Tarnowitz (Tarnowskie Góry) ist eine Stadt mit einer äußerst farbenfrohen Geschichte, und einer ihrer wichtigsten Zeugen ist die Erlöserkirche. Dies ist eine evangelische Kirche, die seit über 200 Jahren am Marktplatz von Tarnowitz steht. Ihre Geschichte ist eng mit der Stadtgeschichte und dem Schicksal der oberschlesischen lutherischen Gemeinschaft verbunden.
Schon im 16. Jahrhundert zog Tarnowitz Menschen aus verschiedenen Regionen an, die neue religiöse Ideen mitbrachten. 1529 wurde die erste protestantische Kirche der Stadt errichtet – die heutige Pfarrkirche St. Peter und Paul. Doch die Phase der religiösen Freiheit wurde durch die Religionskriege im 17. Jahrhundert unterbrochen. Die Habsburger, die den Katholizismus stärkten, nahmen den Evangelischen ihre Kirchen weg und vertrieben die Geistlichen.
Von der provisorischen Kapelle zur neoromanischen Erlöserkirche
Die Situation änderte sich erst nach der Übernahme Schlesiens durch Preußen. In den 1740er Jahren errichteten die Evangelischen in Tarnowitz erneut ein Gebetshaus am Marktplatz, auf einem Grundstück, das der Kaufmann Fryschtazki geschenkt hatte. 1780 wurde das provisorische Gebäude durch die barocke Erlöserkirche ersetzt, entworfen vom Architekten Christoph Worbs aus Groß Strehlitz (Strzelce Opolskie) und gebaut vom Zimmermann Johann Karl Henning aus Oppeln (Opole).
Die evangelische Gemeinde in Tarnowitz ist die älteste ihrer Art in Oberschlesien. Ihre Anfänge reichen bis in die Zeit der Reformation zurück, die heutige Gemeinde entstand nach 1742, als die preußischen Behörden die Errichtung neuer evangelischer Kirchen erlaubten.
Ende des 19. Jahrhunderts entschied man sich für einen umfassenden Umbau der Kirche. Das Projekt im neoromanischen Stil wurde vom bayerischen Architekten Adolf Seiffhart erstellt. Es entstand ein Bauwerk mit romanischen Merkmalen, darunter ein Arkadengesims, Triforien, eine Rosette mit einem Buntglasfenster sowie ein rundbogiges Portal. Vom Marktplatz aus ist ein einzelner Querschiffarm und ein quadratischer Turm sichtbar. Das helle Kircheninnere wird von Emporen umgeben, über dem Altar erhebt sich die Kanzel, und die Schönheit wird durch die Orgel von 1904 vervollständigt, die heute bei den Tarnowitzer Abenden der Orgel- und Kammermusik genutzt wird. In der Kirche befindet sich auch eine Grabplatte aus dem 17. Jahrhundert für Georg Friedrich von Wirbski, gestiftet von seiner Frau Anna Maria.
Die evangelische Gemeinde in Tarnowitz ist die älteste ihrer Art in Oberschlesien.Foto: A. Polanski
Evangelische Gemeinde und heutige Nutzung
Die evangelische Gemeinde in Tarnowitz ist die älteste ihrer Art in Oberschlesien. Ihre Anfänge reichen bis in die Zeit der Reformation zurück, die heutige Gemeinde entstand nach 1742, als die preußischen Behörden die Errichtung neuer evangelischer Kirchen erlaubten. 1817 trat sie der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union bei. Obwohl nach dem Zweiten Weltkrieg das Gemeindevermögen stark geschrumpft ist, blieben die Erlöserkirche und das Gebäude in der Stalmacha-Straße im Besitz der Gläubigen.
Heute dient die Kirche weiterhin den Gläubigen der Evangelisch-Augsburgischen Gemeinde unter Pfarrer Sebastian Mendrok. Sie ist auch ein Ort kultureller Veranstaltungen wie Konzerte, Ausstellungen und Treffen und erinnert sowohl an die spirituelle als auch an die historische Rolle der Evangelischen in Tarnowitz.










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