Jeśli karty się zgadzają

wochenblatt.pl 4 dni temu
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Am Samstag, den 7. September lud das Oppelner Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen (DAZ) in der Szpitalna Str. 11 in Oppeln zu einem Treffen mit dem Skatspielen ein. Als Experten wurden vier erfahrene Skatspieler Eingeladen.


Die Besucher erfuhren zuerst, wie es beim Skatspielen allgemein zu geht. Alle eingeladenen Skatspieler hatten die Spielregeln gelernt, indem sie noch als Kinder den Erwachsenen beim Spielen zugesehen hatten. So auch Franciszek Świtała, Vorsitzender des Skatklubs Kuźnia Zawadzkie: „Seit 1961 spiele ich regelmäßig. Früher haben wir bei Familientreffen mit meinem Vater, Bruder, Schwager und meiner Schwester gespielt. Gleich um Geld, es machte keinen Sinn, es nur so zu spielen. Als ich als Jugendlicher die Obhut über unseren Dorfsaal innehatte, organisierte ich regelmäßig Skatturniere bei mir in Sandowitz. Für gewöhnlich endeten sie mit einem feierlichem Schweineschlachten und anschließendem Tanzabend. Es war immer ganz lustig, die Ehefrauen stießen dazu, es gab ein Orchester“, erinnert sich Franciszek Świtała, der Bruder von Antoni Świtała, der 2002 die polnischen Nationalmeisterschaften im Skat gewonnen hat. Auf dem Konto von Antoni Świtała: 160 Pokale – alles Errungenschaften von erfolgreichen Skatturnieren.

Angesprochen wurden auch verschiedene Meisterschaften, bei denen immer neue Karten benutzt werden, um jeglichen Verdacht auf Betrug zu minimieren. Die Gemeinde der Skatspieler ist so groß, dass Skatturniere am Meer organisiert werden, und sogar Kreuzfahrten, bei denen Skat gespielt wird, die nächste ist für Oktober geplant.

Im DAZ erzählten erfahrene Skatspieler, was das Kartenspiel ausmacht.
Foto: Manuela Leibig

Regeln schon im Internet

„Ich habe im Internet die Regeln gelesen, aber ich glaube, es ist zu kompliziert, um es alleine zu lernen“, ist der 17-jährige Adrian Piechulik, der unbedingt bei dem Treffen dabei sein wollte, überzeugt. Da hat er nicht ganz unrecht. Einer der Skatspieler der Runde sagte, er hat 10 Jahre lang gelernt, und behauptet von sich, er könne immer noch nicht so gut spielen. Momentan sind auch Skat-Handbücher auf dem Markt erhältlich. „Mein Opa erzählte mir, wie er früher immer mit seinem Vater spielte. Das hat mich beeindruckt. Ich wollte schon immer die Regeln kennenlernen, aber da Opa sehr lange nicht mehr gespielt hat, hat er sie leider vergessen. Das Treffen hier ist also wie für mich gemacht“, erzählt Adrian Piechulik, der kurzerhand seine Mutter und die jüngere Schwester überredete mitzukommen. Nach der allgemeinen Frage- und Antwortrunde setzte er sich gleich neben die Skat-Spieler und ließ sich beim Spiel die Regeln erklären.

Früher täglich im Zug gespielt

„Ich bekam nach dem Studium Arbeit in Kandrzin-Cosel und bin täglich von Oppeln mit dem Zug gependelt. Dort haben die Männer immer Skat gespielt, auf dem Hin- und auf dem Rückweg. Und nun hat das Handy jegliche Folklore und alles andere ersetzt, niemand spielt mehr Karten im Zug. Auch in Kreuzworträtseln kommt oft die Frage nach dem schlesischen Kartenspiel vor. Ich bin keine Schlesierin, aber es interessiert mich sehr, was es mit diesem Spiel auf sich hat. Also bin ich sehr gerne zu dem Treffen gekommen“, so Zdzisława Niżankowska aus Oppeln.

Zuschauen beim Spiel und Lernen: das war der zweite Teil des Treffens am Samstag. Foto: Manuela Leibig

Sensationell

Michael Materlik kann schon Skat spielen, das lernte er in Deutschland, wo er geboren wurde: „Das war 2013 im Urlaub, ich hatte viel Zeit, die ein Bekannter unserer Familie nutzte, um mir die Spielregeln beizubringen. Da man für Skat eigentlich drei Leute braucht, war das etwas problematisch, aber es gibt die Option, dass man mit einem ‚Blinden’ spielt, also es sind verdeckte Karten, und man deckt sie halt auf. Diese Option nutze ich, wenn ich mit meiner Oma spiele“, erzählt der 26-Jährige. Bei seiner Oma zu Hause wurde früher jeden Sonntag Skat gespielt, da kamen um 14 Uhr die Nachbarn hinzu und so vergingen die Sonntagnachmittage. Um die Regeln nicht zu vergessen, spielt Michael via App auf dem Handy, doch nach dem Treffen mit den Skatspielern im DAZ am Samstag, hat er nun Adressen von Skatvereinen in seiner Nähe, die er aufsuchen kann. „Jeden Donnerstag spielen wir bei mir in Zawadzki, am Mittwoch in Collonowska. Die Spieler aus Kruppamühle spielen am Freitag und die aus Pawonkau am Dienstag, das ist die Woiwodschaft Schlesien, aber sie unterliegen dem Skat-Bezirk Oppeln. Regelmäßig wird auch in Czarnowanz, Lugnian, Chrowitz und Gogolin gespielt“, weiß Franciszek Świtała.

Das DAZ ist offen dafür, bei Bedarf regelmäßige Treffen zum gemeinsamen Austausch über das Skat-Spiel zu organisieren. Foto: Manuela Leibig

Nicht nur einmal

„Wir haben schon letztes Jahr über so ein Treffen nachgedacht, aber da hätten wir die Organisation zeitlich nicht geschafft. Als wir erfuhren, dass die ‚Europäischen Tage des kulturellen Erbes‘ unter dem Motto ‚Vernetzung‘ stehen, dachten wir, dass es passen wird“, berichtet Weronika Wiese, Leiterin des DAZ und fügt hinzu: „Wenn der Bedarf da ist, können wir gerne in unseren Räumlichkeiten regelmäßige Treffen organisieren, bei denen Skatspieler Interessierten die Regeln des Spiels beibringen.“

Skat an den Mann bringen, gerne auch an die junge Generation, möchte ebenfalls Grzegorz Łyczko, Vizevorsitzender des Vereins zur Entwicklung von Derschau. Er hat früher sehr gerne Skat gespielt, aber mittlerweile gibt es keinen mehr in seiner Familie, der dieses Spiel mit ihm spielen könnte. „Meine Familie kommt aus Rybnik, Tichau und Mährisch Schönberg, also ein schlesischer Mix. Mein Opa hat mir dieses Kartenspiel beigebracht. Mein Onkel spielte so viel Skat, dass – wie sich nach seinem Tod herausgestellt hat – er beim Skat sein großes Schornsteinfegerunternehmen verspielt hat. Seitdem war Skat in unserer Familie tabu”, erzählt Grzegorz Łyczko aus seiner Familiengeschichte. Aber 50 Jahre nach dieser Tragödie kam er gerne ins DAZ, um wieder in Kontakt zu Skatspielern zu treten, und vielleicht den einen oder anderen Bewohner von Derschau oder Umgebung zukünftig für das Spiel begeistern zu können: „Ich wollte wissen, ob beim Spielen immer noch die deutschen Namen benutzt werden. Werden sie. In unserem Verein versuchen wir, vor allem den Kindern und Jugendlichen verschiedene Sportarten schmackhaft zu machen. Das ist aber alles andere als leicht, denn die Handys und Computer werden uns langsam zum Verhängnis. Unsere Jugendlichen lernen schon gerne, aber sie sind sehr ungeduldig. Sie wollen gleich Fußballspielen, ohne die Technik zu trainieren, und so ist es bei allem, nicht nur in unserem Verein. Dabei ist Skat eine mühselige, positivistische Vision der Entwicklung, deswegen ist es kein Zufall, dass dieses Spiel sich früher so sehr in Schlesien und Deutschland entwickelt hat, wo ein gewisses Arbeitsethos existierte. So auch beim Skat, ein Ziegelstein nach dem anderem, und vielleicht wird etwas daraus“, urteilt Grzegorz Łyczko.

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