Wenn Sie diese Zeilen lesen, haben Sie bestimmt schon Ihre Weihnachtskarten gekauft, um diese rechtzeitig zu versenden. Haben Sie dabei auch an passende Briefmarken gedacht?
Weihnachtsgrüßewerden heute zumeist elektronisch übermittelt. Sie verstecken sich dann im Speicher der mobilen Endgeräte. Weihnachtskarten oder -briefe, die klassisch per Post versendet werden, strahlen dagegen ihre Botschaft von ihrem Platz auf der Anrichte oder unter dem Weihnachtsbaum an die ganze Familie aus. Mit einer weihnachtlichen Briefmarke auf der Postsendung kann die Freude des Empfängers noch gesteigert werden.
Weihnachtsbriefmarken sind nicht nur Wertmarken – sie sind ein festlicher Gruß, der Freude schenkt
Die erste Briefmarke der Welt erschien 1840 im damaligen Vereinigten Königreich Großbritannien und Irland. Die ungezähnte Marke „One Penny Black“ zeigt Königin Viktoria im Profil.
Es dauerte fast 60 Jahre, bis das Thema Weihnachten erstmals auf einer Briefmarke aufgegriffen wurde: 1898, auf einer kanadischen Marke mit dem Wort „Xmas“ (Abkürzung für Christmas), allerdings nur als Hinweis auf das Ausgabedatum. Die Briefmarke zeigt eine Weltkarte, auf der das Britische Weltreich farblich hervorgehoben ist. Für dieses galt ab dem 25. Dezember 1898 ein einheitlicher Posttarif von 2 Cent je halbe Unze (14 Gramm) Gewicht.
Weitere Jahrzehnte vergingen, bis Postdirektionen Weihnachten als Motiv für ihre Briefmarken entdeckten. In den USA erschien die erste Weihnachtsbriefmarke am 1. November 1962. In der Bundesrepublik Deutschland dauerte es noch bis zum Jahr 1969.Natürlich lässt es sich die nur 135 km² große, zu Australien gehörende Weihnachtsinsel (Christmas Island) nicht nehmen, ebenfalls Weihnachtsbriefmarken herauszugeben.
Die zum Weihnachtsfest herausgegebenen Briefmarken stellen Symbole dieses Festes, wie Christi Geburt oder den Tannenbaum, in den Vordergrund. Manchmal werden sie mit einem Preiszuschlag, der wohltätigen Zwecken zugutekommt,verkauft. Diese Zuschlagmarken nennt man in Deutschland „Wohlfahrtsmarken“.
Es gibt auch spezielle Postämter, die sich nur um Weihnachtspost kümmern, insbesondere um die von Kindern, zum Beispiel das Christkindbüro in 51777 Engelskirchen und in A-6635St. Nikolaus. In Österreich gibt es seit 75 Jahren das Sonderpostamt 4411 Christkindl, an das Kinder ihre Weihnachtswünsche senden können.
Seit 1999 bietet auch die Slowakische Post (Slovenská pošta) eine Adresse für Kinder, die dem Christkind (Ježiško) schreiben oder ihm ein selbstgemaltes Weihnachtsbild senden möchten. Tausende Briefe aus aller Welt erreichen jedes Jahr Ježiško unter der Adresse: SK – 999 99 Ježiško.
Wer den Absender angibt, bekommt vom Christkind und dessen fleißigen Helfern in Rajecká Lesná auch eine Antwort. Zu so einem Brief passt die diesjährige slowakische Weihnachtsbriefmarke sehr gut, denn sie zeigt eine Kinderzeichnung. Ježiško ist modern und hat zur Weihnachtszeit auch eine Homepage. Die Internet-Adresse lautet:www.jezisko.sk.Damit „Frohe Weihnachten“!
Dr. Heinz Schleusener
Heinz Schleusener ist in Berlin aufgewachsen. Heute lebt er in der Slowakei und schreibt regelmäßig für das Karpatenblatt
Ein Blick über den Plätzchentellerrand
Weihnachtstraditionen weltweit:Was bedeutet die Weihnachtszeit für die deutschen Minderheiten? Die ifa-Redakteurinnen und Redakteure haben nachgefragt und aus verschiedenen Länderninspirierende Einblicke erhalten.