Phänomenal!
Obwohl erst sieben von 34 Spieltagen der aktuellen Saison der deutschen Bundesliga absolviert sind, kann man bereits jetzt behaupten, dass Bayern München höchstwahrscheinlich erneut den Meistertitel erringen wird. Der Stolz Bayerns hat bislang alle Spiele dieser Saison gewonnen. Zählt man die Begegnungen in der Champions League, im DFB-Pokal und im DFL-Supercup hinzu, kommen die Bayern auf elf Siege in Folge! Und das, obwohl sie verletzungsbedingt nicht in Bestbesetzung antreten – unter anderem ohne Musiala, Davies und Stanić.
Diese Siegesserie hat dazu geführt, dass Fußball-Experten in ganz Europa den FC Bayern als „phänomenal“ bezeichnen. Zu diesem Zeitpunkt der Saison kann man dieser Einschätzung nur zustimmen. Was den Kampf um die Meisterschaft in der 1. Bundesliga betrifft, ist bemerkenswert, dass die Schützlinge von Vincent Kompany bereits zu Beginn der Saison drei ihrer fünf größten Konkurrenten besiegt haben. Zum Auftakt bezwangen sie RB Leipzig zu Hause mit 6:0 und am 6. Spieltag Eintracht Frankfurt mit 3:0. Im Spitzenspiel des vergangenen Spieltags – dem sogenannten „Klassiker“ – schlug Bayern in München den bis dahin ungeschlagenen Rivalen Borussia Dortmund mit 2:1.
Zur Halbzeit 1:0
In den ersten 45 Minuten wirkten die Gäste verängstigt, zaghaft und hilflos – ausschließlich auf Zerstörung bedacht. Die Gastgeber nutzten das aus, griffen ununterbrochen an und sorgten immer wieder für gefährliche Situationen vor dem Tor des BVB. Eine davon führte in der 22. Minute zum Erfolg: Kane köpfte nach einer Flanke von Kimmich das 1:0 für Bayern.
In der 1. Bundesliga, der Champions League, dem DFB-Pokal und dem DFL-Supercup hat Bayern München elf Spiele in Folge gewonnen!
Zu diesem Zeitpunkt glaubte man, dass weitere Tore nur eine Frage der Zeit seien. Doch das blieb aus – die Münchner ließen vor der Pause mehrere gute Chancen ungenutzt. Die Bayern-Fans störte das jedoch kaum. Sie sahen, dass Dortmund wie gelähmt war, und warteten gelassen auf die zweite Halbzeit und weitere Tore ihrer Lieblinge.
Eine andere Borussia
Nach der Pause präsentierte sich jedoch eine ganz andere Borussia – kaum wiederzuerkennen: mutig, entschlossen, offensiv. So offensiv, dass die Münchner zeitweise kaum aus der eigenen Hälfte herauskamen – etwas, das man in dieser Saison bisher nicht gesehen hatte.
Die Gäste erspielten sich mit Leichtigkeit gute Torchancen und hätten in der 65. Minute nach einem Fehler von Kimmich den Ausgleich erzielen müssen. Doch Adeyemi, frei vor Neuer, schoss am Tor vorbei. Diese verpasste Gelegenheit rächte sich in der 78. Minute: Olise nutzte im Strafraum des BVB eine Unaufmerksamkeit von Bellingham und erhöhte auf 2:0. Ende der Spannung? Keineswegs.
Kampf bis zum Schluss
Dortmund griff weiter an und kam in der 84. Minute durch Brandt nach einer Flanke von Ryerson zum Anschlusstreffer – die Spannung war zurück. Doch am Ende ließ der Rekordmeister nichts mehr anbrennen. Nach dem Gegentor übernahm Bayern wieder die Kontrolle und hätte sogar noch ein drittes Tor erzielen können.

Foto: Manulux / Wikipedia
Am Ende gewann der deutsche Meister mit 2:1 – es war der erste Ligasieg des FCB gegen den BVB seit dem 4. November 2023. Dortmund hingegen kassierte die erste Niederlage der laufenden Bundesligasaison. Wer kann Bayern also noch stoppen?
Zeit für Leverkusen
Zu den gefährlichsten Gegnern, gegen die Bayern in dieser Saison noch nicht gespielt haben, zählen der VfB Stuttgart und der aktuelle Vizemeister Bayer 04 Leverkusen. Vielleicht liegt das aber nur daran, dass die Münchner bisher noch nicht die Gelegenheit hatten, gegen diese Teams anzutreten.
Gegen den VfB Stuttgart trafen sie allerdings bereits im DFL-Supercup und siegten in der Hauptstadt Baden-Württembergs mit 2:1. Die Begegnung mit Bayer 04 steht kurz bevor – am 9. Spieltag in der bayerischen Landeshauptstadt. Der Favorit ist klar, doch das Spiel verspricht Spannung. Denn Bayer präsentiert sich von Woche zu Woche stärker, obwohl die Werkself bislang nicht auf alle Leistungsträger zurückgreifen konnte – insbesondere nicht auf Telli, Schick und Serlo.
Guter Start der Werkself
Ohne dieses Trio trat Leverkusen am 7. Spieltag beim 1. FSV Mainz 05 an und gewann mit 4:3. Die Gäste begannen druckvoll und gingen in der 11. Minute durch einen Elfmeter von Grimaldo in Führung. In der 24. Minute erhöhte Kofane auf 2:0. Der Zwei-Tore-Vorsprung ließ Bayer etwas nachlässig werden, was Mainz in der 34. Minute durch Lee zum 1:2-Anschlusstreffer nutzte. Doch kurz vor der Pause stellte erneut Grimaldo nach Vorarbeit von Hoffmann den alten Abstand wieder her – 3:1 (45.+3).
Das ehrgeizige Mainz
Nach dem Seitenwechsel spielte Mainz mutig nach vorne und verkürzte in der 71. Minute durch einen Elfmeter von Amiri auf 2:3. Danach drängte der FSV mit aller Macht auf den Ausgleich. In der 87. Minute nutzte Bayer jedoch einen Konter eiskalt – Terrier erzielte das 4:2. Zwar traf Mainz nur drei Minuten später durch Sieb zum 3:4, doch am Ende gingen die drei Punkte nach Leverkusen.
Damit feierte die Werkself den vierten Ligasieg der laufenden Saison (bei einer Niederlage). Mainz hingegen kassierte bereits die fünfte Pleite bei nur einem Sieg. Zudem hat der FSV seit fünf Spielen (darunter vier Niederlagen) nicht mehr gegen Leverkusen gewonnen – zuletzt am 19. Februar 2023.