Kiedy rycerz przychodzi do ratusza...

wochenblatt.pl 2 miesięcy temu
Zdjęcie: Daria Pisarek und ihre Ritter


Eine relativ neue Veranstaltung der deutschen Minderheit in der Woiwodschaft Ermland-Masuren ging vom 5. bis 9. August über die Bühne. Der Jugendpunkt in Bartenstein unter der Leitung von Paweł Urbański hatte zur zweiten Ausgabe der Kreativen Sommerwerkstatt mit deutscher Sprache „Deutsch mit Freude“ eingeladen.

Am Webstuhl – auch Chantal Stannik durfte es versuchen

Schon die Aufzählung der einzelnen Aktivitäten für die fünf Tage in der Werbung für das Projekt auf der Facebookseite der Regionaltanzgruppe „Saga“ war beeindruckend. Dabei handelte es sich bei der Werkstatt „nur“ um einen Ferienhorst (półkolonia), die Teilnehmer im Alter zwischen 12 und 17 Jahren übernachteten also ganz normal zuhause. Dass bis auf eine Ausnahme alles umgesetzt wurde, erweckt dann richtig Bewunderung.

Scheitern am Wetter!

Daria Pisarek und ihre Ritter

Die Ausnahme war einmal mehr dem Wetter zu verdanken, das am ersten Tag die Pläne der Organisatoren für eine Sportolympiade unter freiem Himmel durchkreuzte. Da kam ihnen dann ein anderer Programmpunkt zum Auftakt gerade recht – ein Vortrag zu psychischer Gesundheit von jungen Menschen und über den Umgang mit Stress. Der frühe Nachmittag nach dem gemeinsamen Mittagessen war unter der Leitung von Danuta Niewęgłowska, der Leiterin von „Saga“, an diesem und den folgenden Tagen verschiedenen Handarbeiten wie dem Anfertigen von Schlüsselanhängern mit Perlen oder von Armbändern auf einem kleinen Webstuhl gewidmet.

Für die fünf Tage spielte sich ein Tagesrhythmus ein: zu Beginn spielerischer Deutschunterricht, dann Training im Umgang mit gesellschaftlichen Fragen und am frühen Nachmittag manuelle Werkstätten. Die Lektionen in deutscher Sprache waren zum einen musikalisch mit Monika Krzenzek von der deutschen Minderheit in Ortelsburg und Chantal Stannik, der Kulturmanagerin des Instituts für Auslandsbeziehungen beim Verband der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren – hier ging es vor allem um gute Aussprache und neue Lieder. Zum anderen ging es um konkrete Spiele mit Chantal Stannik oder das Lernen von Wortschatz mit dem Animationstuch.

…einmal hinaus aus Bartenstein…

Paweł Urbański (re.) mit der Gruppe vor der Miniatur der Wallfahrtskirche Heilige Linde

Die Kinder und Jugendlichen blieben aber nicht immer in der Projektzentrale im Saal der Gesellschaft der deutschen Minderheit in Bartenstein am Busbahnhof. Am Mittwoch fanden sich die Teilnehmer des Projekts im Erlebnispark „Mazurolandia“ nahe der Wolfsschanze/Wilczy Szaniec bei Rastenburg/Kętrzyn wieder. Der Garten von Adolf Hitler, der Park der Miniaturen denkmalgeschützter Gebäude aus Ermland und Masuren oder das Museum der Militaria des Zweiten Weltkriegs lockten, vor allem aber die Ritterburg, wo die jungen Menschen Ritter werden und unter Aufsicht mit dem Schwert kämpfen durften. Dort war es sogar möglich, Ponys zu füttern.

Bei der Ferienwerkstatt ging es vor allem um neuen Wortschatz, gute Aussprache und neue Lieder.

Wenn der Ritter dann das Rathaus stürmt – bekommt er eine Führung. Den Einblick in die Stadtverwaltung gab es für die jungen Bartensteiner aber erst am letzten Tag. Am Tag davor landeten sie in der Kommandantur der Kreispolizei, wo der Umgang mit Cybergewalt, vor allem Mobbing, und Informationen zu Drogen Themen eines Vortrags waren. Hoffentlich werden die Kinder und Jugendlichen dieses Wissen nie benötigen! Bereits am zweiten Tag hatte ein Referent vom Gefängnisdienst ihnen die Dienste in Uniform, die Kommunikation mit ihnen, sowie das Recht und die Verfassung Polens vorgestellt, und sie auch über ihre Rechte als Schüler aufgeklärt, wozu die Teilnehmer dann eine Menge Fragen hatten.

Aktiver Unterricht im Saal der Gesellschaft der deutschen Minderheit in Bartenstein
Fotos: Daria Pisarek, Tanzgruppe „Saga“, Bartenstein

Es war an den fünf Tagen in Bartenstein ein vielseitiger, ganzheitlicher und fröhlicher Unterricht, der als solcher gar nicht zu erkennen war, auch wenn die Organisatoren für einen disziplinierten Ablauf sorgten. Als I-Tüpfelchen und zum Austoben für die Kinder gab es am Freitag zum Abschluss noch Tanzen mit der „Topporzer Kreuzpolka“ – und danach gute Noten von den Teilnehmern. Eine Herausforderung an die Leitung, denn – so endet deren eigener Sachbericht – „wir legen Jahr für Jahr die Latte noch höher“.

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