4. Sonntag der Fastenzeit – B
1. Lesung: JOS 5, 9A.10–12
2. Lesung: 2. KOR 5, 17–21
Evangelium: LK 15, 1–3.11–32
Verloren gehen
Der barmherzige Vater und der verlorene Sohn stehen im Mittelpunkt des Evangeliums am 4. Sonntag der Fastenzeit. Wenn ein junger Mensch verloren geht, erschüttert das sein Umfeld. Am meisten ist davon die Familie, besonders die Eltern, betroffen. Der Mensch kann durch verschiedene Umstände verloren gehen. Er wird gesucht und manchmal dauert es lange, bis er gefunden wird. In einigen Fällen, können die Menschen nur noch tot aufgefunden werden.
Solange eine Möglichkeit zu Reue, Umkehr und zum Neubeginn besteht, ist der Mensch nicht verloren.
Im übertragenen Sinne, kann der Mensch innerlich verloren gehen. Wir stellen dann fest: Sie oder er haben sich im Leben verirrt, sie haben sich im Gestrüpp unmoralischen Verhaltens verlaufen. Solche Zustände werden mit Bedauern und Mitleid begleitet. Oft kann für die innerlich verloren Gegangenen wenig bzw. gar nichts getan werden. Was bleibt, ist die Hoffnung, dass Menschen in ausweglosen Situationen doch noch einsehen, dass sie eine Zukunft haben, wenn sie einlenken.
Sich wiederfinden
Jesus erzählte seinen Gegnern folgendes Gleichnis: „Ein Mann hatte zwei Söhne. Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: ‚Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht!‘ Da teilte der Vater das Vermögen unter sie auf. Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land. Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen.“ Er wurde mittellos arm und hatte nichts mehr zu essen. „Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluss, ich aber komme hier vor Hunger um. Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt. Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner! Dann brach er auf und ging zu seinem Vater.“ Aus Notsituationen einen Ausweg suchen, sich selbst dort hinbringen, wo es sicher ist. Neue Wege in die Sicherheit suchen und wagen, diese auch zu gehen. Solange eine Möglichkeit zu Reue, Umkehr und zum Neubeginn besteht, ist der Mensch nicht verloren.
Auf- und angenommen
Als der verloren geglaubte Sohn nach Hause ging, sah ihn sein Vater schon von Weitem kommen und hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Der Vater ließ für ihn ein großes Fest ausrichten mit der Begründung: „Dieser, mein Sohn, war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden.“
Dieses Gleichnis weist darauf hin, dass Gott barmherzig ist. Das bestätig der Apostel Paulus mit den Worten: „Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat, indem er ihr ihre Verfehlungen nicht anrechnete und unter uns das Wort von der Versöhnung aufgerichtet hat. Wir sind also Gesandte an Christi statt und Gott ist es, der durch uns mahnt: Lasst euch mit Gott versöhnen!“ Denn wenn „jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ In das Neue gehören wir hin, damit wir nicht verloren gehen.