Zocken zur Demokratiebildung

wochenblatt.pl 1 godzina temu
Zdjęcie: Zwischendurch begaben sich die Jugendlichen auch auf die Spuren der Geschichte. Foto: Haus der deutsch-polnischen Zusammenarbeit


„Smarter durch Gaming“?

Das 23. Jugendgipfeltreffen des regionalen Weimardreiecks verband auch dieses Mal wieder Jugendliche aus Polen, Deutschland und Frankreich zu einem Thema. Die Teilnehmer kamen diesmal in Nordrhein-Westfalen in Deutschland zusammen und beschäftigten sich mit dem Thema Gaming.

Jugendgipfel des Weimarer Dreiecks: Austausch und Bildung

Vom 18. bis 23. August fand das 23. Jugendgipfeltreffen des regionalen Weimardreiecks statt. Diese Treffen bringen jedes Jahr Jugendliche aus der Woiwodschaft Schlesien, Nordrhein-Westfalen in Deutschland und Hauts-de-France in Frankreich zusammen. Die Teilnehmer fahren dabei jedes Jahr an einen anderen Ort innerhalb der drei Regionen und lernen dort unter einem übergeordneten Thema sich selbst und die Kultur näher kennen. Das Ziel der Jugendgipfeltreffen ist es, die Jugendlichen zu einem Thema aufzuklären, sie Kontakte mit anderen knüpfen zu lassen und Werte wie Demokratie und Freiheit näherzubringen. Auf polnischer Seite werden die Treffen jährlich vom Haus der deutsch-polnischen Zusammenarbeit und der Woiwodschaft Schlesien organisiert.

Die Jugendlichen haben auch selbst sich mit dem Thema Gaming beschäftigt.
Foto: Haus der deutsch-polnischen Zusammenarbeit

Gaming als Lernfeld: Demokratie, Digital Wellbeing und Nachhaltigkeit

Das diesjährige Jugendgipfeltreffen fand dabei unter dem Titel „Zukunft aktiv (mit)gestalten? – Smarter durch Gaming“ in Köln statt. Die Jugendlichen lernten dabei in Workshops und durch Treffen mit Politikern sowie Wirtschaftsvertretern, wie aus dem Hobby Gaming hilfreiche Hinweise fürs Leben gewonnen werden können. Julius Niggemeyer begleitete die Jugendlichen vor Ort und erklärt, was die Hauptziele des 23. Jugendgipfeltreffens waren:

„Die verschiedenen wichtigen nachhaltigen Aspekte in der Gaming-Branche wollten wir beleuchten. Dafür beschäftigten wir uns vor allem mit den drei Schwerpunkten Demokratiebildung, Digital Wellbeing und Nachhaltigkeit in der Gaming-Branche. Dazu hatten wir einige Experten und Referenten aus der Branche eingeladen, damit sie interaktive Workshops mit den Jugendlichen zusammen durchführten.“

Zwischendurch begaben sich die Jugendlichen auch auf die Spuren der Geschichte.
Foto: Haus der deutsch-polnischen Zusammenarbeit

Gaming als Interkultureller Austausch: Kulturen kennenlernen

Workshops und Treffen mit Experten waren aber nicht das Einzige, was die Jugendlichen in Deutschland unternahmen. Vor allem sollten sie sich auch untereinander kennenlernen, sich über ihre verschiedenen Kulturen austauschen und Kontakte knüpfen. Dazu fand am Anfang der Reise ein „interkultureller Abend“ statt. Den Ablauf des Abends konnten die Jugendlichen selbst planen und durchführen und sich so auf ihre eigene Art und Weise kennenlernen. Julius Niggemeyer erinnert sich an den interkulturellen Abend:

„Die Teilnehmer stellten den anderen die Kultur des Landes oder der Region vor. Viele brachten auch traditionelle Speisen und Getränke mit, die dann verkostet wurden. Aus Polen waren zum Beispiel auch zwei dabei, die einen traditionellen Tanz vorgetanzt haben. So etwas ist immer sehr schön, weil das die Gruppen ein bisschen näher zusammenbringt und dieses Gemeinschaftsgefühl noch ein bisschen verstärkt.“

Das Ziel der Jugendgipfeltreffen ist es, die Jugendlichen zu einem Thema aufzuklären, sie Kontakte mit anderen knüpfen zu lassen und ihnen Werte wie Demokratie und Freiheit näherzubringen.

Aber auch so waren die Jugendlichen frei, abends auf eigene Faust Köln zu erkunden. Eine von ihnen war Elisa Lippolis aus Aachen. Sie nahm zum ersten Mal am Jugendtreffen teil. Das Prinzip des diesjährigen Jugendgipfels interessierte sie besonders:

„Ich interessiere mich zum einen sehr für Gaming, zum anderen finde ich es aber nochmal interessanter, mich mit anderen Jugendlichen aus anderen Kulturen zu unterhalten. Auch wenn es Nachbarländer von Deutschland sind, sind es doch andere Kulturen, und hier konnte ich mich mit ihnen darüber austauschen.“

Highlights des Jugendgipfels: Besuch der Gamescom Köln

Dass das 23. Jugendgipfeltreffen aber genau zu dieser Zeit in Köln mit dem Thema Gaming stattfand, ist kein Zufall: Gleichzeitig wurde dort eine Videospielmesse mit globaler Bedeutung ausgerichtet: die „Gamescom“. Ein Besuch dieser stand natürlich an, und der kam auch sehr gut an. Lais Ribeiro Ga Silva, die direkt aus Köln kommt, fand besonders eines sehr interessant:

„Auf der Bühne waren dort einmal auch die Mitglieder des Jugendforums NRW. Die Mitglieder kamen alle aus einer anderen Nation und haben auch Fragen zum Forum selbst beantwortet. Das fand ich sehr cool.“

Zwischendurch begaben sich die Jugendlichen auch auf die Spuren der Geschichte.
Foto: Haus der deutsch-polnischen Zusammenarbeit

Die Jugendlichen konnten dort weiterhin die neuesten Spiele ausprobieren und sich über Neuerscheinungen und Neuigkeiten der Gamingbranche informieren. Zugleich lernten sie aber auch, wie umfassend das Thema Gaming heutzutage genutzt werden kann und welche Bedeutung es für die Verbindung von Menschen haben kann.

„Smarter durch Gaming“: Erkenntnisse für den Alltag

Den Abschluss des 23. Jugendgipfeltreffens bildete ein Besuch in der Nordrhein-Westfälischen Staatskanzlei. Dort trafen die Jugendlichen wichtige deutsche Landespolitiker und konnten ihnen Fragen stellen, die sie bewegten. Auch Fragen zum Thema Gaming wurden gestellt, da Nordrhein-Westfalen bekannt ist als die „Technologiehochburg Deutschlands“ und auch allein durch die Gamescom eine große Bedeutung in der deutschen Gamingbranche einnimmt.

Auch ein Besuch der Staatskanzlei in Nordrhein-Westfalen stand an.
Foto: Haus der deutsch-polnischen Zusammenarbeit

Das Jugendgipfeltreffen endete am 23. August. Finn Uhlenbrock aus Borghorst erinnert sich, was ihn am meisten interessiert hat:

„Am interessantesten fand ich die Gamescom, aber auch einen Kongress, den wir besucht haben. Dort konnten wir uns mit anderen austauschen und haben zum Beispiel gelernt, wie man mit Gaming den Alltag revolutionieren kann oder Gaming dazu benutzt, präventiv gegen Radikalisierung vorzugehen.“

Zukünftige Chancen: Deutsche Minderheit und europäischer Dialog

Insgesamt wurde das 23. Jugendgipfeltreffen des regionalen Weimardreiecks von den Teilnehmern sehr positiv aufgenommen. Die Jugendlichen freuten sich besonders darüber zu lernen, wie ihre Interessen angewendet werden können. Zugleich knüpften sie neue Kontakte und lernten die Kultur der jeweils anderen kennen.

Die Teilnehmer haben untereinander neue Kontakte geknüpft.
Foto: Haus der deutsch-polnischen Zusammenarbeit

Die Jugendgipfeltreffen bieten auch für Jugendliche der deutschen Minderheit eine Möglichkeit, sich zu vernetzen und ihre Kultur mehr zu zeigen, sagt Agata Rychter, die Koordinatorin des Projektes beim Haus der deutsch-polnischen Zusammenarbeit:

„Für die Jugendlichen der deutschen Minderheit war es eine besondere Gelegenheit, ihre doppelte Identität sichtbar zu machen – einerseits als Teil der polnischen Gesellschaft, andererseits mit starken kulturellen Wurzeln in der deutschen Tradition. Das Treffen gab ihnen die Möglichkeit, ihre Perspektiven einzubringen und zu zeigen, dass die deutsche Minderheit ein aktiver Teil des europäischen Dialogs ist.“

Die neu gewonnenen Kenntnisse können Mitglieder der deutschen Minderheit dann in ihren eigenen Organisationen einbringen: sei es zum länder- und sprachenübergreifenden Austausch oder zur Vernetzung innerhalb der Minderheit selbst.

Die Jugendlichen nahmen an Vorträgen und Workshops zum Thema Gaming teil.
Foto: Haus der deutsch-polnischen Zusammenarbeit

Auch nächstes Jahr wird wieder ein Jugendgipfeltreffen im Sinne der interkulturellen Zusammenarbeit stattfinden, dann an einem anderen Ort in Polen oder Frankreich. Entsprechende Informationen sind dann auf der Website des Hauses der deutsch-polnischen Zusammenarbeit zu finden.

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