Wächter des Gedenkens

wochenblatt.pl 4 godzin temu
Zdjęcie: Deutsche Gräber sind an vielen Orten Europas auf Hilfe angewiesen. Foto: Łukasz Biły.


Allerheiligen ist eine Zeit, in der sich viele von uns Gedanken über das Erinnern an unsere Vorfahren machen. Von diesem Gedenken sind die deutschen Minderheiten in Europa besonders betroffen, da etliche Erinnerungsstätten dem Verfall überlassen sind. In Tschechien jedoch gibt es durch engagierte Menschen einen Lichtblick.

Im Braunauer Land in Tschechien engagieren sich Freiwillige der Sudetendeutschen Heimatpflege und Studierende der Karls-Universität Prag, um deutsche Gräber zu erhalten und historische Friedhöfe zu restaurieren. Unlängst fand in Merkelsdorf (Zdoňov) ein Workcamp zum Thema „Deutsche Gräber“ statt, das durch Fördermittel des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds unterstützt wurde. Der Start der 25 Teilnehmer, einer Gruppe Freiwilliger aus Deutschland und Tschechien, verzögerte sich aufgrund der Unwetter. Letztendlich jedoch fanden sie Unterkunft in der Pension St. Florian und begannen von dort aus ihre Arbeiten auf den Friedhöfen.

Deutsche Gräber sind an vielen Orten Europas auf Hilfe angewiesen.
Foto: Łukasz Biły.

Zu ihren Aufgaben gehörte das Reinigen und Wiederaufstellen von Grabsteinen, die aufgrund von Friedhofsumgestaltungen an den Rand verlagert worden waren. Auf dem Friedhof in Wekelsdorf (Teplice nad Metuji) stand die Reinigung beschädigter Stellen und das Erneuern von Inschriften an alten Grabsteinen im Mittelpunkt. Ein Tagesausflug führte die Gruppe nach Hermsdorf (Heřmánkovice), wo sie bei der Neugestaltung eines Friedhofsabschnitts halfen, eine Hecke pflanzten und Gräber an der Friedhofsmauer pflegten. Das Grab von Thaddäus Herrmann, einem Lehrer und angesehenen Mitglied der Gemeinschaft, wurde ebenfalls wiederhergestellt, was die Verbindung zwischen den Generationen und die Verantwortung für den Erhalt der Kulturgeschichte verdeutlicht.

Neben den Arbeiten war das Workcamp auch ein Raum für Austausch und Geschichtsvermittlung. Die Gruppe erkundete auf Wanderungen nach Liebenau (Libná) und zum Versöhnungskreuz bei Wekelsdorf (Teplice nad Metují) die Region und ihre wechselvolle Geschichte. Die Studierenden zeigten sich besonders beeindruckt von den Geschichten der Sudetendeutschen und deren schwieriger Vergangenheit nach dem Zweiten Weltkrieg. Eine Einladung der Gemeinde Hermsdorf zu einem gemeinsamen Mittagessen ermöglichte es den Teilnehmern, sich über das Workcamp hinaus auszutauschen und Ideen für zukünftige Projekte zu entwickeln.

Die Präsentation der Ergebnisse und das Versprechen, auch in Zukunft die Zusammenarbeit fortzuführen, unterstrichen die positive Bilanz der Veranstaltung.

Der Abschluss des Workcamps wurde durch die Bürgermeisterin von Wekelsdorf, Věra Prokopová, gewürdigt. Die Präsentation der Ergebnisse und das Versprechen, auch in Zukunft die Zusammenarbeit fortzuführen, unterstrichen die positive Bilanz der Veranstaltung. Die Freiwilligen dankten besonders Josef Bitnar und Antonín Novotný, die trotz der Herausforderungen durch das Unwetter unermüdlich halfen, ebenso wie der Heimatpflegerin Christina Meinusch und den Studierenden der Prager Karls-Universität. Unterstützt vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, trägt dieses Projekt aktiv dazu bei, die Erinnerungen und Gedenkstätten zu bewahren und Brücken zwischen den Kulturen zu bauen.

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