Kurorty zimowe w kryzysie

wochenblatt.pl 10 godzin temu
Zdjęcie: Die Tourismusbranche in Bayern ist derzeit angeschlagen. Foto: Softeis/Wikipedia


Die anhaltende Wirtschaftskrise in Deutschland könnte die Tourismusbranche in den Alpen bedrohen. Einer der Hauptgründe dafür ist nach Ansicht von Ökonomen und Experten die Verunsicherung der deutschen Verbraucher, die ihr Geld derzeit lieber auf die Seite legen, als es auszugeben. Mehr noch: Die Konsumzurückhaltung in Deutschland dürfte sich auch auf Österreich und die Schweiz auswirken. Das liegt daran, dass die Gäste aus Deutschland in vielen Winterurlaubsorten dort immer noch die größte oder zumindest eine der größten Gruppen darstellen.


Vor allem Skiurlaube gehören traditionell zu den sehr teuren – als Faustregel gilt, dass eine Woche in einem Skigebiet so viel kostet wie drei Wochen Sommerurlaub. Diese hohen Kosten sind einer der Gründe, warum viele Menschen für den Winterurlaub und nicht für den Sommerurlaub sparen. Auch die Struktur des Urlaubs ändert sich, so Dennis Utzerath, Tourismusexperte der Boston Consulting Group (BCG): „In Deutschland wird nur noch selten für einen Haupturlaub gespart, obwohl die Menschen dafür günstigere Reiseziele wählen.“ Er fügt hinzu, dass sich das Gefühl der finanziellen Instabilität eher in zusätzlichen Kurzurlauben niederschlägt.

Skiurlaube gehören traditionell zu den sehr teuren – als Faustregel gilt, dass eine Woche in einem Skigebiet so viel kostet wie drei Wochen Sommerurlaub.

„Haupturlaub“ hat Vorrang

Nach einer Reiseanalyse der Forschungsgruppe Urlaub und Reisen (FUR) in Kiel ist in den letzten zwei Jahren ein Trend zu beobachten, sich auf eine Haupturlaubsreise pro Jahr zu beschränken. In früheren Jahren unternahmen viele Reisende mehrere Urlaubsreisen oder machten zusätzliche Kurzurlaube. Heute legen die Reisenden jedoch eher Wert auf eine Hauptreise, bei der sie sich etwas gönnen wollen und nicht so sehr auf den Preis achten. Da Skireisen also oft eine zweite Reise neben dem Haupturlaub im Sommer sind, ist der Rückgang der Beliebtheit des Wintertourismus zu erwarten. Dies gilt umso mehr, als die Alpen in den letzten beiden Wintern vielerorts schneefrei waren. Trotzdem: An Besuchern hat es in den letzten beiden Wintern keineswegs gemangelt. Das Schweizer Bundesamt für Statistik verzeichnete für Januar, Februar und März 2024 einen starken Anstieg der Übernachtungszahlen im Vergleich zur Vorsaison! Dazu haben auch die deutschen Urlauber beigetragen. Letztere entscheiden sich jedoch häufig für Sparangebote, auch wenn viele Menschen nun wieder etwas mehr Geld in der Tasche haben: „Der Grund dafür ist, dass die Löhne in Deutschland 2024 stärker gestiegen sind als die Inflation“, sagt Jürgen Michels, Chefvolkswirt der Bayerischen Landesbank (BayernLB), und fügt hinzu: „Trotz höherer Realeinkommen hielten sich die Verbraucher jedoch zurück und die Sparquote stieg. Darin könnte sich die zunehmende Verunsicherung der Haushalte über die politische Lage widerspiegeln, aber auch die Sorge um den Arbeitsplatz spielt eine Rolle.“

Die Tourismusbranche in Bayern ist derzeit angeschlagen.
Foto: Softeis/Wikipedia

Auswirkungen auf die Schweiz und Österreich

„Wer derzeit von Deutschland nach Österreich und in die Schweiz reist, muss damit rechnen, dass es nicht so gut läuft wie im letzten Winter“, warnt BCG-Experte Dennis Utzerath. Die Hotellerie hat in den letzten Monaten eine Abschwächung der Buchungen erlebt, obwohl der Jahresbeginn stark war. Vorausbuchungen allein sind daher kein verlässlicher Indikator, denn die einen stornieren, die anderen buchen kurzfristig um, und wieder andere entscheiden sich kurzfristig für oder gegen eine Urlaubsreise. Die Stimmung unter den deutschen Hoteliers ist daher schlechter als in den beiden Vorjahren, so die regelmäßige Konjunkturumfrage des Münchner Ifo-Instituts: „Zum einen scheinen die Verbraucher kein Vertrauen in die sinkende Inflationsrate zu haben, zum anderen machen sich viele Menschen zunehmend Sorgen um die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes. Deshalb wird Geld zur Seite gelegt“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Forschung. Es gibt noch einen weiteren Effekt: „Während der Corona-Pandemie haben inländische Reiseziele an Beliebtheit gewonnen“, betont BCG-Tourismusexperte Dennis Utzerath und fährt fort: „Es sind diese Ziele, die 2024 nicht so gut abgeschnitten haben. Auch in den Nachbarländern sieht es schlechter aus“. Die Ifo-Umfrage zeigt deutlich, dass die Deutschen wieder verstärkt in ferne Länder reisen. Die Stimmung in den Reisebüros und bei den Reiseveranstaltern, die viele Reisen in ferne Länder organisieren, ist demnach deutlich besser als in der heimischen Hotellerie: „Das ist ein klares Indiz dafür, dass ausländische Ziele eher gebucht werden“, sagt Ifo-Forschungschef Klaus Wohlrabe.

Bayerische Depression

Bayern ist Deutschlands beliebtestes Winterurlaubsziel, doch die Tourismusbranche leidet derzeit unter einer Flaute: „Die Hotellerie spürt die wirtschaftliche Lage, es herrscht Kaufzurückhaltung“, erklärt Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga in Bayern. Den Betrieben geht es nicht gut, weil die Kosten aus dem Ruder laufen. Die Lohnsituation ist extrem schwierig. Personal, Energie, alles ist viel teurer geworden, dazu kommt die Erhöhung der Mehrwertsteuer. Das bestätigt auch BCG-Berater Dennis Utzerath: „Das Thema steigende Kosten macht die Hotellerie in Deutschland wirklich kaputt“.

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