, wurde zu einem wahren Festival der Sommerküche. Neben frischem Obst, Konfitüren und Honig konnte man auch andere regionale Spezialitäten erwerben: Brote, Wurstwaren, Weine oder Cider.

Zwar war der unangefochtene König der Veranstaltung der Apfel, doch für mich bleibt die Königin eindeutig die Pflaume – klein, aromatisch und einfach perfekt. Aus ihr haben wir unser Pflaumenmus zubereitet, das hervorragend zu Pfannkuchen, Hefekuchen oder schlicht auf frischem Brot passt. Die Zubereitung erfordert etwas Zeit – doch genau darin liegt auch der Zauber: ein Ritual, das die Freude über die Ernte mit allen Sinnen spürbar macht.

Pflaumenmus von der diesjährigen Ernte

Pflaumenmus geht ganz einfach! Foto: M. Janik

Wir brauchen:

2 kg Pflaumen
200 g Zucker
2 grüne Walnüsse
1 Zimtstange
1 TL Kardamom
3–4 Nelken
1 Sternanis
10–12 aufgeknackte Pflaumensteine
½ Zitrone (Saft) + etwas Schale

Und so geht’s:

Zuerst die Pflaumen entsteinen und mit der Haut nach unten in einem flachen Topf schichten, dabei leicht einzuckern. 5–6 Stunden ziehen lassen.
Nach dieser Zeit die halbierten Walnüsse, Pflaumensteine und Gewürze in einen Teebeutel füllen und vorsichtig zwischen die Pflaumen legen.
Die Pflaumen anschließend bei 140 °C Umluft ca. 3 Stunden im Ofen backen. Die Backofentür soll man dabei leicht geöffnet lassen, z. B. mit einem eingeklemmten Kochlöffel. So verdunstet der Saft.
Danach die Temperatur auf 100 °C reduzieren.
Gläser und Deckel für ca. 30 Minuten sterilisieren.
Den Topf aus dem Ofen nehmen, den Gewürzbeutel herausnehmen, die Pflaumenmasse in einen hohen Topf umfüllen und mit dem Pürierstab fein mixen. Heiß in die Gläser abfüllen und diese zugedeckt abkühlen lassen.

Gutes Gelingen!

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