Wirtschaft: In Deutschland wächst die Hoffnung auf ein Ende der Krise

wochenblatt.pl 1 tydzień temu
Zdjęcie: Die dunklen Wolken über der deutschen Wirtschaft ziehen langsam ab. Foto: Daniel Guillin/Wikipedia


Hoffnung unter dem Weihnachtsbaum

Die Deutschen warten mit zunehmender Ungeduld auf eine Belebung der Wirtschaft. Alle paar Wochen gibt es Anzeichen für eine Besserung, aber um das Ende der Krise zu verkünden, muss man sich weiterhin gedulden. Wie lange noch? Nach Ansicht von Ökonomen ist im nächsten Jahr nicht nur in der Bundesrepublik, sondern auch darüber hinaus mit einem Ende der wirtschaftlichen Stagnation zu rechnen.

Diese Nachricht stimmt nicht nur die Deutschen optimistisch, sondern auch die Volkswirtschaften in Europa. Für die meisten hoch entwickelten Länder der Europäischen Union war das vergangene Jahr wirtschaftlich eher durchwachsen, für einige sogar schwach, was zu einem großen Teil auf die Flaute in Deutschland zurückzuführen ist. Denn es ist kein Geheimnis: Kommt die europäische „Wirtschaftslokomotive“ Deutschland nicht voran, geraten auch die anderen, stark von ihr abhängigen Volkswirtschaften ins Stocken. Auch sie kämpfen mit Problemen und warten verständlicherweise auf positive Signale aus Berlin.

2026 – das Ende der Krise

Es ist jedoch noch zu früh, um das Ende der wirtschaftlichen Probleme in der Bundesrepublik Deutschland auszurufen. Dies zeigt unter anderem die Tatsache, dass die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal dieses Jahres nach dem Rückgang im Frühjahr keine Wachstumsimpulse verzeichnete. Zudem teilte das Statistische Bundesamt mit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum Vorquartal stagniert habe. Gleichzeitig betonen die Fachleute der Behörde jedoch, dass vieles darauf hindeutet, dass die Wirtschaftsleistung in Deutschland im letzten Quartal dieses Jahres zulegen könnte. Sollte das eintreffen, würde die größte Volkswirtschaft Europas knapp einem dritten Jahr ohne Wachstum entgehen. Auf dieser Grundlage und aufgrund weiterer wichtiger Faktoren gehen Ökonomen in Deutschland davon aus, dass die Krise im kommenden Jahr überwunden sein dürfte. Dazu sollen unter anderem milliardenschwere Regierungsinvestitionen in Infrastruktur und Verteidigung beitragen, die offenbar bereits Wirkung zeigen.

Ungünstige Faktoren

Bevor man jedoch wieder stolz auf die Stärke der deutschen Wirtschaft sein kann – die nach wie vor zu den größten der Welt gehört –, lohnt sich ein Blick auf die vergangenen sechs Monate. Leider fielen diese eher ernüchternd aus. Wie Fachleute berechnet haben, sind die Exporte von Waren und Dienstleistungen „Made in Germany“ in diesem Zeitraum um 0,7 Prozent gesunken. Hinzu kommen die höheren Zölle, die US-Präsident Donald Trump verhängt hat und die Deutschland als Exportnation stark belasten. Auch die Entwicklung auf dem chinesischen Markt, auf dem sich deutsche Unternehmen eine Erholung erhofft hatten, blieb hinter den Erwartungen zurück und zeigt weiterhin Schwäche.

Nicht nur Ökonomen in Deutschland haben angekündigt, dass sie für nächstes Jahr ein Ende der wirtschaftlichen Stagnation erwarten.

Die Folge: Diese ungünstigen Rahmenbedingungen führten dazu, dass die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal dieses Jahres vor allem durch schwächere Exporte gebremst wurde. Und das, obwohl die Investitionen leicht gestiegen sind, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Zudem dämpfen steigende Preise für Lebensmittel und Dienstleistungen den privaten Konsum. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der private Verbrauch in Deutschland zum ersten Mal seit dem letzten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorquartal um 0,3 Prozent zurückging – etwa weil Haushalte weniger für Restaurantbesuche ausgaben.

Druck auf dem Arbeitsmarkt

Diese Entwicklungen führen dazu, dass viele Verbraucher in Deutschland selbst in der Weihnachtszeit ihre Ausgaben zurückfahren wollen. Das ist laut Experten besorgniserregend, denn normalerweise ist die Vorweihnachtszeit für den Handel eine Phase besonders hoher Umsätze. Entsprechend groß ist die Sorge vieler Einzelhändler, die sich derzeit mit nachvollziehbaren wirtschaftlichen Befürchtungen konfrontiert sehen.

Auch der Arbeitsmarkt steht angesichts der wirtschaftlichen Lage unter Druck. In wichtigen Branchen, vor allem in der für Deutschland bedeutenden Automobilindustrie, gingen im Laufe des Jahres fast 50.000 Arbeitsplätze verloren. Und obwohl im Herbst dieses Jahres eine leichte Entspannung am Arbeitsmarkt – auch in der Autoindustrie – festzustellen war und dies als „Lichtblick“ gewertet wurde, bleiben die Hersteller vorsichtig. Gleichzeitig setzen sie große Hoffnungen auf das Jahr 2026, in dem – wie eingangs erwähnt – die wirtschaftliche Stagnation enden soll. Sollte sich der positive Trend bestätigen, wird Deutschland wieder jenes Land sein, das wir kennen, an das wir gewöhnt sind und das wir uns wünschen.

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